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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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weder ihm noch der Frau was tun.
    Aber den Hund kann ich doch umlegen, oder?«
    »Glauben Sie, Sie treffen ihn von hier aus? Wir sind ziemlich weit. Die wenigsten Schützen …«
    »Ich kann’s.«
    Der Golden Retriever hob den Kopf und bellte fröhlich.
    »Ich konnte kläffende Köter noch nie leiden.« Duggan legte abermals auf Monty an. »Was wetten Sie, dass ich ihn mit einer Kugel umlege?«
    »Ich wette nicht.« Rudzak lächelte. »Ich weiß, dass Sie ein ausgezeichneter Schütze sind.«
    Ja. Rudzak hatte seine Fähigkeiten immer zu schätzen gewusst, dachte Duggan. Vom ersten Augenblick an, als er vor einem Jahr in seine Dienste trat, war er mit dem gebührenden Respekt behandelt worden. »Dann sehen Sie zu, wie ich dem Köter den Garaus mache.«
    »Ich freue mich darauf.« Rudzak kreuzte die Arme über der Brust. »Im Grunde ist das eine geniale Idee, die Sie da haben.
    Logan fühlt sich vollkommen sicher in seiner Hütte, bewacht von Galens Leuten, die den Bergkamm patrouillieren. Wie könnte man ihm überzeugender demonstrieren, dass er sich täuscht? Ja, knallen Sie den Hund ab.«
    Duggan hatte die Szene bereits lebhaft vor Augen.
    Blutüberströmt würde der Hund zu Boden stürzen, Sarah Patrick würde ihn anstarren und schreien, dann würden sie und Logan  auf ihn zurennen.
    »Augenblick mal.«
    Er folgte Rudzaks Blick zu der Frau. Sie hatte sich ruckartig umgedreht und blickte zu den Bergen auf.
    »Interessant«, sagte Rudzak. »Glauben Sie, dass die Frau was gemerkt hat? Sie ruft den Hund.«
    »Gott verdammt.« Der Hund und die Frau liefen schnell auf die Hütte zu. Duggan fürchtete um die Gelegenheit, zu einem kleinen Triumph gebracht zu werden. Er musste schnell handeln. »Keine Angst, den Köter kriege ich trotzdem.«
    »Nein.«
    Stirnrunzelnd sah er zu Rudzak auf.
    »Ich habe gesehen, was ich wissen wollte, und Galens Leute sind nicht blöd. Sie würden sofort wissen, woher der Schuss gekommen ist, und dann haben wir sie am Hals. Das Risiko würde sich lohnen, wenn die Sache wichtig wäre. Ist sie aber nicht.« Er zuckte die Achseln.
    »Und nach Kai Chi hätte die Eliminierung eines Hundes nichts sonderlich Imponierendes mehr.«
    »Aber es könnte nichts schaden …«
    »Nein, Duggan«, sagte Rudzak sanft und wandte sich ab.
    »Glauben Sie mir. Wir werden uns etwas Passenderes einfallen lassen müssen.«
    »Was ist los?«, fragte Logan, als Sarah Monty ins Haus scheuchte. »Was haben Sie gesehen?«
    »Nichts.«
    Sein Blick heftete sich auf ihr Gesicht.
    »Nichts«, wiederholte sie. »Ich hatte nur das Gefühl …
    Irgendwas war nicht in Ordnung. Ich weiß, das klingt verrückt.
    Aber ich habe gelernt, mich auf meine Instinkte zu verlassen.«
    »Es klingt überhaupt nicht verrückt. Ich kann mir gut  vorstellen, dass Sie Ihre Instinkte im Laufe der Jahre gut ausgebildet haben.« Er zog sein Handy hervor. »Ich werde den Sicherheitsdienst anrufen und Franklin sagen, er soll die Gegend sorgfältig nach irgendwelchen Zeichen von Rudzak absuchen lassen.«
    »Wenn wirklich eine Bedrohung besteht, sind es  wahrscheinlich die Rancher, die Wind davon gekriegt haben, dass ich Maggie gesund pflege. Vielleicht haben sie beschlossen, mir eine Lehre zu erteilen.« Sie machte eine wegwerfende Gebärde. »Wie gesagt, wahrscheinlich ist es gar nichts. Trotzdem werde ich mit Monty nur noch nach Einbruch der Dunkelheit aus dem Haus gehen.«
    »Gute Idee.« Er sprach ins Telefon. »Franklin, wie läuft’s da oben?«
    »Komm, Monty.« Sarah ging in die Küche. »Du kriegst frisches Wasser.«
    Während sie Montys Napf füllte, steckte Logan das Mobiltelefon zurück in die Tasche. »Sie haben niemanden bemerkt, aber sie sehen noch mal nach.«
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, ich habe auch nichts gesehen.« Sie ging auf die hintere Veranda zu Maggie. »Aber wenn es ein Rancher war, kann es nicht schaden, wenn sie merken, dass sie nicht ganz allein sind hier draußen.«
    »Lassen Sie mich gewinnen?« Sarah lehnte sich in ihrem Sessel zurück und sah Logan misstrauisch an. »Ich bin gut, aber so schlecht können Sie gar nicht sein.«
    »Glauben Sie mir, ich bin miserabel. Poker ist nicht mein Spiel. Auf Instantbefriedigung war ich nie scharf. Ich bin mehr ein Schachspieler.«
    Sie sah ihn prüfend an und nickte langsam, »Ja, das leuchtet ein. Strategie und Kriegsspiele. Deshalb habe ich an Schach nie Geschmack gefunden. Ich will Sofortbefriedigung, immer und überall.«
    »Wer hat Ihnen Poker beigebracht? Jemand aus dem

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