Körpersprache der Liebe
jungem Alter, grundlegende körpersprachliche Reaktionen zu beherrschen.
Den Kopf wegdrehen
Schon Neugeborene drehen unbewusst den Kopf zur Seite, wenn sie einen als unangenehm erlebten Reiz meiden wollen. Hierbei wenden sie zwei sehr wichtige Rezeptoren, Nase und Mund, von der Reizquelle weg. Sind Kleinkinder neugierig, machen sie gern einen langen Hals. Emotionen können die Halsadern stark anschwellen lassen, daher kommt der Ausspruch »Er/sie hat einen dicken Hals«. Erschrickt ein Kind, wird seine Haut blass, bei Schuldgefühlen oder Scham wird sie rötlich.
Wenn der Blick festgehalten wird: Blickkontakt
Da Babys anfangs noch keine Worte verstehen, sind sie darauf angewiesen, ihre Schlüsse aus der Mimik ihres Gegenübers zu ziehen. Die Säuglingsforschung hat nachgewiesen, dass ein Baby vom ersten Tag an auf menschliche Gesichter reagiert. Auch intentionales, das heißt zielgerichtetes Verhalten wird schon bei Säuglingen festgestellt. Sie bemühen sich schon ab dem zweiten Lebensmonat, in sogenannten »Still-Face-Situationen« die Mutter durch Lächeln oder Laute zu einer Reaktion zu veranlassen. Bereits mit drei Monaten lassen sich Babys von der Mimik ihrer Eltern beeinflussen, selbst wenn die Eltern ihr Kind nicht direkt anschauen – bislang dachte man, dass dies erst ab dem Ende des ersten Lebensjahres geschieht.
Untersuchungen von dem britischen Hirnforscher Tobias Grossmann und seinen Kollegen zeigen, dass Säuglinge im Alter von vier Monaten auf Blickkontakt ähnlich wie Erwachsene reagieren. In den ersten Monaten werfen Babys typischerweise einen prüfenden Blick auf ihr Gegenüber und wenden den Blick dann nach einigen Sekunden erst mal ab. Anscheinend erkennen sie im Gesicht ihrer eigenen Mutter sehr schnell, was diese fühlt oder vermitteln will, beispielsweise ihre Freude und ihre Zuneigung. Sie versuchen, mit der gleichen Mimik wie der von der Mutter zu reagieren. Ein zwei Monate altes Baby lacht, weil seine Mutter auch lacht. Ebenso runzelt es die Stirn und weint, wenn es annimmt, dass die Mutter traurig ist. Die Berührungen zwischen Mutter und Kind, die Blicke, mit denen sie sich ansehen, und ihre stimmlichen Äußerungen sind eng aufeinander abgestimmt und zeigen die enge Verbindung zueinander.
Die Augen und Pupillen – groß oder klein?
Babys geben viele Informationen mit ihren Augen weiter. Beobachtet man ihre Blicke, kann man schnell kurze Botschaften erkennen wie: »Ich mag dich«, »Bleib noch«, »Ich habe Angst vor dir« oder »Das verstehe ich nicht«. Starrt ein Baby dagegen vor sich hin, so braucht es vielleicht einfach einmal eine kleine Ruhepause, ohne gleich einzuschlafen. Wenn es dabei einen lange ins Leere gehenden Blick hat, kann es sein, dass es gerade vor dem Einschlafen ist. In beiden Fällen sollte es nun möglichst nicht gestört werden. Wie bei Erwachsenen weiten sich auch bei Babys die Pupillen beim Anblick von etwas Erfreulichem und verengen sich bei einem unangenehmen Anblick. Reibt sich ein Kind beispielsweise mit beiden Fäusten die Augen, dann ist es ein Zeichen von Erschöpfung. Verdeckt ein Baby die Augen, dann möchte es die Eltern vielleicht dazu auffordern, mit ihm Verstecken zu spielen. Jeder kennt das »Kuckuck«-Spiel. Bereits im Alter von acht oder neun Monaten sind Babys in der Lage, dieses Spiel selbst zu initiieren. Üben Sie mit dem Kind das »Kuckuck«-Spiel. Werfen Sie sich ein Tuch über Ihren Kopf und ziehen Sie es sich weg, mit einem »Hatscha«. Dann legen Sie das Tuch über Ihr Kind.
Der Mund – offen oder geschlossen?
Der Mund kann in den verschiedensten Arten geöffnet sein, angefangen bei der wenig offenen Schnute bis zur klaffenden Öffnung. Die Mundwinkel sind bei kleinen Kindern bei guter Laune nach oben gezogen, bei Überraschung bleibt der Mund offen stehen, bei Abneigung gehen die Mundwinkel nach unten. Steckt ein Baby die Finger oder gar die Faust in den Mund, signalisiert es damit, dass es Hunger hat. Als »Sinnespforte« benutzt vor allem das Kleinkind den Mund als wichtiges Sinnesorgan zur Prüfung von Gegenständen. Es nimmt alle erreichbaren Gegenstände in den Mund, um deren Geschmack festzustellen.
Was die Lippen formen
Schiebt ein Säugling mit vorgeschobenen Lippen die Mutterbrust von sich, ist es ein Signal von Abwehr – »Ich bin satt und will nicht mehr.« Auf dieses Säuglingsverhalten ist die sogenannte Protestschnute zurückzuführen, mit der das Kleinkind ein Getränk von sich schiebt, das ihm nicht
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