Körpersprache und NLP: Erfolgreich nonverbal kommunizieren (German Edition)
über deren Intelligenz oder sonstige Charaktereigenschaften aus.
Setzen eines kinästhetischen Ankers:
• Um einen Anker zu setzen, ist es wichtig, Rapport zu deinem Gegenüber zu haben.
• Macht euch im Vorfeld aus, wo der Anker gesetzt werden soll. Besonders geeignet sind Körperstellen, die im Alltag eher selten berührt werden.
• Hilf deinem Gegenüber, sich an das gute Gefühl, welches du ankern willst, zu erinnern. Achte auf seine Physiologie, während du ihm ins Gedächtnis rufst, wie er sich in dem Moment gefühlt hat, was er gesehen hat, welche Geräusche um ihn herum waren, was für einen Geruch er in der Nase hatte und welchen Geschmack er auf den Lippen hatte. Wohin hat er geatmet, wo war der Schwerpunkt seines Körpers, was hat er zu sich selbst gesagt? Lass ihn das Gefühl noch eine Spur stärker machen.
• Setze den Anker kurz vor dem Höhepunkt der Erfahrung, indem du an der abgesprochenen Stelle für zwei bis fünf Sekunden sanft Druck mit zwei Fingern ausübst.
• Lass ihn danach kurz an etwas anderes, möglichst Sachliches denken, um die Emotion kurz zu pausieren (diese Technik nennt sich „separieren“).
• Teste nun den Anker, indem du die Stelle noch einmal wie vorher berührst. Das Ergebnis ist jetzt schon sichtbar, der ganze Körper und auch sein Gesichtsausdruck verändern sich wieder genauso wie zuvor – er ruft gerade das Gefühl ab!
Reflexion: Funktioniert der Anker, den du gesetzt hast? Wie ist die körperliche Reaktion deines Gegenübers? Wie fühlt sich die Person dabei?
Der Sinn dahinter: Ein Anker ist das Ergebnis eines Lernprozesses. Das Erlernen einer bestimmten Reaktion auf einen gegebenen Stimulus.
Der Griff auf eine Herdplatte verursacht Schmerzen, deshalb wird ein Kind, welches die Erfahrung gemacht hat: „Wenn ich auf den Herd greife, tut das weh!“, dieses Gefühl mit der Aktion verknüpfen und in Zukunft vermeiden.
A
A Um ihren niedergeschlagenen Kollegen vor einer wichtigen Präsentation in einen ressourcenreichen Zustand zu bringen, stellt sie zuerst Rapport her.
B Als die erwünschte Emotion (z.B. Entspannung) kurz vor dem Höhepunkt ist, ankert sie das Gefühl kinästhetisch.
C Sie verstärkt das Gefühlt weiter, klar erkennbar auch an der Veränderung seiner Physiologie, und separiert nun mit der Frage nach einer sachlichen Information.
D Der Anker wird für ihn unbewusst nochmals ausgelöst, um zu testen. Die aufrechte Körperhaltung und das entspannte Lächeln bestätigen den erfolgreich gesetzten Anker.
Wir wiederholen zum Abschluss noch einmal kurz die vier Grundregeln, um erfolgreich zu ankern:
Einzigartigkeit des Ankers
Wiederholbarkeit des Ankers
Intensität des Zustandes
Timing des Ankers
B
C
D
Emotionen evozieren
Erfolgreiche Kommunikation entsteht immer dann, wenn wir mit unserem Gegenüber bestmöglich in Verbindung treten. Besonders in Momenten, in denen es wichtig wird, die Gefühle des anderen anzusprechen, können Techniken des NLP hilfreich sein. So nutzen wir beispielsweise das VAKOG Modell, um alle Sinneskanäle zu erreichen und damit das Erlebnis der Erinnerung möglichst lebendig wieder hervorzuholen. Diese fünf Sinneskanäle werden auch als Modalitäten bezeichnet. Je feiner die Eindrücke werden, desto gewichtiger werden die Submodalitäten – die nächst kleineren Bausteine der Sinneskanäle.
Im visuellen Bereich beispielsweise hell und dunkel oder nah und fern, im auditiven Bereich etwa hoch und tief oder laut und leise. Es geht also um die Feineinstellung der Sinne. Führen wir unseren Gesprächspartner, gerade in Momenten die wir ankern wollen, tiefer in eine Emotion, dann können wir uns verschiedener Fragestellungen bedienen, um die Erinnerung klarer zu machen.
Visuelle Submodalitäten
1. Film/Standaufnahme
Ist es ein Film oder eine Standaufnahme?
2. Farbe/Schwarzweiß
Ist das Bild in Farbe oder Schwarzweiß gehalten?
3. Rechts/Links/Mitte
Wo befindet sich das Bild? Rechts, links, mittig?
4. Oben/Mitte/Unten
Befindet sich das Bild oben, in der Mitte oder unten?
5. Hell/Gedämpft/Dunkel
Ist das Bild hell, gedämpft, dunkel?
6. Lebensgröße/Größer/Kleiner
Hat das Bild Lebensgröße, ist es größer oder kleiner?
7. Nähe
In welcher Entfernung befindet es sich?
8. Schnell/Langsam
Bewegt sich das Bild schnell, in gemäßigtem Tempo oder langsam?
9. Bestimmter Blickwinkel
Befindet sich ständig ein bestimmtes Element im Brennpunkt?
10. Ihr Standort
Bist du Teil des Bildes, oder
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