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Koma

Koma

Titel: Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gelangt«, sagte Susan. »Jedenfalls waren sie oben der Meinung. Wollte Sie fragen, ob Sie Material entdeckt haben, das nicht in Ihre Abteilung gehört.«
    »Nein, aber ich hab’ auch noch nicht alles durchgesehen. Was vermissen Sie denn?«
    »Ach, es handelt sich um ein paar Angaben über Koma. Wir brauchen die für eine Zusammenstellung. Haben Sie was dagegen, wenn ich mal nachsehe?«
    »Nicht im geringsten.« Schwartz hob einen Teil der ausgedruckten Computerbogen hoch.
    »Wenn es dabei ist, müßte es sich um den untersten Stoß handeln«, sagte Susan. »Die meinten oben, das wäre gleich nach Ihren Sachen durchgelaufen.«
    Schwartz nahm die übrigen Bogen hoch. Unten blieb Susans Material liegen mit dem darübergehefteten, von ihr ausgefüllten Anfrageformular.
    »Da haben wir’s ja«, sagte sie schnell.
    »Aber da steht, ich hätte das angefordert«, wandte Schwartz ein, während er das Formular musterte.
    »Kein Wunder, daß so ’n Wirrwarr passieren konnte.« Susan streckte die Hand nach den Blättern aus. »Aber ich schwöre Ihnen, mit den Dingern könnten Sie nichts anfangen. Und außerdem ist es nicht Ihre Schuld, ganz bestimmt nicht.«
    »Ja, schon, aber ich muß wohl mit George darüber reden …«
    »Nicht nötig«, meinte Susan, der das Herz im Halse schlug. »Wir haben das da oben schon lang und breit durchgesprochen. Und, jedenfalls, tausend Dank!«
    »Keine Ursache«, sagte Schwartz, aber Susan war schon auf und davon.
     
    »Sie sind wirklich unmöglich, Susan, das muß man schon sagen!« Bellows sprach zwischen Löffeln voll Pudding. Er hatte sich vom Essenwagen eines Patienten bedient, der nichts zu sich nehmen wollte. »Da schwänzen Sie die Vorlesung, dann die Nachmittagsvisite, machen einen Riesenbogen um Ihre Patienten, und jetzt stößt man hier noch abends um acht auf Sie. Das einzig Beständige an Ihnen ist die Gewißheit, daß man nie weiß, woran man bei Ihnen ist.« Bellows lachte über sein eigenes Aperçu, während er den Puddingteller auskratzte.
    Sie saßen im Klubraum von Beard 5, dort, wo auch der erste Tag im Krankenhaus für Susan begonnen hatte. Sie saß sogar auf demselben Stuhl wie am Morgen. Der IBM-Ausdruck, den sie sich bei Schwartz besorgt hatte, hing von ihrem Schoß auf den Boden hinab. Sie ging die Namenlisten durch und hakte die Angaben mit einem gelben Filzstift ab.
    Bellows trank Kaffee.
    »Also, da haben wir den Beweis.« Susan steckte die Kappe auf den Stift.
    »Was? Welchen Beweis?«
    »Daß es sich hier im Memorial nicht um sechs unerklärliche Koma-Fälle im letzten Jahr handelte, Berman ausgeschlossen.«
    »Bravo!« Bellows prostete ihr mit der Kaffeetasse zu. »Dann kann ich mir ja endlich die Hämorrhoiden rausschneiden lassen und brauche keine Angst mehr vor der Narkose zu haben.«
    »An Ihrer Stelle würde ich’s lieber weiter mit Zäpfchen versuchen.« Susan zählte die angestrichenen Namen. »Es handelte sich nicht um sechs Fälle, sondern um elf. Und wenn Berman so weitermacht, ist er der zwölfte.«
    »Sind Sie da ganz sicher?« Bellows’ Stimme hatte plötzlich einen anderen Klang, und er zeigte zum erstenmal Interesse an dem Computerbogen.
    »Ja, jedenfalls nach dieser Liste. Ich könnte mir vorstellen, daß es noch ein paar mehr gibt und ich das Material nur nicht richtig abgerufen habe.«
    »Glauben Sie wirklich? Du lieber Gott, elf Fälle!« Bellows lehnte sich zu Susan hinüber, den Löffel noch im Mund. »Wie sind Sie eigentlich an das Datenmaterial gekommen?«
    »Henry Schwartz war so freundlich, mir hilfreich unter die Arme zu greifen.« Susan war die Nonchalance in Person.
    »Und wer, zum Teufel, ist Henry Schwartz?« knurrte Bellows.
    »Hab’ keine Ahnung.«
    »Ach, du meine Güte, verschonen Sie mich!« Bellows schlug die Hände vor das Gesicht. »Bin zu müde für Ratespiele dieses Kalibers.«
    »Chronische Krankheit oder nur ein Anfall?«
    »Hören Sie auf mit dem Blödsinn! Wie sind Sie an das Zeug gekommen? Jemand von der Leitung muß seinen Segen dazu geben.«
    »Ach, wirklich? Ich bin heute nachmittag raufgewandert, hab’ einen Fragebogen Marke M 804 ausgefüllt, ihn dem netten Mann am Pult gegeben, und heute abend konnte ich die Ergebnisse abholen.«
    »Ich könnte mir in den Hintern beißen, daß ich überhaupt danach gefragt habe.« Bellows stand auf und distanzierte sich von der ganzen Angelegenheit mit einem beredten Löffelschwenk. »Aber, elf Fälle! Sind die alle bei Operationen eingetreten?«
    »Nein.« Susan sah

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