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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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Huber eloquent reden und echt
stilvoll einen Kaffee trinken. Auch was einen guten Tropfen Wein betraf, da war
der Dr. Huber ein Experte. Weil, eines musst du wissen, solche Fähigkeiten
waren wirklich wichtig, weil wenn der Dr. Huber hohen Besuch hatte, dann surfte
er mit dem ja nicht im Internet, auch nicht auf den Polizeiseiten. Da ließ er
sich höchstens vom Köstlbacher über den Stand der Dinge informieren und
tat dann im Gespräch so, als wären die bisherigen Erfolge einzig und
allein seinem genialen Talent zuzuschreiben. Deshalb bekam dann auch
meistens er die Auszeichnungen und seine Mannschaft höchstens mal Weißwürste,
die er ihnen auf Staatskosten, weil als Bewirtungskosten absetzbar, ›großzügig‹ spendierte.
    Eine neue Leiche haben die
Kollegen Pirzer/Koch natürlich nicht gefunden. Aber eine alte, die ins
Profil passte! Und die spuckte das Programm nicht einmal irgendwo in Bayern,
Deutschland oder gar im Ausland aus, weil die war wie der Gruber eine
Wasserleiche und sogar, so wie der Gruber auch, eine Donauleiche. Das war aber
nicht die einzige Übereinstimmung mit dem Gruber.
    Wenn du jetzt meinst, dass die
andere Donauleiche auch nackt gewesen war und nur ein Bein gehabt hatte, dann
muss ich dich enttäuschen. Die andere war bekleidet und hatte alle Glieder
dran. Das männliche hat der Gerichtsmediziner sogar besonders
herausgehoben und das vermutlich nicht nur deshalb, weil der
Gerichtsmediziner eine Gerichtsmedizinerin war. Ob ein Socken gefehlt
hat, das weiß ich nicht. Weiß ehrlich gesagt nicht einmal, ob die Leiche weiße
Tennissocken an hatte oder ganz normale Socken oder womöglich
überhaupt keine Socken.
    Aber eine weitaus wichtigere
Übereinstimmung, außer der, dass beide Donauleichen, stellten die Kollegen
Pirzer/Koch schnell fest. Es handelte sich nicht um eine Wasserleiche, die
durch Ertrinken zu Tode gekommen war. Der Mann starb durch zwei Stiche in die
Lungenflügel.
    Du wirst dir jetzt sicher denken,
dass das Team Pirzer/Koch da nicht den großen Wurf gelandet haben, wenn die
einzigen Übereinstimmungen der beiden Wasserleichen die   waren, dass sie in der Donau in
oder bei Regensburg getrieben sind und männlich waren, wobei die eine
sogar etwas mehr männlich, und dass beide erstochen worden waren.
    So hatte der Köstlbacher
ursprünglich auch gedacht, aber dann trotzdem das Bild der Leiche an seine
Pinnwand geheftet und sich von der Klein einen laminierten Pfeil bringen
lassen. Der deutete nun, wie schon der vom Gruber auf den Begriff ›Donauleiche‹ . Den musste die Klein aber
neu schreiben und laminieren, weil nur Singular und jetzt Plural
erforderlich!
    Den Namen der Leiche hatte die
Kripo damals schnell herausgefunden, weil in der mit einem Reißverschluss
verschlossenen Innentasche der Lederjacke des Ermordeten ein Perser
gesteckt hatte. Es handelte sich um einen gewissen Philip Knecht! Auch dass der
Philip unter dem Namen Phil die Nummer 1 unter den Zuhältern in Regensburg
gewesen ist, das hatten die Kollegen damals umgehend festgestellt. Aber ein
Mörder wurde bis heute nicht gefunden.
    Und genau deshalb hat der
Köstlbacher ganz spontan ein Interesse an dieser 5 Jahre alten Wasserleiche
gezeigt. Irgendwie passte diese Leiche an seine Pinnwand. Und weil dem
Köstlbacher sein Bauch ja eher durch Kalorien so rund geworden ist und
weniger ein intuitiver Blähbauch war, drum ließ er sich auch jetzt nicht von
irgendwelchen Bauchgefühlen leiten sondern kratzte sich am Kinn und ging
erst mal einen Meter von seiner Pinnwand zurück, um den vollen Überblick
zu haben.
    Da hättest du bestimmt neben dem
Köstlbacher stehen und ihn auf das Offensichtliche hinweisen wollen. Aber
Namen, Pfeile, Orte und kleine Texte inzwischen schon sehr zahlreich und
gar nicht mehr so übersichtlich. Schließlich inzwischen 4 Leichen!
Der Gruber, der Tischke, der Kleber und nun auch noch die Internetleiche vom
Philip Knecht! Aber dann doch Geistesblitz! Auch ohne deine Hilfe! Tischke,
Kleber und Knecht waren Zuhälter.
    Das sind die Macken, die so ein
Computersuchprogramm haben kann. Weil der Gruber kein Zuhälter, wurde vor dem
Auftauchen vom Knecht dieses Merkmal nicht berücksichtigt, da quasi
Zuhälter kein gemeinsamer Nenner. Hätte der Gruber auch als Zuhälter fungiert,
dann 100% der Toten Milieu und ein Milieukrieg absolut denkbar!
    Mit dem Gruber, da stimmte was
nicht. Der verbockte jede automatische Suche vom Programm und jeden vernünftigen
Gedankengang vom Köstlbacher.
    Schon

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