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Kohärenz 03 - Time*Out

Titel: Kohärenz 03 - Time*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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und so weiter. Es war immer das Gleiche, und es war einfach nur langweilig.
    Christopher spürte, wie Enttäuschung in ihn hineinsickerte. Er hatte wirklich geglaubt, sie seien auf etwas gestoßen.
    »Seid ihr auch in der Bank gewesen?«, fragte er zwischendurch.
    »Nein«, sagte Guy.
    »Schade.«
    »Die wollten nicht. Ghandaraj hat versucht reinzukommen, aber man kann die Bank nur mit einer Codekarte betreten. Kein Kunde, kein Zutritt.«
    »Und wenn einer Kunde werden will, wie macht er das?«, wunderte sich Serenity.
    Guy hob die Schultern. »Frag mich was Leichteres.«
    Das Video lief weiter und blieb ungefähr so interessant wie trocknende Farbe. Christopher spürte, wie er ungeduldig wurde.
    »Was hat das jetzt mit der Kohärenz zu tun?«, fragte Serenity.
    Niemand antwortete darauf. Sie starrten einfach nur auf den Schirm, verfolgten das nächste Gespräch, in dem wieder einmal jemand erklärte, er habe in dem vorhergehenden Büro oft Kopfschmerzen gehabt und hier keine mehr.
    »Ich spring mal ein bisschen vor«, meinte Guy.
    Er sprang ein ordentliches Stück vor, ein paar Stunden. Die Interviews waren zu Ende. Sie schüttelten dem Chef die Hand, und als sie das Büro verließen, erklärte Ghandaraj in seinem herrlich indischen Singsang-Englisch, er wolle noch versuchen, mit jemandem im allerobersten Stockwerk zu sprechen. Direkt unter dem Glasdach, wo sich die Wärme stauen musste.
    Wieder der Aufzug, wieder ein Geländer, diesmal das violette. Die Zeitanzeige näherte sich der Stelle, an der das Suchprogramm angehalten hatte.
    »Wir probieren es einfach irgendwo«, erklärte Ghandaraj mit frechem Grinsen. »Man findet immer jemanden, der gern ins Fernsehen will. Das ist der Vorteil.«
    Gelächter, wild wackelnde Bilder.
    Christopher beugte sich vor. »Halt mal. Geh noch mal zurück. Das Firmenschild gerade eben. Kannst du das vergrößern?«
    Guy suchte nach einer geeigneten Stelle, zoomte auf ein schlichtes Schild an der Wand. In dunkelblauen Buchstaben auf hellgrauem Grund stand da: TransMobilNet – Software Development Department.
    Es durchrieselte Christopher kalt. »Das ist eine der Mobilfunkfirmen, die die Kohärenz kontrolliert. Über deren Netz stehen die Chips in Verbindung.«
    Serenity und Guy schauten ihn mit großen Augen an.
    »Eine heiße Spur also?«, vergewisserte sich Guy.
    »Ganz heiß. Lass weiterlaufen.«
    Man sah, wie die drei an der Galerie entlangliefen, an lauter verschlossenen Türen vorbei. Man sah einen Mann, der ihnen entgegenkam, eine Codekarte aus der Tasche zog, sie kurz vor ein Lesegerät neben einer der Türen hielt, sie öffnete und hineinging.
    »Schnell«, zischte Ghandaraj. Sie eilten auf die sich schließende Tür zu. Ghandaraj verhinderte in letzter Sekunde, dass sie ins Schloss fiel, drückte sie wieder auf.
    Dahinter lag ein dunkler Raum voller Computer. Einige der Männer, die daran arbeiteten, sprangen sofort auf, mit fast synchronen Bewegungen, kamen ihnen entgegen und drängten sie rüde zur Tür hinaus.
    Draußen auf der Galerie umringten die Männer sie. Ob sie nicht lesen könnten, fragte einer, an der Tür stehe klar und deutlich Kein Zutritt. Also her mit der Kamera.
    Das gab Streit. »Die war nicht an«, rief Chen immer wieder und weigerte sich, sie aus der Hand zu geben. Schließlich ließen sich die Männer damit abspeisen, dass er ihnen auf dem eingebauten Monitor zeigte, was er zuletzt aufgenommen hatte.
    Währenddessen tauchten vier Uniformierte auf, Mitarbeiter des Wachdienstes. Sie geleiteten Guy, seinen Freund und den Kameramann aus dem Gebäude und gaben ihnen den Rat mit auf den Weg, sich hier nicht mehr blicken zu lassen.
    »Geh noch mal zurück«, sagte Christopher. »Die Stelle, wie ihr die Tür aufmacht und in den Raum mit den Computern schaut. Bild für Bild.«
    Guy setzte einen Marker an den Anfang und an das Ende der kaum fünf Sekunden langen Sequenz und ließ das Video in Slow Motion ablaufen.
    Man sah nicht viel. Computerbildschirme vor allem. Hinterköpfe. Und an der Wand darüber eine Überwachungskamera, die auf die Tür gerichtet war.
    »Wie weit kannst du das vergrößern?«, fragte Christopher.
    »Ziemlich weit«, sagte Guy. »Ich arbeite mit hoher Auflösung. Muss ich, wenn ich das Petabyte schaffen will.«
    »Schau mal, ob sich die Szene an der Tür im Objektiv spiegelt.«
    Guy holte das dunkle Auge der Kamera heran. Tatsächlich – man sah das helle Rechteck der offenen Tür, sah die drei Eindringlinge, deren Gesichter noch von

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