Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
schlafe nicht mit Logan.«
    »Ach, er kampiert in dieser elenden Baracke, weil er sich wohl fühlt? Ich bin doch nicht blöd. Ich sehe doch, wie er dich ansieht. Geld und Sex, darum dreht es sich immer und überall.
    Geld kannst du ihm nicht geben, aber mit Sex hast du kein Problem, stimmt’s?«
    »Halten Sie den Mund, Madden«, sagte Logan.
    »Wie fürsorglich.« Er warf Logan einen spöttischen Blick zu.
    »Ihnen kann ich keinen Vorwurf machen, dass Sie sich von ihr haben beschwatzen lassen …«
    »Halten Sie den Mund.«
    »Sie vögelt wie ein wildes Tier, stimmt’s? Sie ist die einzige  Frau, die ich je gefickt habe, die nie nein gesagt hat. Egal, was ich auch verlangte, sie …«
    Sarahs Faust traf seine Nase. Das Blut spritzte und er taumelte gegen den Wagen.
    »Verschwinde, Madden«, sagte Sarah. »Jetzt.«
    »Flittchen.« Er zog ein Taschentuch hervor und presste es gegen seine Nase. »Du bist ein Tier.«
    »Gut möglich. Auf jeden Fall bin ich versucht, dir an die Kehle zu gehen.«
    »Ziehen Sie Leine.« Logans Ausdruck war grimmig.
    »Und rufen Sie in Washington an, sobald Sie auf der Autobahn sind. Innerhalb von dreißig Minuten erwarte ich einen Anruf der ATF mit dem Angebot an Sarah, den Hund zu kaufen.«
    Madden begann zu fluchen.
    »Ich werde mich nicht wiederholen.« Logan trat einen Schritt vor. »Hören Sie mir gut zu. Bisher war ich nur wütend auf Sie, jetzt würde ich Ihnen am liebsten den Hals umdrehen. Tun Sie, was ich Ihnen sage.«
    »Ich habe keine Angst vor Ihnen.« Doch Madden wich zurück.
    Er warf Sarah einen letzten wütenden Blick zu, dann stieg er ins Auto. »Du hältst dich wohl für sehr schlau, was? Na gut, im Moment hast du ihn um den Finger gewickelt, aber eines Tages wird er dich satt haben, und dann komme ich zurück.«
    »Daran zweifle ich nicht«, sagte Sarah. »Küchenschaben sind echte Überlebenskünstler.«
    »Man darf nur nicht drauftreten«, sagte Logan.
    Madden öffnete den Mund und schloss ihn wieder, ohne etwas gesagt zu haben. Einen Augenblick später raste er vom Hof.
    »Gott, was für ein himmlisches Gefühl«, sagte Sarah. Ihr war zumute, als wäre ihre eine schwere Last von den Schultern genommen worden. »Glauben Sie, er wird diesen Anruf 198
    tätigen?«
    »Ich hoffe fast, dass er es nicht tut.« Logan machte auf dem Absatz kehrt und ging ins Haus.
    Sie starrte ihm überrascht nach, ehe sie ihm folgte.
    »Warum?«
    »Weil ich diesen Hurensohn am liebsten aufs Rad flechten würde.«
    Sein Tonfall verriet, dass er nicht spaßte.
    »Aber Hauptsache, Sie fühlen sich gut, weil Sie diesem Schwein die Nase blutig geschlagen haben.«
    »Ja. Warum sind Sie so wütend? Madden hat mich angegriffen und ich habe mich zur Wehr gesetzt.«
    »Sind Sie je auf die Idee gekommen, dass vielleicht ich Sie gern verteidigt hätte?«
    »Nein.«
    »Dachte ich mir.«
    »Warum hätten Sie das tun sollen? Schließlich ging es um mich.«
    »Ach wirklich?«
    »Hören Sie auf, im Zimmer herumzulaufen, und setzen Sie sich. Sie sind heute schon viel zu lange auf den Beinen.«
    »Ich setze mich, wenn’s mir gefällt.«
    Sie hob die Hände. »Wie Sie wünschen. Mir soll es egal sein, wenn Ihnen die ganze Nacht das Bein wehtut. Würde Ihnen recht geschehen.« Nein, würde es nicht. Er hatte ihr gerade einen großen Dienst erwiesen. Sie versuchte, geduldig zu sein.
    »Es tut mir Leid, dass Sie diese hässliche Szene mit Madden miterlebt haben. Ich stehe in Ihrer Schuld und ich …«
    »Sie schulden mir gar nichts. Wir haben ein Geschäft gemacht und ich habe meinen Beitrag geleistet. Glauben Sie, darum geht es mir?«
    »Ich weiß nur, dass Sie sich nicht wie ein vernünftiger Mensch benehmen. Es ist nicht meine Schuld, dass Madden so ein Arschloch ist.«
    »Aber es ist Ihre Schuld, dass Sie sich gegen meine Hilfe sperren. Sie sind nicht allein auf dieser Welt. Hätte es Ihnen wehgetan, wenn Sie mir erlaubt hätten, Sie zu beschützen? Nur dieses eine Mal?«
    Sie blinzelte. »Ich brauchte Ihre Hilfe nicht.«
    »Nein, Sie brauchen niemanden. Sie sind nicht verletzt. Sie tragen keine Narbe am Körper. Alles Quatsch.«
    Sie versteifte sich. »Seien Sie still, Logan. Tut mir Leid, dass Ihr Ego lädiert wurde, aber lassen Sie Ihren Ärger nicht an mir aus.«
    »Sie hätten mir erlauben sollen, Ihnen zu helfen.«
    »Sie haben mir geholfen.«
    »Ach, und deshalb bluten Ihre Knöchel?«
    Sie blickte erstaunt auf ihre Hand hinab. »Ach, das ist nichts.
    Nur eine Schürfwunde.«
    Er trat auf sie zu.

Weitere Kostenlose Bücher