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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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»Und Sie sind so zäh, dass Ihnen so was nichts ausmacht, richtig?«
    »Ich habe es nicht gemerkt, weil ich zu sehr damit beschäftigt war herauszufinden, warum Sie derart überreagieren wegen eines kleinen … Lassen Sie mich los, Logan.«
    Sein Griff an ihren Schultern wurde fester. »Warum? Werden Sie mir auch ins Gesicht schlagen?«
    »Vielleicht. Wenn Sie es verdienen.« Sie sah ihn an.
    »Was zum Teufel ist los mit Ihnen?«
    »Mit mir ist gar nichts los. Nein, das stimmt nicht.« Er schüttelte sie. »Sie machen mich rasend. Sie sind nicht allein auf der Welt, verdammt noch mal. Sie brauchen nicht alles allein zu machen.«
    »Lassen Sie mich los!«
    Seine Hände öffneten und schlossen sich auf ihren Schultern.
    »Was ist mit Ihnen los? Haben Sie Angst, dass ich mit Ihnen umspringe wie Ihr Freund Madden?«
    »Das traue ich Ihnen nicht zu.«
    »Wirklich?«
    Ihre Brust wurde eng. Er sah sie mit einer Intensität an, die ihr das Gefühl gab … Schnell wandte sie den Blick ab. »Sie sind nicht Madden. Und Sie haben mir versichert, dass Sie mein Freund sind. War das eine Lüge?«
    Er verstummte. »Nein.« Seine Hände fielen von ihren Schultern. »Es war keine Lüge.« Er ging zurück zur offenen Tür und starrte Maddens Wagen nach, der in der Ferne noch auszumachen war. »Und ich bin nicht Madden. Warum haben Sie mir verschwiegen, dass Sie eine Affäre mit ihm hatten?«
    »Sie brauchten es nicht zu wissen, um mir zu helfen. Es war nicht wichtig.«
    »Nein? Mir kommt es verdammt wichtig vor.«
    »Sollte es aber nicht. Es ist lange her und hat mit der jetzigen Situation nichts zu tun. Heutzutage braucht er mich nur noch zur Beförderung seiner Karriere.«
    »Und Sie?«
    »Um Himmels willen, ich war praktisch noch ein Kind damals. Ich bin ihm gleich nach meinem Eintritt in die ATF  begegnet. Ich war einsam und ich dachte, er … Er war sehr gewandt. Sechs Monate habe ich mich täuschen lassen von ihm.
    Dann habe ich Schluss gemacht. Das hat ihm gar nicht gefallen.«
    »Offensichtlich.« Er sah sie nicht an. »Zumal er Sie sehr unterhaltend fand.«
    Sie fühlte, dass ihr die Hitze ins Gesicht stieg. »Na und?«
    »Nur so. Und seit er Sie nicht mehr ins Bett kriegt, hat er auf  andere Weise seinen Spaß mit Ihnen.«
    »Das war grob.«
    »Aber wahr.«
    Einen Augenblick lang schwieg sie nachdenklich. »Ja. Er musste immer derjenige sein, der die Peitsche in der Hand hat.«
    »Ich hoffe, das ist im übertragenen Sinne zu verstehen. Ich denke doch, dass selbst Sie sich geweigert hätten …«
    Er brach ab und schüttelte den Kopf. »Entschuldigung. Das war nicht nötig.«
    »Nein, und grob war es auch. Und es geht Sie einen Dreck an.«
    »Sie haben Recht und es tut mir Leid.« Er wandte sich um und sah sie an. »Ich war wohl verletzt, weil Sie mich ausgeschlossen haben. Freunde tun das nicht.«
    Die Spannung zwischen ihnen war verschwunden, wie sie mit Erleichterung feststellte. Oder hatte sie nur nachgelassen? »Ich habe nie behauptet, Ihr Freund zu sein.«
    »Aber Sie sind es doch, oder nicht?«
    Tage enger Zusammenarbeit. Nächte an Maggies  Krankenlager. Späße, Humor, Vertrautheit. »Ich nehme es an«, sagte sie langsam.
    »Da können Sie Gift drauf nehmen. Ich habe mich so sehr darum bemüht, Sie …«
    Das Telefon klingelte.
    »Ich gehe ran.« Logan durchquerte mit vier Schritten das Zimmer und nahm den Hörer ab. »Sie ist im Augenblick beschäftigt. Hier spricht John Logan. Reden Sie mit mir.«
    Er hörte eine Weile zu. »In einer Stunde schicke ich jemanden mit einem Scheck zu Ihnen. Geben Sie ihm eine notariell beglaubigte Verkaufsurkunde. Danke.« Er legte auf und wandte sich wieder an Sarah. »Sanders von der ATF. Er sagte, er sei der  Chef der Hundestaffel. Kennen Sie ihn?«
    »Er ist mein Chef.« Erregung durchflutete sie. »Hat Madden ihn angerufen? Wird er mir Monty verkaufen?«
    Er nickte. »Morgen kriegen Sie die Papiere.«
    O Gott, das war zu schön, um wahr zu sein. Nach all der Zeit und all diesem Kummer sollte die Sache nun doch ein glückliches Ende nehmen. »Wirklich?«
    Er lächelte, »Wirklich.«
    Ihre Knie wurden weich. Sie ließ sich in einen Sessel sinken.
    »Ich hatte Angst, er würde es nicht tun. Ich konnte nicht glauben  …«
    »Glauben Sie es.«
    Monty gehörte ihr. Keine Drohungen mehr. Er war in Sicherheit.
    Logans Blick ruhte auf ihrem Gesicht. »Sie strahlen.«
    Sie fühlte sich strahlend. Sie fühlte sich wie die Sonne selbst.
    »Er ist sicher.«
    »Ja.«
    Sie schloss die

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