Komm, dunkle Nacht
vor … aber es ist nie dazu gekommen.« Sie warf ihm einen Blick zu.
»Zufrieden?«
»Vielleicht ist es für Monty nur ein Abenteuer.«
»Sind Sie verrückt? Monty ist der liebevollste Hund, den ich kenne.«
»Ich verstehe das Problem.«
Sie studierte seinen Gesichtsausdruck. Er war nicht länger belustigt oder spöttisch. Er hatte verstanden. »Die meisten Menschen würden mich für verrückt halten, aber … mir ist das wichtig.«
»Dann ist es auch mir wichtig. Und ich kann verstehen, dass Sie Ihrem Freund eine unglückliche Beziehung ersparen wollen.« Er schloss die Augen. »Aber könnte ich jetzt schlafen?
Wenn Sie mich an die Arbeit kriegen wollen, sollte ich für den Anfang vielleicht wenigstens ausgeschlafen sein.«
Er wartete, bis sich die Schlafzimmertür hinter ihr schloss, dann zog er das Handy aus der Tasche und rief Galen an.
»Ich bin in Sarahs Haus und werde eine Zeit lang hier bleiben.
Gibt es was Neues?«
»Noch nicht. Ich bin immer noch hinter Sanchez her. Wie waren die letzten Tage in Kai Chi?«
»Höllisch.«
»Geht es Sarah gut?«
»Den Umständen entsprechend. Sie hat ein paar private Probleme. Monty ist in eine Wölfin verliebt.«
Galen brach in Gelächter aus. »Dieses Flaumbällchen?«
»Glaub mir, Sarah findet das nicht komisch. Ruf Margaret an, sie soll alles recherchieren, was es über die mexikanischen Wölfe, die hier in der Gegend ausgesetzt wurden, zu wissen gibt.«
»Warum rufst du sie nicht selbst an?«
»Sie war sauer, weil ich hierher kommen wollte, und mein Ausflug nach Taiwan wird ihre Laune nicht verbessert haben.
Ich habe eine anstrengende Nacht hinter mir und keine Lust, mich mit ihr auseinander zu setzen.«
»Kann ich mir denken. Unter den Umständen würde ich ihr auch aus dem Weg gehen.«
»Hast du dafür gesorgt, dass das Haus bewacht wird?«
»Sechs von meinen besten Leuten sind dort.«
»Ich habe niemanden gesehen.«
»Sie sehen dich. Sie kampieren oben in den Bergen und haben von dort aus die ganze Gegend im Blick. Ich gebe dir Franklins Nummer.«
»Morgen. Ich habe nichts zum Schreiben zur Hand und ich will nicht aufstehen. Ich habe höllische Schmerzen. Bis dann.«
Er brauchte dringend Schlaf. Es wurde schon fast wieder hell und er hatte nicht den mindesten Zweifel, dass Sarah bald wieder auf den Beinen sein würde, um die Wölfin zu pflegen.
Wie gewöhnlich würde sie sich mannhaft jeder sanften Regung ihm gegenüber erwehren und sicherlich nicht zögern, ihn zum Arbeiten zu verdonnern.
9
»Was tun sie da?« Sarah stand auf der Schwelle ihres Schlafzimmers, die Arme über der Brust verschränkt.
»Ich füttere Monty.« Logan gab dem Hund einen Klaps auf den Kopf. »Er war hungrig und ich wollte Sie nicht wecken.«
»Niemand füttert Monty außer mir. Ich habe ihm beigebracht, von niemandem außer mir Nahrung anzunehmen.«
Aber Monty fraß, wie sie mit einer Mischung aus Staunen und Verärgerung feststellen musste. »Verdammt.«
»Er war hungrig«, wiederholte Logan und füllte Montys Wassernapf. »Da habe ich gedacht, ich versuch’s mal.«
»Ich kann nicht zulassen, dass Sie Montys Erziehung zugrunde richten.«
»Ich kann ja verstehen, dass er von Fremden nichts annehmen soll, aber ich stelle doch keine Bedrohung dar.«
»Monty hält niemanden für bedrohlich. Er liebt jeden. Deshalb muss ich darauf bestehen, dass er sein Fressen nur von mir annimmt.«
»Vielleicht ist seine Menschenkenntnis besser, als Sie glauben.« Er setzte den Wassernapf ab. »Für dich, Junge.«
»Ich kann es nicht darauf ankommen lassen. Lassen Sie also meinen Hund in Frieden.«
»Okay, ich wollte mich nur nützlich machen. Kann ich sonst irgendwas tun?«
»Sie können sich hinsetzen und das Bein schonen. Sie haben sich während der letzten drei Tage keine Ruhe gegönnt.«
»Wie Sie meinen.« Er humpelte zu seinem Sessel zurück. »Es wird besser. Ist Ihnen nicht aufgefallen, dass ich gestern schon sehr viel mehr machen konnte als vorher?«
»Ja.« Seit der Nacht, als sie die Wölfin ins Haus geholt hatten, hatte Logan sich ununterbrochen nützlich gemacht, hatte die Hütte ausgefegt und ihr bei der Pflege der verletzten Wölfin geholfen. Wenn sie nicht Seite an Seite arbeiteten, kochte er oder räumte auf oder telefonierte. Er ließ seine Beziehungen spielen, um die Rancher zu größerer Duldsamkeit hinsichtlich der Wölfin zu bewegen.
Sie zog die Stirn in Falten. »Zu viel.«
»Bemerke ich da etwa ein gewisses Mitgefühl?« Er streckte das
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