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Kokoschanskys Freitag

Kokoschanskys Freitag

Titel: Kokoschanskys Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Zäuner
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zwanzig sind machbar. Wofür?“
    „Kann ich jetzt noch nicht sagen. Nur für den äußersten Notfall, wenn gar nichts mehr geht. Sie sollen sich bereithalten. Treffpunkt ist hier.“
    „Okay. Was wird aus den drei Arschlöchern, die noch immer bei uns da unten hocken?“
    „Weiß ich jetzt auch noch nicht. Behandelt sie einfach gut, versorgt sie einstweilen. Mir wird schon noch etwas einfallen. Hol bitte Lena und das Kind, beeil dich!“
    „Ay, ay, Sir, bin schon unterwegs.“
    ***
    Xaver Eigruber sitzt auf seinem Platz am großen Eichentisch in der Stube des Gutshofes. Neben ihm sitzen Ritzler und sechs weitere Männer, die zum engsten Führungskreis gehören.
    „Das heißt, wir müssen nun sehr wachsam sein“, fasst der Führer zusammen, nachdem er sich den Bericht des Arztes angehört hat. „Noch wachsamer als bisher. Erhöhte Alarmbereitschaft. Die Wachen sind bereits verstärkt und die Straße steht unter unserer Kontrolle. Der Überwachungsraum bleibt rund um die Uhr besetzt, die Leute sind angewiesen, die Monitore keine Sekunde aus den Augen zu lassen. Kameraden, es besteht kein Grund zur Panik. Wir sind nicht mehr aufzuhalten. Der große Schlag erfolgt wie ge plant am neunten November. Kokoschansky muss allerdings sofort liquid iert werden. Der Schnüffler stört und nervt inzwischen ganz gehörig. Wenn das nicht auf Anhieb gelingt, bringt mir diese Polizistin und seinen Sohn oder noch besser, gleich alle drei. Dann möchte ich sehen, ob er nicht weich wird und in die Knie geht. Unsere Störaktionen gegen die Ausländer laufen ebenfalls weiter. Jetzt noch verstärkter als bisher. Warum hat sich das Aktions­team noch nicht gemeldet?“
    „Ich weiß es nicht, Führer“, antwortet der Mann, der für die Koordina ­tion zuständig ist. „Ich kann keinen von ihnen auf dem Handy erreichen, lande nur auf der Mailbox.“
    „Wir warten noch die heutige Nacht ab“, entscheidet Eigruber. „Wenn sie dann noch immer nicht zurück sind, müssen wir uns etwas einfallen lassen. Um Kokoschansky und seine Brut braucht ihr euch nicht zu kümmern. Ich habe bereits einen Freund aus alten Söldnerzeiten aktiviert, ein Kidnappingexperte und ein Spezialist im lautlosen, unauffälligen Töten. Gu t, Kameraden, nun wollen wir doch mal zur Abwechslung unsere Gäste be grüßen und dafür machen wir zur Feier des Tages ein Fass auf. Ihr seht, euer Führer hat alles im Griff. Wer hart arbeitet, muss sich auch ab und zu eine kleine Freude gönnen dürfen. Ich lasse bitten.“
    ***
    Wieder muss der abgelegene Parkplatz an der Alten Donau für ein Geheim­ t reffen herhalten. Zumindest Lena und Günther sind in Sicherheit, das beru higt Kokoschansky einigermaßen, obwohl die Sorge um Sonja weiter an ihm nagt. Niemals würde sie den Jungen im Stich lassen, sich nicht melde n und ihren Dienst unbegründet schwänzen. Das ist entschieden gegen ihre Art. Weiland versucht ihm zwar andauernd einzureden, dass ihr bestimmt nichts passiert ist, doch Kokoschanskys Bauchgefühl spricht eine andere Sprache. Angeekelt wirft er den halb aufgegessenen Hamburger achtlos mitsamt Verpackung aus dem Seitenfenster.
    „Ist er das?“, fragt der Kameramann. Kokoschansky bejaht. „Der sieht ja w irklich wie ein Indianer aus.“
    „Sag ich doch.“
    Langsam kommt Geronimo auf das Auto zu. Nur Insider erkennen diese Art von Bullenkrankheit. Immer wieder sich scheinbar interessiert umbli ckend, nicht zu auffällig, aber doch alles Ungewöhnliche registrierend währe nd man auf sein Ziel zusteuert.
    „Hallo, Geronimo“, begrüßt Kokoschansky ihn und steigt aus dem Wagen. „So schnell sieht man sich wieder. Das hier ist Erwin Weiland, mein Kameramann.“
    „Hallo. Sag jetzt nicht, Koko, du willst ein Interview mit mir machen, d ann müsste ich dir persönlich in den Arsch treten.“
    „Nein, nein, keine Bange“, winkt Kokoschansky ab, „obwohl mir das lieber wäre. Leider handelt es sich um etwas ganz anderes. Kannst du jetzt sofort einen Einsatzhubschrauber auftreiben? Besser wären zwei, mit Wärmebildkameras.“
    „Sonst noch was?“
    „Und unsere Spezialeinheit Cobra mit dreißig bis fünfzig Mann?“
    „Wenn ich nicht wüsste, dass du nichts trinkst, würde ich sagen, du bist besoffen.“
    „Geronimo, es brennt wirklich unterm Hut“, antwortet Kokoschansky ernst. „Ich stehe mit dem Rücken zur Wand. Glaub mir, ich kenne keinen in eurem Verein, dem ich das anvertrauen kann.“
    ***
    Xaver Eigruber steht auf, breitet die Arme aus

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