Körpersprache und NLP: Erfolgreich nonverbal kommunizieren (German Edition)
dahin zu bringen, wo du hin willst. Oft reicht es, dass ein anderer bereits dort ist.
Lederfauteuil, ahoi!
Ich schlendere betont langsam Richtung Besprechungsraum, als könne ich das Meeting aufhalten, indem ich nicht komme, was aber noch mehr Stress verursacht, weil ich auf halbem Weg feststelle, dass ich nur noch eine Minute habe. Jetzt muss ich auch noch laufen, ganz toll!
Obwohl es nur ein paar Meter sind, komme ich völlig erschöpft an. Herr Mag. Braunstätter (so heißt mein Chef) schüttelt mir die Hände, er umschlingt meine eiskalten Pfoten so vereinnahmend, dass ich mich ganz klein fühle. Unsicher stehe ich im Raum, bis er mir einen Platz anbietet, wo ich mich ungeschickt reinplumpsen lasse, und ja, - plumpsen ist das richtige Wort, ich hänge wie ein Kartoffelsack in diesem unbequemen Sessel und weiß gar nicht, wie ich hier eine gute Figur machen soll.
Ich wette, das macht der Braunstätter mit Absicht! Damit er sich noch besser fühlt, dieser Wichtigtuer! Gott sei Dank hat mich Elsa vorher noch an meine Mappe erinnert, sonst hätte ich die bestimmt auch noch vergessen … Er sitzt da wie ein Pascha mit den Händen über dem Kopf, als ob er schon wüsste, dass ich versagen würde. Verlegen wegen des Alkoholgeruchs und möglichst bemüht, ihn nicht anzuatmen, zeige ich ihm meine Unterlagen für die Präsentation.
Und gerade jetzt fällt mir auf, dass ich nicht mehr auf der Toilette war, heute ist echt nicht mein Tag! Einen Moment lang sieht es so aus, als würde ihm meine Arbeit wirklich gefallen, doch dann tippt er wie ein Wahnsinniger vor meiner Nase auf meinen Unterlagen rum. Ich hab keine Ahnung, was genau ich falsch gemacht habe, bin völlig von der Rolle.
Ich habe aus lauter Nervosität leider nicht mitbekommen, was er eigentlich von mir wollte, und werde immer kleiner, während er sich halb über mich beugt, um noch genauer hinsehen zu können, - ich hoffe, er riecht meinen Atem nicht! Endlich ist es vorbei. Jetzt muss ich nur noch die Präsentation gut überstehen. Dann ist der Tag gerettet, naja, nicht ganz, diese Frau will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen, dabei weiß ich nicht einmal, ob wir miteinander geschlafen haben …
Ich sitze schon wieder wie paralysiert da, nicht wegen meines Chefs, sondern weil ich versuche mich zu erinnern … ich schaffe es einfach nicht. Ich habe, ehrlich gesagt, keine Ahnung, was der Braunstätter in den letzten paar Minuten gesagt hat, ich weiß nur, dass ich jetzt einfach gehen darf und noch Zeit habe, mir Gedanken drüber zu machen, was ich den Leuten nachher erzähle.
Langsam schlendere ich zurück in mein Büro, diesmal nicht, weil ich denke, etwas aufhalten zu können, sondern weil ich so dringend aufs WC muss, dass ich Angst habe, mir andernfalls in die Hose zu pinkeln. Mein Blick fällt auf meine Füße und ich frage mich, ob sie meine löchrige Socke, die ich heute Morgen nicht finden konnte, bereits gefunden hat.
Es kann noch schlimmer kommen, ja das geht! Ich stehe vorm Pissoir und denke mir nichts Böses, warum denn auch, und auf einmal läutet mein Handy … In meiner Not versuche ich mit der nicht beschäftigten Hand das Ding aus meiner Hosentasche zu pulen und zack, genau in dem Moment geht die Tür auf, mein Chef steht vor mir!
Ich erschrecke natürlich wahnsinnig und naja, was soll ich sagen, jetzt liegt ein läutendes schwarzes Etwas an einem Ort, an dem es besser nicht liegen sollte. Super, der blöde Braunstätter grinst natürlich wie ein Honigkuchenpferd und klopft mir väterlich auf die Schulter.
Verhandlungen
Besonders wenn es um wichtige Meetings geht, lenken viele ihren Fokus auf den Inhalt des Gespräches. Dabei gilt auch hier die Faustregel: Nonverbale Kommunikation ist ausschlaggebend! Dennoch ist es gerade in der Berufswelt unerlässlich, auch genau auf den Inhalt der Botschaft zu achten.
Beim Sprechen selbst lassen wir nämlich gerne inhaltliche Informationen weg, verallgemeinern oder verzerren. Auf diese Weise entspricht eine gesendete Nachricht oft nicht mehr ganz dem eigentlich gemeinten Inhalt. Hierdurch entstehen Missverständnisse in der Kommunikation. Das macht es notwendig, diese verloren gegangenen Informationen wieder zurückzugewinnen, sollte es nötig sein.
Im NLP kennen wir hierzu das Meta Modell. Es geht davon aus, dass wir unsere Oberflächenstruktur, also Gestik, Mimik und Sprache, gemäß unserer Tiefenstruktur, also den inneren Werten und Glaubenssätzen, anpassen. Die „Landkarte“, die jeder
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