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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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betrat. Gut. Sie war froh, einen Augenblick für sich zu haben. Zuviel war passiert in dieser Nacht und sie war verwirrt, aus dem Gleichgewicht gebracht. Logan hatte sie mit unangenehmen Neuigkeiten konfrontiert, mit denen sie nun fertig werden musste.
    Dieses Blockhaus war ihre Zuflucht. Sie wollte niemanden dort haben. Schon gar nicht eine Person von so dominierender Präsenz wie Logan. Er versprach, sie nicht zu stören, aber eine so starke Persönlichkeit wie die seine würde sich unweigerlich störend auswirken.
    Und doch hatte er diese Stärke nicht geltend gemacht, als er ihr bei der Wölfin geholfen hatte. Vielmehr hatte er sich zurückgehalten, war hilfsbereit gewesen, ohne sich einzumischen – genau wie in Taiwan.
    Aber ob sie es mit ihm unter einem Dach aushielt, war ja nicht die eigentliche Frage. War es sicherer für Monty und sie, ihn dort zu haben, oder nicht? Traute sie seinem Urteil und seinen Beweggründen? Er war ein komplizierter Mann, aber sie hatte ihn ein wenig kennen gelernt, und sie hatte ihm geglaubt, als er gesagt hatte, dass er sie nie wieder benutzen würde.
    Sie betrachtete Monty und die Wölfin.
    »Wir haben ein Problem, Junge.«
    Monty hob den Kopf und sah sie fragend an. Okay?
    »Ich oder die Wölfin? Mach dir keine Sorgen um uns. Aber du hättest nicht zu ihr laufen sollen. Du bist noch immer angeschlagen und es hätte wer weiß was passieren können. Sie ist kein sanftes Seelchen.«
    Monty legte den Kopf wieder hin. Schön.
    »Ja, das ist sie, und sie war unbestreitbar in Not. Aber sie könnte dich in Stücke reißen. Dir fehlt der Killerinstinkt,  verstehst du?«
    Verletzt.
    »Ja, aber in ein paar Wochen ist sie wieder gesund. Und bitte tu mir den Gefallen und leg nicht wieder das Köpfchen so zutraulich auf ihren Hals. Es könnte ihr leicht mal einfallen zuzuschnappen, und du …«
    Die Wölfin öffnete die Augen und blickte Monty tief in die seinen.
    Schön.
    »O Scheiße.« Sarah sank das Herz in die Hose, als sie die beiden betrachtete. »Nein, Junge. Sie ist echt aus dem falschen Viertel. Nein, aus der falschen Stadt. Glaub mir, ihr habt nichts gemeinsam.«
    Schön.
    »Beim ersten Ehestreit wird sie Hackfleisch aus dir machen.«
    Schön.
    »Und was für Kinder würdet ihr haben?«
    Schön.
    Nun ja, unmöglich wäre es nicht. Golden Retriever und diese hinreißende Wölfin … »Aber es wäre nicht mehr als ein One-Night-Stand, die Wild Life Federation hat andere Pläne mit Maggie.«
    Behutsam leckte Monty der Wölfin das Fell unter den Augen.
    Maggie fletschte knurrend die Zähne.
    Sarah spannte sich, bereit, Monty zu Hilfe zu eilen.
    »Hör auf.«
    Monty hörte nicht auf.
    Und allmählich verstummte Maggies Knurren. Sie schloss die Augen.
    »Verdammt noch mal.« Sarah schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht ist es ja tatsächlich gegenseitige Liebe.« Sie kniete bei der Wölfin nieder. »Ich muss ihr noch eine Spritze geben, Junge. Versuch, sie abzulenken.«
    Maggie öffnete die Augen und knurrte Sarah an, als sie den Einstich spürte, aber sie schnappte nicht nach ihr. Kurz darauf schlief sie wieder.
    Abermals streckte sich Monty neben ihr aus. »Warum hörst du nicht auf mich?«, sagte Sarah. »Das wird eine richtige Romeo-und-Julia-Geschichte. Ihre Leute werden dich niemals akzeptieren.«
    Monty seufzte, er wandte den Blick nicht von der Wölfin.
    Schön.

    Logan schlief in seinem Sessel, als sie von der Veranda zurückkehrte.
    Sie durchquerte das Zimmer und rüttelte ihn wach.
    »Sie können bleiben. Aber sehen Sie zu, dass Sie bald gesund werden. Ich habe vor, Sie richtig arbeiten zu lassen, und ich werde jede Minute genießen.«
    Er gähnte. »Schön, dass Sie mir das so schonend beigebracht haben.«
    »Ich bin nicht in der Stimmung, jemanden zu schonen. Ich habe ein Problem.« Sie ging auf ihr Schlafzimmer zu.
    »Ich muss Maggie wieder auf die Beine bringen, und zwar möglichst schnell. Die Sache hat Nebenwirkungen, bei denen ich vielleicht Ihre Hilfe brauchen werde.«
    »Was für Nebenwirkungen?«
    »Monty ist verrückt nach ihr.«
    Logan lachte in sich hinein. »Na und?«
    »Das ist überhaupt nicht komisch. Ich muss sie auseinander bringen, ehe sie auf die Idee kommen, sich zu paaren. Wölfe  paaren sich für ihr Leben gern und Monty … ich will nicht, dass er verletzt wird.«
    »Ist es für einen Rettungshund nicht ungewöhnlich, dass er nicht kastriert ist?«
    »Die ATF wollte es machen lassen, aber ich versprach ihnen, ich würde mich drum kümmern. Ich hatte es

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