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Kohärenz 03 - Time*Out

Titel: Kohärenz 03 - Time*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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dauern.
    »Wir gehen kein Risiko ein«, sagte seine Mutter, nein, sagte die Kohärenz. »Wir warten, bis die Wunde verheilt ist. Ich habe sie mit bioaktivem Material abgedeckt, das beschleunigt die Wundheilung. Morgen im Lauf des Tages werde ich dich dann aufnehmen.«
    Christopher sagte nichts. Er schlappte einfach zum Bett zurück und setzte sich wieder. Was hätte er sagen sollen? Er konnte nur versuchen, sich damit abzufinden.
    »Ach ja«, fuhr die Kohärenz fort. »Eine Frage. Gibt es eine Person, die versucht, dir zu folgen?«
    Christopher sah verdutzt auf. »Was?«
    »Ob dir jemand folgt, will ich wissen.«
    Guy und Serenity? War das möglich? »Keine Ahnung. Wieso?«
    »Weil vor ein paar Stunden ein Unbekannter versucht hat, sich in mein Sicherheitssystem zu hacken.«
    Guy also. Ganz klar. Bloß: Was mochte er sich davon versprechen?
    »Jemand hat es versucht. Das heißt, er hat es nicht geschafft«, hakte Christopher nach.
    »Nein, aber vermutlich denkt derjenige, dass er es geschafft hat. Ich habe den Angriff auf eine Kopie des Sicherheitssystems umgeleitet, die irreführende Daten enthält«, erklärte die Kohärenz mit der Stimme seiner Mutter, die nun überhaupt nicht mehr mütterlich klang. »Sollte er versuchen, aufgrund dieser Daten hier einzudringen, zum Beispiel, um dich zu befreien, läuft er in eine Falle.«
    Sie sah ihn forschend an. Christopher hielt dem Blick stand, so gut er konnte, und erwiderte ungerührt: »Wie gesagt: Ich habe keine Ahnung, wer das sein könnte.«
    Der Blick wurde bohrend. »Ich frage mich, ob es nicht besser wäre, das Risiko einzugehen und dir den Chip gleich einzusetzen.«
    Bloß das nicht. Nicht, wenn womöglich doch noch Rettung naht.
    Er schob diese Gedanken beiseite, gestattete sich kein Gefühl der Hoffnung. Stattdessen seufzte er und sagte: »Das musst du wissen.«
    Seine Mutter schwieg, sah ihn nur an. Sie stand so lange regungslos da, dass Christopher sich zu fragen begann, ob die Kohärenz nun doch noch der allgemeinen Lähmung anheimgefallen war. Das wäre der Treppenwitz schlechthin gewesen.
    Aber gerade, als er nachhaken wollte, ging ein Ruck durch den Körper seiner Mutter. »Nein«, erklärte sie. »Es bleibt bei dem medizinisch optimalen Vorgehen. Du bekommst den Chip morgen früh. Der heutige Tag dient noch der Regeneration.«

86

    Ein Wecker klingelte, irgendwo, aus einem nicht nachvollziehbaren Grund. Serenity stemmte die Augenlider auf. Alles schwankte. Und es schien schrecklich früh zu sein.
    Dann fiel ihr ein, wo sie waren und wieso alles schwankte: Plymouth nahte.
    Sie öffnete den Vorhang vor ihrem Hochbett ein Stück. Im hinteren Teil des Wagens hörte sie Guy grummeln und herumtappen. Die Klospülung lief.
    Draußen dröhnte ein Alarmton, lang und anhaltend.
    »Du kannst liegen bleiben«, sagte Guy, als er sie bemerkte. »Ich fahr uns von Bord, halt irgendwo und hau mich noch ein, zwei Stunden aufs Ohr. Mehr bring ich gerade beim besten Willen nicht.«
    »Gute Idee«, erwiderte Serenity, ließ sich zurücksinken und schlief wieder ein. Sie bekam nicht einmal mit, wie sie das Schiff verließen, und erst später sollte ihr einfallen, dass sie unterwegs keinen einzigen Blick auf das Meer geworfen hatte.
    Drei Stunden und ein hastiges Frühstück später waren sie unterwegs nach London. Guy hatte Serenity den Laptop mit der von Google Maps errechneten Route auf den Schoß gelegt mit den Worten »Du musst uns dirigieren. Ich hab genug damit zu tun, mich auf das verdammte Linksfahren zu konzentrieren!«
    Serenity studierte die Strecke. So schwer würde das nicht werden. Im Wesentlichen brauchten sie nur auf der A303 zu bleiben.
    Bei Stoke-sub-Hamdon machten sie zum ersten Mal Rast. »Okay, jetzt müssen wir mal Klartext reden«, sagte Guy ernst, während er ihr Kaffee einschenkte. »Sollen wir versuchen, Christopher da rauszuholen?«
    Serenity hob die Brauen. »Wozu sind wir sonst hier?«
    »Wir könnten die Polizei informieren. Ungern, aber in dem Fall ...«
    »Und was würde die tun?« Guy hob die Schultern. »Tja.«
    Serenity sah in ihre Tasse. »Ich weiß nicht, wie man das macht. Jemanden befreien und so.«
    »Man geht rein, ohne dass es jemand bemerkt, schnappt sich denjenigen und geht mit ihm wieder raus, ohne dass es jemand bemerkt.« Guy nahm einen tiefen Schluck. »Oft hab ich das auch noch nicht gemacht. Aber eine gewisse Erfahrung auf dem Gebiet... ließ sich nicht vermeiden.«
    So war das also. Und zweifellos hatte er das ebenfalls auf

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