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Kolumbus kam als Letzter

Kolumbus kam als Letzter

Titel: Kolumbus kam als Letzter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Zillmer
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ita-
    lienische und andere Gegenpäpste aufgestellt. Das Abendländische Schisma wurde erst durch das Konstanzer Konzil beendet, als man
    – nach der Absetzung bzw. Rücktrittserklärung dreier Päpste – mit
    Martin V. nicht die kirchliche Einheit wiederherstellte, wie man offiziell vorgab, sondern im Gegenteil erstmals installierte. Nicht Italien, sondern Frankreich brachte als erste Nation einen Papst mit Absolutheitsanspruch hervor, der in Avignon residierte.
    Zur Begründung des Macht- und Herrschaftsanspruchs wurde die
    inzwischen als Fälschung erkannte Konstantinische Schenkung von
    Mönchen für die Kirche hergestellt. Neben einem weltlichen Herrschaftsanspruch sollte mit dieser Urkunde aus dem 8. Jh. auch eine
    lange bestehende einheitliche Kirche dokumentiert werden, die es bis zur Einigung auf eine neue gemeinsame französisch-deutsch-italienische Kirche mit einem gemeinsamen kirchlichen Oberhaupt
    gar nicht gegeben hat.
    Man verlegte den Sitz der katholischen Kirche in das fast unbe-
    wohnte Trümmerfeld einer antiken Stadt, die zum Zeitpunkt der
    Kirchengründung eine relativ unbedeutende antike Stadt in Italien
    war und erst jetzt Rom genannt wurde. Die Namensgebung rö-
    misch-katholisch ist dann auch nur ein Etikettenschwindel, denn es
    sollte im Einklang mit der fabrizierten Konstantinschen Schenkung
    eine geschichtlich begründete Kontinuität in Rom vorgegaukelt
    werden – ein gelungener Bluff.
    Die römische Kirche hat alle Anstrengungen unternommen, dass
    christlich mit katholisch beziehungsweise römisch-katholisch gleichgesetzt wird und versucht, den Gläubigen dieses Schein-Faktum glaubhaft zu machen, auch und gerade durch die Fälschung der Urkunden und der nachträglichen Fixierung der Konstantinischen
    Schenkung ins 8. Jh.
    Dieses Vorgehen hatte einen triftigen Grund: Im ersten Jahrtau-
    send gab es bereits eine andere christliche Weltanschauung, die als 123

    heidnisch-christliche Naturreligion tiefen Rückhalt nicht nur in
    der keltischen Bevölkerung besaß. Durch den um ungefähr 500
    Jahre in die Vergangenheit verschobenen Machtanspruch einer ge-
    einten katholischen Kirche wurde auch ein angeblich altherge-
    brachter Universal- und ein unumschränkter Machtanspruch fun-
    damentiert.
    Ein geschichtlich begründeter Universalanspruch war auch nötig,
    denn es gab in Europa wahrscheinlich seit Jahrhunderten bereits ein
    bestehendes Urchristentum, das in dem angesprochenen alt-
    europäischen Mütterglauben begründet lag. Dieser spielte auch in
    der vor-indoeuropäischen Mittelmeerwelt und im Orient eine ge-
    wichtige Rolle, wie archäologische Funde beweisen (Widerspie-
    gelung eines Matriarchats?) und der zeitlich mindestens aus der
    Bronzezeit stammt. Dieser Glaube entwickelte sich (wie schon be-
    schrieben) zu einer christlichen Naturreligion weiter und war in
    verschiedenen Ausprägungen über ganz Europa verteilt und tief
    in der Bevölkerung verwurzelt. Dieser christliche Glaube bestand
    zum Gründungszeitpunkt der katholischen Kirche bereits seit
    Jahrhunderten. Allerdings gab es auch noch Heiden, die dem ur-
    sprünglichen Glauben anhingen. Es gab aber keine Konfrontation,
    da der heidnisch-christliche Glaube auf dem ursprünglichen Müt-
    terglauben basierte und ihn nicht ablehnte. In einer einzelnen Sippe gab es daher gleichzeitig Anhänger des alten und neuen Glaubens,
    in friedlichem Nebeneinander.

    Göttliche Harmonie kontra Chaos

    Damit sich die römisch-katholische Kirche überhaupt etablieren
    und nach Rom umziehen konnte, müssen sich vorher einschnei-
    dende Ereignisse vollzogen haben. Handelt es sich bei der dicken
    Schuttschicht in Rom, aber auch in vielen anderen antiken Städten
    rund ums Mittelmeer um den Schutt der Jahrhunderte, oder sind
    Naturkatastrophen der wirkliche Grund für die gewaltigen Zer-
    störungen, nicht nur in Rom? Wie bereits dargelegt, schiebt sich die Antike zeitlich dicht an die moderne Zeit heran, falls man das Weg-124

    fallen der dunklen Jahrhunderte berücksichtigt. Wurde die Antike
    vielleicht sogar durch eine Naturkatastrophe beendet?
    Der spätere Papst Pius II. (Silvio Piccolomini) stellte bei seiner Reise zum Konzil in Basel (1432) fest, dass diese Stadt durch mehrfache
    Erdbeben zerstört worden sei. Die neu erbaute angeblich ehemals
    römische Stadt Basel soll ein neues Aussehen gehabt haben, ohne
    jegliche Altertümer ! Trümmer und der Bauschutt wurden im Stadt-graben abgelagert. Heute glaubt man, dass sich am 18.

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