Koerpersprache Der Erotik
sexueller Empfindungen.
Die moderne Sexualwissenschaft hat den Begriff erogene Zone übernommen und haarklein - sogar im Labor- untersucht, wie dort sexuelle Erregung und die damit verbundenen sinnlichen Kreisläufe entstehen: Obwohl sich der Körper des Mannes so deutlich von dem der Frau unterscheidet - sexuell erregbar sind beide Geschlechter in den gleichen Körperregionen. Das sensibelste Organ des Mannes ist der Penis. Vor allem an seiner Unterseite und auf der Eichel ballen sich die Nervenenden zu höchster Dichte. Etwas weniger »durchnervt«, aber immer noch hochempfindlich und am Entstehen sexueller Lust direkt beteiligt, sind beim Mann die Hoden (vor allem die Rückseite), der Damm, der After, der Po, die Leistengegend und die Innenseiten der Schenkel.
Ein besonderes - wenn auch schwer erreichbares - Lustorgan des Mannes ist die Prostata (Vorsteherdrüse). Vor allem in der asiatischen Liebeslehre gilt es als hohe Kunst der Erotik, wenn eine Frau es versteht, die kleine Drüse mit dem Finger zu stimulieren. Da die Prostata allerdings nur den durch After erreichbar ist, hat diese Praktik in der westlichen, hygienebewußten Liebestradition keine große Bedeutung.
Bei der Frau ist das Zentrum der höchsten sinnlichen Lust die Klitoris. Sie besteht aus dem gleichen Gewebe wie der Penis des Mannes, ist etwa so groß wie ein Knopf und liegt vor dem Schambein. In diesem vergleichsweise kleinen Organ laufen mehr sexuell reizbare Nervenenden zusammen als in irgendeinem anderen Körperteil der Frau. So sensibel ist die Klitoris, daß eine direkte Reizung leicht als unangenehm empfunden werden kann. Beim Geschlechtsverkehr wird sie nur indirekt massiert und hin- und herbewegt. Außerdem ist es sehr vielen Frauen angenehmer, wenn die Klitoris nicht an der Spitze, sondern nur an den Seiten berührt wird.
Hoch ansprechbar für zärtliche oder stürmische Berührungen sind auch die kleinen und die großen Schamlippen, der Venushügel und - ähnlich wie beim Mann - der Damm, der Po, die Hüften und die Innenseiten der Schenkel.
Nur wenige Nervenenden enthält jedoch das Innere der Vagina. Hier ist die Frau relativ unempfindlich für Berührungen. Was vielleicht wie eine Benachteiligung der Natur aussieht, erweist sich letztendlich als sinnvolle Einrichtung. Denn die Vagina ist nicht nur ein Liebes-, sondern auch ein Geburtsorgan. Weil sie nicht ganz so sensibel ist, kann der Druck des Babykopfs bei der Geburt auch nicht unerträglich werden.
Manche Wissenschaftler behaupten - und viele Frauen bestätigen es -, daß es aber, verborgen im innersten der Vagina, doch ein besonderes Lustzentrum gibt: den G-Punkt. Er soll sich etwa auf halber Höhe der vorderen Scheidenwand befinden und - wird er sanft mit den Fingern stimuliert- so wonnevolle Empfindungen auslösen wie die Klitoris.
Außerdem wird dort angeblich im Augenblick des Orgasmus eine Flüssigkeit abgesondert, die in ihrer chemischen Beschaffenheit dem Sekret der Prostata ähnelt. Manche Wissenschaftler sehen im G-Punkt daher so etwas wie eine »weibliche« Entsprechung der Vorsteherdrüse.
Bisher hat allerdings noch niemand mit letzter Sicherheit nachweisen können, ob dieser geheimnisvolle Lustpunkt tatsächlich existiert.
Weitere sexuell besonders reizbare Zonen sind - vor allem bei Frauen, aber auch bei Männern - die eigentlichen Brustwarzen und in etwas schwächerem Maß der sie umgebende Warzenhof. Auf zärtliche Berührungen reagieren sie mit einer Erektion: Sie werden hart und richten sich auf. Bei der Frau sind die Brustwarzen über Nervenbahnen direkt mit der Gebärmutterverbunden: Werden sie also stimuliert, zieht sich die Gebärmutter wie beim Orgasmus rhythmisch zusammen. Sogar während des Stillens können bei einer Frau diese lustvollen Empfindungen auftreten.
Neben Genital- und Analbereich sowie den Brustwarzen ist schließlich noch der Mund eine wichtige erogene Zone. Wie an allen Körperstellen, wo sich normale Haut und Schleimhaut treffen, befinden sich hier besonders viele Nervenzellen. Schon ein leichtes Streichen mit dem Finger über die Lippen kann sinnliche Erregung auslösen. Und ein inniger Kuß schenkt den
Liebenden oft so tiefe Gefühle wie der eigentliche Geschlechtsverkehr.
Mann und Frau reagieren also ähnlich empfindsam auf zärtliche oder erregende Berührungen - und beide wurden reich von der Natur mit erogenen Zonen ausgestattet. Bei beiden setzt die zärtliche Berührung oder Reizung dieser Körperstellen ähnliche
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