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Komisch - die Liebe

Komisch - die Liebe

Titel: Komisch - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Manni
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Brunello.
    Clelia hat mich vorsichtig ausgezogen. Hin und wieder sah sie mich an, um sicherzugehen, dass sie mir nicht weh tat.
    Wie könntest du mir weh tun? Du? Ausgerechnet du?
    Ich betrachtete sie verzaubert, ein Liliputaner, der Gulliver anschaut. Jason, der das Goldene Vlies bestaunt. Oder Caspar,
     Melchior und Balthasar vor dem Jesuskind. Ein Schiffbrüchiger, der endlich Land am Horizont sieht.
    Meine Erde, du bist zu mir zurückgekehrt. Zu mir, Napoleon auf Sankt Helena. Du bist zurückgekehrt und jetzt bin ich bei dir.
     Mit dir zusammen. In dir drin. Willkommen zurück,
amore mio
.
    Nach dem Akt, unter der persönlichen Anwesenheit von Venus und dem wachsamen Auge Cupidos, liegen wir nur da. Aneinanderklebend.
     Bewegungsunfähig vor Liebe. Stumm. Ich bin so glücklich, dass ich nur ganz kurz überlege, sie zu fragen, warum sie verschwunden
     war, doch es ist nur ein flüchtiger Gedanke. So sinnlos jetzt. Schon fern. Vorbei. Und was vorbei ist, zählt nicht, die Vergangenheit
     existiert nicht. Das Leben ist nur jetzt. Und jetzt bin ich glücklich. Ich schlafe ein mit ihrer Hand auf meiner Brust.
    Ich schlafe. Als ich die Augen öffne, ist es, als erwachte ich aus einem Traum und befände mich in einem anderen Traum, der
     aber real ist. Ich höre sie in der Küche hantieren. Clelia ist da, in meiner Wohnung. Fünf Kanonenschüsse ihr zu Ehren. 100
     % positive Beurteilungen. Tapferkeitsmedaille. Veteranen-Verdienstkreuz. Ritterwürde. Nobelpreis. Präsidentschaft der Republik.
     Königin. Kaiserin. Alles.
    Wie ein glückseliger Krüppel hinke ich zu ihr in die Küche. Sie hat eine Kleinigkeit zu essen gemacht. Zufrieden und tumb
     essen wir, schweigend. Manchmal kichern wir kurz über das, was passiert … aber es passiert nichts. Es gibt nichts zu lachen,
     aber wir kichern trotzdem. Wie in einem schönen und bewegenden Tango. Verrückte Streicher, schnell und schwingend, machtvoll.
     Wunderschön und romantisch.
    »Wie war’s?«
    »Gut.«
    Das reicht mir. Es reicht mir, dass du glücklich bist, Clelia. Ich bin auch glücklich.
    »Und dein Knöchel? Der Roller?«
    »Alles in Ordnung.« Ich sehe sie mit ganzer Kraft an. Meine armen Augen, dass sie so viel Wunder ertragen müssen. Ich hebe
     mein Glas.
    »Willkommen zurück, Clelia.« Ich bin ernst, gefasst, feierlich, würdevoll, aufrichtig und glücklich.
    »Danke. Schön, wieder hier zu sein, Nino.«
    Sie lacht. Wir essen. Sehen uns an. Trinken. Streicheln uns schweigend. Ein perfektes Abendessen.
    Wir kehren ins Bett zurück. Umarmen uns. Wir küssen uns lange. Wir lieben uns, dann schlafen wir wieder ein. Ich in ihr, aber
     mit ihr in mir. Vereint.
    Was für ein Abend.

C lelia hat bei mir geschlafen. Früh am Morgen ist sie schnell wie der Blitz verschwunden. Sie hat mir Kaffee gemacht, einen
     hastigen Kuss gegeben und eilends die Wohnung verlassen. Aber sie hat hier übernachtet … Vielleicht wegen meines Knöchels,
     vielleicht weil es gestern spät geworden ist und sie so müde war, vielleicht weil wir uns länger nicht gesehen hatten … sie
     hat hier geschlafen.
    Ist es nur Blendwerk, das mir meine amouröse Zukunft erleuchtet? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es hell und strahlend
     ist, gleißend.
    Ich schleppe mich in die Buchhandlung. Ab zehn komme ich kaum mehr zum Arbeiten. Ununterbrochen klingelt das Telefon. Die
     Mazurka aus
Coppelia
von Léo Delibes.
    »Wo hast du die nur aufgetrieben?« Fabio ergeht sich in einem langen Vortrag über Clelias Anmut, Schönheit und Liebenswürdigkeit.
     Ich frohlocke wie einer der sieben Zwerge.
    »Jetzt ist mir alles klar. Wollen wir hoffen, dass sie dir nicht das Herz bricht.« Luca sät den Zweifel, typisch Agrarwissenschaftler
     … Dann fügt er jedoch hinzu, dass sie ihm gefallen hat.
    »Sie ist hinreißend, ich freue mich so für dich. Wie war’s?« Luisa tröstet und bestärkt mich, sagt, dass sie aufrichtige Augen
     und einen intelligenten Blick hat. Ich erzähle ihr von gestern Abend, überfließend vor Freude und Begeisterung.
    »Sie sieht aus wie Dorje Naljorma, die tibetanische Göttin. Und du musst sie wie eine
jetsunma
behandeln,eine Ehrwürdige Frau, die einen hohen Rang in der lamaistischen Ordnung einnimmt …« Paolo ist mal wieder schlauer als der
     Teufel selbst, schlauer noch als Seine Heiligkeit der Dalai Lama.
    Ganz aufgeregt ruft Alessandra an. Ein Wasserschaden in ihrem Büro hat einige Bücher ruiniert, die sie dringend für einen
     Fall braucht. Sie bestellt neue

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