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Kokoschanskys Freitag

Kokoschanskys Freitag

Titel: Kokoschanskys Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Zäuner
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Geflecht?
    Für Kokoschansky steht außer Frage, er muss nun auf seine Weise die Ar beit seines Freundes fortsetzen. Das ist er Petranko schuldig, auch wenn selbstverständlich Eigennutz wesentlich mitspielt. Schließlich ist das der Stoff, mit dem Bestseller geschrieben werden. Das ist Triebfeder genug, sich einmal mehr auf ein unbekanntes Wagnis einzulassen. Und Kokoschansky hofft, dass Lena mitzieht.
    In der Wohnung ist alles ruhig. Lena schläft tief und fest. Eine Dusche wäre angebracht, doch er ist zu müde und pfeift drauf. Er kuschelt sich eng an sie. Bevor er endgültig hinüber ist, fällt ihm noch sein Auto ein, das er holen und in die Werkstatt bringen muss.

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    Montag, 26. Oktober
    Kindergeplapper und ein lautstarkes Scheppern reißen Kokoschansky aus seinen wirren Träumen. Er braucht ein paar Sekunden um zu realisieren, dass Gäste in der Wohnung untergebracht sind. Das ist brutal, nach nur dre i Stunden Schlaf schon wieder aus den Federn zu müssen. Sechs Uhr dreißig! Das darf nicht wahr sein! Lena ist bereits außer Haus. Am liebsten würde er Irmgard Kubela und ihrem Töchterchen gehörig die Leviten lesen, doch das verkneift er sich. Heute müssen die beiden raus, so kann er nicht arbeiten und er hat bereits eine vage Idee. Die sichere Wohnung, oder was auch i mmer, kann er sich abschminken, nachdem Petranko ausgefallen ist. Sonjas Wohnung scheidet auch aus. Kubela hat bestimmt auch keine Freundin oder Arbeitskollegin, bei der sie mit ihrem Kind für längere Zeit Unterschlupf f inden kann, sonst hätte sie es schon aufs Tapet gebracht. Zu ihrer Mutter will sie nicht.
    Das Auto zur Reparatur bringen, im Krankenhaus nach Petranko sehen und herausfinden, auf wen dieses deutsche Kennzeichen zugelassen ist. Das reicht mal für den Anfang. Kokoschansky verspürt einen unaufschiebbaren Drang, steigt auf wackeligen Beinen aus dem Bett und schlüpft in seinen Bademantel. Nachdem er sich erleichtert hat, schlurft er in die Küche, wo Franziska und ihre Mutter am Tisch sitzen und frühstücken. Die Kleine hält mit beiden Händen ihre Kakaotasse fest und blickt mit großen, ängstlichen Augen zu diesem riesigen, unrasierten, zerfledderten Mann hoch. Noch vor e in paar Minuten hätte Kokoschansky die beiden am liebsten für den veru r­sachten Lärm durch Sonne und Mond geschossen, doch beim Anblick des Mädchens zerbröselt sofort seine raue Schale und er bequemt sich zu einem breiten Lächeln.
    „Guten Morgen, allseits! Na Franziska, schmeckt der Kakao? Jetzt guck doch nicht so! Ich sehe in der Früh immer so verknittert aus. Na komm, lach mal.“
    Tatsächlich, Franziska beginnt plötzlich zu strahlen. Kokoschansky hatte immer ein glückliches Händchen mit Kindern. Warum sollte das bei F ranziska anders sein?
    „Guten Morgen, Herr Kokoschansky“, begrüßt ihn auch Irmgard Kubela.
    „Ihr seid wohl Frühaufsteher, oder?“ Der kleine Seitenhieb musste sein.
    „Entschuldigen Sie, wenn wir Sie geweckt haben. Leider ist mir die Pfanne aus der Hand gefallen.“
    „Ist schon okay. Kann ja passieren. Und habt ihr gut geschlafen?“
    „Danke“, antwortet Irmgard Kubela. „Möchten Sie vielleicht Spiegel­ eier? Ihre ... äh ... Frau hat mir gezeigt, wo ich alles finde. Sie ist schon weg.“
    „Ja, ich weiß. Sie musste in ihren Dienst.“
    „Lena ist wirklich Polizistin?“, fragt Franziska erstaunt. Irgendwie muss sie das aufgeschnappt haben, denkt Kokoschansky. Noch ein Grund mehr, die beiden so rasch wie möglich anderwärtig unterzubringen. Kindermund kann oft fatale Folgen haben.
    „Ja, Franziska“, streichelt ihr Kokoschansky über den Kopf und setzt sich neben das Kind.
    „So richtig mit Uniform und Blaulicht.“
    „Mit Uniform und Blaulicht.“
    „Hat Lena auch eine Pistole?“
    „Lena ist Polizistin und daher darf sie auch eine Pistole tragen.“
    „Und damit fängt sie böse Leute?“
    „Tja, manchmal gelingt es ihr, manchmal nicht.“
    „Jetzt ist aber genug, Franziska“, ermahnt Frau Kubela ihre Tochter. „Du kannst doch Herrn Kokoschansky kein Loch in den Bauch fragen.“
    „Das macht doch nichts, Frau Kubela“, lächelt Kokoschansky und zu der Kleinen: „Na, ist der Riese noch immer so zum Fürchten? Ich glaube nicht, oder?“ Er streckt dem Mädchen seine Pranke entgegen. „Weißt du was? Ich bin der Koko. So nennen mich alle meine Freunde. Einverstanden?“
    Eine leichte

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