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Kohärenz 01 - Black*Out

Titel: Kohärenz 01 - Black*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Hubschrauber abgestürzt waren, die reinste Zauberei.
    Christopher hatte den ganzen Abend ins Feuer gestarrt. Reglos. Womöglich hockte er immer noch da.

 
Angriffsplan
     
     
    61 | Am nächsten Tag tauchte Christopher beim Frühstück auf, als sei nichts gewesen. Er setzte sich, nahm sich gleichmütig ein Stück kaltes Fleisch – etwas anderes als Bratenreste war an diesem Morgen kaum zu ergattern – und meinte: »Interessanter Tag gestern.«
    Serenity sah ihn verblüfft an. Sie hatte einen interessanten Tag gehabt, aber er? Er hatte doch bloß auf einem Felsen herumgesessen! Sie hatte keine Ahnung, was ihn dazu veranlasste, das zu sagen.
    »Hmm«, erwiderte sie. »Und das Essen war auch gut.«
    »Ja«, sagte Christopher und strich sich Marmelade auf sein Brot. »Ich müsste mal ins Internet, ein paar Sachen recherchieren. Von einem Rechner aus, meine ich. Gibt’s irgendwo ein Internetcafé oder so was?«
    Dad überlegte. »In Spookey gibt es eines«, sagte er. Er sah in die Runde und nickte einem gemütlich aussehenden jungen Mann zu, der gerade auf beiden Backen kaute. »Finn, du könntest ihn fahren. Ist besser, er geht nicht alleine.«
    »Ich komme auch mit«, sagte Serenity rasch, und da niemand widersprach, war es damit abgemacht.
    Finn hieß eigentlich Anthony Finney und war einer der jungen Männer, mit denen sich Kyle gestern so gut verstanden hatte. Er trug eine runde Brille und lächelte meistens sanft vor sich hin. Serenity hatte ihn am Tag zuvor Vögel mit Brotkrumen füttern sehen, und sie hätte ihn für harmlos gehalten. Doch dann hatte Dad ihr erzählt, dass Finn mehrere Kampfsportarten beherrschte, Träger eines schwarzen Gürtels in Taekwondo war, ein passionierter Jäger und der beste Scharfschütze der Gruppe.
    Es gefiel ihm offenbar, ein bisschen durch die Gegend zu kutschieren. Dass es nur nach Spookey gehen sollte – immerhin eine Fahrt von hundert Meilen –, schien ihn zu enttäuschen, denn er schlug mehrmals vor, sie könnten auch bis nach Black Bay fahren. »Dort kenne ich sogar zwei Internetcafés. Gute.«
    Doch Christopher meinte nur: »Wir probieren es erst mal in Spookey.« Und irgendetwas klang in seiner Stimme mit, das jeden Widerspruch sinnlos erscheinen ließ.
    Spookey entpuppte sich als ziemlich unscheinbarer Ort, der aus kaum mehr als einer Hauptstraße und einem Einkaufszentrum bestand: Entlang der staubigen Main Street reihten sich ein Drugstore, eine Tankstelle, eine Post, eine Bankfiliale und ein in grellem Lila gestrichener, riesiger Friseursalon. Die Leute in der Gegend mussten einen ungewöhnlich starken Haarwuchs aufweisen. Falls hier überhaupt Leute wohnten. Man sah nur hier und da ein Haus, gut versteckt hinter Büschen und Bäumen, und weit draußen Farmen, die nicht so wirkten, als schriebe man dort schon das 21. Jahrhundert.
    Und hier sollte es ein Internetcafé geben? Das war irgendwie schwer zu glauben, fand Serenity.
    Doch dann entdeckten sie es: Ein @-Zeichen, neonbeleuchtet, an der Front einer heruntergekommen aussehenden Spelunke mit dunklen Scheiben. In der vermutlich jede Menge Hinterwäldler in karierten Holzfällerhemden herumhingen und darauf warteten, Frauen mit blöden Sprüchen anmachen zu können. Nur gut, dass Finn sie begleitete.
    Doch zu ihrer Enttäuschung erklärte der, kaum dass sie ausgestiegen waren, er müsse sich noch etwas Munition für die Jagd besorgen, sie kämen ja sicher ohne ihn zurecht, oder?
    »Klar«, erwiderte Christopher ungerührt.
    »Ich hol euch dann wieder ab«, meinte Finn und brauste davon, dass es nur so staubte.
    Serenity seufzte und ergab sich in ihr Schicksal. Als Christopher die Tür aufzog, folgte sie ihm.

 
    62 | Drinnen roch es genau so, wie sie es erwartet hatte: nach Bier, ranzigem Fett, schlechtem Kaffee und altem Zigarettenrauch. Von Lüftung schien man hier nichts zu halten.
    Dafür hielt sich das mit den Hinterwäldlern in Grenzen – genau genommen, war das Café menschenleer.
    »Platz vier«, sagte der Typ hinter der Theke, der sichtlich viel Zeit mit Bodybuilding verbrachte und bestimmt keine in dem lila-bunten Friseursalon: Er hatte eine spiegelglatt polierte Glatze. »Nichts runterladen, keine Programme installieren. Ausdrucke kosten zehn Cent je Blatt.«
    »Okay«, sagte Christopher und hockte sich vor den angewiesenen Rechner.
    Und das Erste, was er tat, war, Programme herunterzuladen.
    Serenity zog sich einen Stuhl heran, setzte sich neben ihn und raunte unbehaglich: »Du weißt, was du tust,

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