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Koma

Koma

Titel: Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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und ein glühender Aschenregen wirbelte auf. Ein brennendes Kohlestück flog auf den Teppich. Susan sprang auf und stieß es auf die Eisenplatte vor dem Kamin, wo es harmlos verglühte. Da sie schon einmal stand, ging sie zur Küchentür und sah Mark beim Würzen der Steaks zu.
    »Stark zeigte sich sogar interessiert an dem, was ich ausgegraben habe. Und er hat schon versucht, mir zu helfen. Ich bat ihn, mir Zugang zu den Krankenblättern der Patienten auf meiner Liste zu verschaffen. Als ich ihn später am Nachmittag wieder anrief, sagte er, er hätte sich darum bemüht. Aber man hätte ihm gesagt, daß diese Unterlagen alle ausgeliehen wären, und zwar an einen der Neurologieprofessoren. Dr. Donald McLeary heißt er. Kennen Sie den?«
    »Nein, aber das will nichts sagen. Ich kenne im wesentlichen nur die Chirurgen.«
    »Also in meinen Augen wirkt dieser Dr. McLeary ziemlich verdächtig, wenn er die ganzen Unterlagen einfach abruft.«
    »Ach, du lieber Himmel, da geht’s schon wieder los! Hoppla-hopp, es galoppiert die Phantasie. Dr. Donald McLeary, der Mann, der auf mysteriöse Weise Patientenhirne vernichtet, und das gleich sechsmal.«
    »Zwölfmal …«
    »Okay, dann eben zwölfmal, kommt schon nicht mehr drauf an. Und dann heimst er alle Unterlagen ein, um seine Spuren zu verwischen. Ich sehe schon richtig die Schlagzeilen im Bostoner ›Globe‹ vor mir.«
    Laut lachend legte Mark die Steaks auf den glühenden Grill und schloß das Fenster wieder.
    »Wenn Sie mit Lachen fertig sind, fällt Ihnen vielleicht eine ernsthafte Erklärung für das Verhalten von diesem McLeary ein. Wollen Sie nicht mal einen Moment überlegen? Bis jetzt hat jeder mit äußerster Überraschung auf den Hinweis reagiert, daß zwischen all diesen Fällen eine Verbindung bestehen könnte. Jeder, mit Ausnahme von Dr. McLeary. Der hat schon alle Krankenblätter. Ich glaube wirklich, man muß dem nachgehen. Vielleicht arbeitet er bereits an der Sache und ist auf derselben Spur, möglicherweise mir weit voraus. Das würde ich ja gerne glauben, und wenn es wirklich so ist, könnte ich ihm vielleicht helfen.«
    Mark blieb die Antwort schuldig. Einerseits überlegte er angestrengt, wie er Susan die ganze Sache endlich ausreden konnte. Zum anderen mußte er sich auf die Salatsauce konzentrieren; denn das war seine kulinarische Spezialität. Als er das Fenster wieder aufschob, trieb der kalte Wind den Duft der brutzelnden Steaks in die Küche. Susan lehnte am Türrahmen und sah ihm zu. Sie dachte daran, wie wunderbar es sein mußte, eine Ehefrau zu haben, ins traute Heim zurückzukehren und das fertige Essen vorgesetzt zu bekommen. War es nicht geradezu auf lächerliche Weise unfair, daß sie, Susan Wheeler, nie eine Ehefrau haben würde? Sollte sie jemals heiraten, würde im Gegenteil ihr diese Rolle zufallen.
    »Übrigens habe ich heute das Jefferson-Institut angerufen«, sagte sie.
    »Und? Wie haben sie reagiert?« Mark reichte Susan Teller, Silberbestecke und Servietten und deutete auf den Onyxtisch.
    »Sie hatten recht, daß es schwierig sein würde, da reinzukommen.« Susan trug die Utensilien zum Tisch. »Ich fragte, ob ich einen Besuch machen könnte, weil ich einen Patienten sehen wollte. Da lachten sie und sagten, daß nur Verwandte die Patienten besuchen dürften, und zwar ganz kurz und nach vorheriger Vereinbarung. Als Grund gaben sie an, die Massenversorgung von Intensiv-Patienten wirke wie ein Schock auf Familienmitglieder, deshalb müßten für die Besuche Extravorbereitungen getroffen werden. Allerdings erwähnten sie auch die monatlichen Besichtigungstouren, von denen Sie sprachen. Als ich sagte, ich wäre Medizinstudentin, dachten sie nicht im Traum daran, eine Ausnahme zu machen, und ich kam mir vor wie eine falsche Münze im Zigarettenautomaten. Dabei interessiert mich diese Einrichtung sehr, vor allem, weil Sie sagten, das Konzept habe sich bewährt. Ich meine, daß man die chronischen Fälle en masse versorgt, um die Betten in den normalen Krankenhäusern freizubekommen.«
    Susan war mit Tischdecken fertig und wandte ihr optisches Interesse wieder dem Kaminfeuer zu. »Wissen Sie, Mark, mein Hauptgrund ist, daß ich Berman noch einmal sehen möchte. Ich hab’ einfach das Gefühl, danach könnte ich es leichter nehmen mit diesem … wie sagten Sie doch? … sogenannten Kreuzzug. Schließlich weiß ich auch, daß ich mich wieder an ein einigermaßen normales Leben gewöhnen muß.«
    Beim letzten Satz hatte sich Mark spontan von

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