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Koma

Koma

Titel: Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Wangen, sah aus, als stünde er unter ständiger Hochspannung. Um seinen Mund zuckte es, als er die Besucherin über seine Brille hinweg anstarrte.
    »Susan Wheeler, nehme ich an?« In McLearys Stimme lag keine Spur von Freundlichkeit.
    »Ja.« Susan war verdutzt, daß er ihren Namen kannte, und wußte nicht, ob das ein gutes oder ein schlechtes Omen war.
    »Und Sie sind wegen dieser zehn Krankenblätter gekommen.« McLeary drehte sich halb in seinem Stuhl um und zeigte auf mehrere dünne Aktenhefter in seinem Bücherschrank.
    »Zehn? Mehr haben Sie nicht?«
    »Genügen Ihnen zehn nicht?« McLearys Stimme klang sarkastisch.
    »Doch, doch. Ich dachte nur, Sie hätten vielleicht mehr. Sind das die Unterlagen von den Koma-Opfern?«
    »Möglich. Und wenn es so wäre, was dann?«
    »Ich weiß nicht. Dr. Stark sagte mir, Sie hätten die Krankenblätter, und da dachte ich, ich könnte kurz mal reinschauen oder Ihnen vielleicht sogar bei der Auswertung helfen.«
    »Verehrte Dame, ich bin Neurologe mit einer einigermaßen umfassenden Ausbildung. Neurologie ist mein Fachgebiet, und ich werte umfangreiches neurologisches Material aus, das unsere Stationsärzte von diesen Patienten zusammengetragen haben. Wenn ich es recht besehe, brauche ich keine Hilfe.«
    »Das will ich ja auch gar nicht sagen. Und ich gebe gern zu, daß ich so gut wie überhaupt nichts von Neurologie verstehe. Aber bei diesen Patienten scheint mir irgendwas äußerst merkwürdig. Meines Erachtens müssen diese Fälle nicht als Einzelerscheinungen, sondern im Zusammenhang gesehen und untersucht werden.«
    »Und selbstverständlich werden Sie das tun.«
    »Na ja, irgend jemand muß sich der Sache ja annehmen.«
    »So? Ich will Ihnen mal was sagen.« McLearys Stimme war lauter geworden. »Dieses medizinische Problem ist so komplex, daß es Ihre derzeitigen Fähigkeiten weit übersteigt. Und nicht nur das, Ihre mehr oder weniger fachmännischen Bemühungen haben in diesem Krankenhaus bereits für einen außergewöhnlichen Wirbel gesorgt. Statt eine Hilfe zu sein, entwickeln Sie sich immer mehr zu einer Plage. Was ich von Ihnen will, ist folgendes: Sie setzen sich jetzt da hin.« McLeary deutete auf einen von mehreren Stühlen vor seinem Schreibtisch.
    »Wie bitte?« Susan hatte durchaus verstanden, doch der Ton verwirrte sie. Ihr schien, als hätte McLeary sie nicht gebeten, sondern ihr befohlen, Platz zu nehmen.
    »Hinsetzen, sagte ich.« Der Befehlston war jetzt unmißverständlich. Susan setzte sich auf den einzigen Stuhl, der nicht mit Zeitschriften belegt war.
    McLeary griff zum Telefon. Er starrte Susan ohne zu blinzeln an. Während er auf die Verbindung wartete, zuckte es wieder um seinen Mund.
    »Bitte das Büro des Direktors … Ich würde gern mit Philip Oren sprechen.« Diesmal entstand eine längere Pause. McLearys Ausdruck änderte sich nicht. »Mr. Oren? Dr. McLeary am Apparat. Also, Sie hatten völlig recht. Sie sitzt mir hier gegenüber … Die Krankenblätter? Aber wo denken Sie hin? … Gut … ausgezeichnet.«
    McLeary legte auf und sah Susan weiterhin unverwandt an. In seinem Blick lag keine Spur menschlicher Wärme. Der verdiente die Sekretärin, die er hatte, dachte sie. Nach einer unbehaglichen Pause machte sie Anstalten aufzustehen. »Ich habe das Gefühl, ich sollte …«
    »Hinsetzen!«
    Susan kam verdutzt der Aufforderung nach. Schließlich wagte sie einen Einwand: »Was wird hier eigentlich gespielt? Ich bin hergekommen, um Sie zu fragen, ob Sie bei der Koma-Sache Hilfe gebrauchen können. Und nicht, um von Ihnen angebrüllt zu werden.«
    »Eigentlich habe ich Ihnen überhaupt nichts mehr zu sagen, verehrte Dame. Sie haben hier im Memorial Ihre Grenzen beträchtlich überschritten. Ich wurde im voraus informiert, daß Sie vermutlich hier auftauchen und nach den Krankenblättern spionieren würden. Außerdem hat man mich unterrichtet, daß Sie sich, obwohl dazu nicht autorisiert, Computerinformationen beschafft haben. Und zu allem Überfluß haben Sie es fertiggebracht, sich mit Dr. Harris zu überwerfen. Na schön, das ist Ihre Sache. In einer Minute jedenfalls wird Mr. Oren hier sein, dann können Sie mit ihm reden. Sie sind sein Problem, nicht meins.«
    »Wer ist dieser Mr. Oren?«
    »Der Direktor des Krankenhauses, meine Liebe, und Personalfragen gehören in sein Ressort.«
    »Ich bin kein Personal. Ich bin Medizinstudentin.«
    »Nur zu wahr. Genaugenommen stehen Sie also auf einer noch niedrigeren Stufe. Oder anders: Sie sind hier

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