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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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schmerzende Bein auf dem Hocker aus. »Sie wollten mich doch arbeiten sehen. Sie haben die Anweisungen gegeben, ich habe gehorcht.«
    »Ich weiß.«
    Er grinste. »Aber es passt Ihnen nicht, dass es mir nichts ausgemacht hat, richtig?«
    »Unsinn. Ich habe nicht …« Sie lächelte widerstrebend.
    »Es hat überhaupt keinen Spaß gemacht. Es verdirbt einem doch die Freude an der Sklaventreiberei, wenn der Sklave so diensteifrig ist wie Sie.«
    »Tut mir Leid.«
    Sie musterte ihn. »Und Sie haben sehr viel mehr gemacht, als ich Ihnen aufgetragen habe. Das gefällt mir nicht.«
    »Ich denke halt mit.«
    »Nein, Sie sind gerissen. Sie wussten genau, dass es mir schwer fallen würde, einem verwundeten Mann dabei zuzusehen, wie er sich ständig übernimmt.«
    Er blickte sie unschuldig an. »Wusste ich das?«
    »Stellen Sie sich nicht dümmer, als Sie sind.«
    »Es überrascht mich, dass Sie mich erst jetzt zur Rede stellen.«
    »Ich bin nicht so weichherzig, wie Sie denken.« Sie zog eine Grimasse. »Und ich dachte, Sie würden irgendwann von selbst  aufhören. Schließlich hatten Sie Schmerzen.«
    »Habe nur getan, wie mir befohlen, gnädige Frau.«
    »Und es mir dabei auch ein bisschen gezeigt, ja?«
    »Ich gebe zu, mit totaler Unterordnung habe ich ein Problem.«
    »Mit jeder Unterordnung?«
    »Ich bevorzuge partnerschaftliche Verhältnisse. Ich denke, wir haben bewiesen, dass wir sehr gut zusammenarbeiten können, würden Sie das nicht auch sagen?«
    Sie schwieg ein Weilchen. »Ja.«
    »Warum schließen wir dann nicht einen Waffenstillstand? Sie brauchen mich nicht zum Arbeiten zu nötigen. Ich würde verrückt werden, wenn ich nichts zu tun hätte. Selbst Pisspötte für Ihren Wolf schwenken finde ich befriedigender als Däumchen drehen. Wir leben nun einmal zusammen, gestalten wir es also so schmerzlos wie möglich.«
    »Ich habe keine Schmerzen und ich könnte …« Sie
    verstummte, als das Telefon klingelte. »Und wir leben nicht zusammen«, sagte sie, als sie das Zimmer durchquerte und den Hörer abnahm. »Ja?«
    »Du hast mich nicht angerufen«, sagte Todd Madden.
    »Wie ist der Job für Logan gelaufen?«
    »Was geht dich das an, Madden. Er ist erledigt. Das allein ist von Interesse.«
    »Gut. Dann kannst du ja für ein Wochenende nach
    Washington kommen. Ich habe eine Pressekonferenz über das Erdbeben in Barat vorbereitet. Und was ist mit diesem Erdrutsch in Taiwan? Da haben wir doch noch eine prima Story zu verkaufen.«
    »Geh zum Teufel.«
    »Sei nicht so unfreundlich, Sarah.« Maddens Stimme war seidenweich. »Du weißt doch, es zahlt sich nicht aus,  unfreundlich zu mir zu sein. Soll ich die Flüge buchen oder willst du es selbst tun?«
    »Ich komme nicht nach Washington. Ich habe zu tun.«
    »Du weißt, wie ungern ich dich unter Druck setze, aber ich kann nicht dulden, dass …«
    »Fick dich ins Knie.« Sie legte auf.
    »Sie hätten mich mit ihm reden lassen sollen«, sagte Logan.
    »Es hat mir zu großen Spaß gemacht, ihm zu sagen, dass er Leine ziehen soll.«
    »Das war nicht ganz der Ausdruck, dessen Sie sich bedienten«, sagte er leichthin.
    Das Telefon klingelte von neuem.
    Sie ging nicht ran. »Das ist er wieder. Er kann nicht glauben, dass ich nicht mehr durch die Reifen springe.«
    »Werden Sie doch noch abnehmen?«
    »Nein, ich verbrenne die Brücken in die Vergangenheit. Wenn Sie Ihr Versprechen nicht halten, gehe ich selbst mit in Flammen auf.«
    »Aber Sie vertrauen mir. Sonst hätten Sie diese Brücken nicht verbrannt.«
    Sie schwieg einen Augenblick, dann sagte sie: »Ja, ich vertraue Ihnen.«
    »Wie viel Zeit habe ich?«
    »Ein paar Tage, vielleicht eine Woche. Madden wird eine Weile brauchen zu begreifen, dass ich mich nicht mehr erpressen lasse. Dann wird er wütend werden und versuchen, mich zu bestrafen.«
    »Und was passiert dann? Was kann er tun?«
    »Er wird mir Monty wegnehmen.«
    »Was?«
    »Monty gehört mir nicht. Er ist Eigentum der ATF. Wenn ich  nicht tue, was Madden von mir verlangt, sorgt er dafür, dass Monty mir weggenommen und jemand anderem gegeben wird.«
    Logan fluchte leise. »Können Sie ihn der ATF nicht abkaufen?«
    »Glauben Sie, ich hätte das nicht versucht? Sie verkaufen ihn nicht. Madden braucht ihn als Handhabe gegen mich.«
    »Sind Sie sicher, dass er die Behörde dazu kriegt, Ihnen Monty wegzunehmen?«
    »Er hat es schon einmal getan. Vor zwei Jahren hatte ich die Nase voll und habe ihm gesagt, er soll sich zum Teufel scheren.
    Die ATF hat Monty aus

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