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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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gern an. »Mach es aus.«
    Er tat es und zog sie in seine Arme. »Wenn du es nicht magst, warum hast du es mir nicht eher gesagt?«
    Sie mochte es. Aber es war einfacher, gewisse Sachen im Dunklen zu sagen. »Du hast gesagt, wir hätten uns gerade geliebt. Aber das war nur eine Redewendung, denn hier geht es nicht um Liebe, sondern um Sex. Das wissen wir beide. Du brauchst also nicht vorzugeben, dass da noch etwas anderes im Spiel war.«
    »Ach nein?«
    »Es ist besser, wenn wir uns von vornherein darüber im Klaren sind. Ich weiß, dass du mich nicht lieben kannst, wie auch ich dich niemals lieben könnte. Wir beide sind wie Feuer und Wasser.«
    Sie fühlte, wie seine Muskeln sich anspannten.
    »Ich … verstehe.«
    »Ich bin nicht wie Eve.«
    »Nein, bist du nicht.«
    »Und ich bin sicher, dass ich auch nicht wie Chen Li bin.«
    »Nicht im Geringsten.«
    »Also ist Sex genug.« Sie begrub ihr Gesicht an seiner Schulter. »Ich mag das … Ich mag dich. Ich dachte … es wäre  schön, wenn es eine Weile dauert. Aber das geht nicht, wenn wir nicht ehrlich zueinander sind.«
    »Na, man kann dir wohl nicht vorwerfen, dass du nicht ehrlich bist.« Er schwieg einen Augenblick. »Hast du Madden jemals gesagt, dass du ihn liebst?«
    »Warum willst du …«
    »Hast du?«
    »Ja.«
    »Noch jemandem?«
    »Nein.«
    »Also hat das Aas wirklich einen überwältigenden Eindruck auf dich gemacht, was?« Er drückte ihren Kopf an seine Schulter. »Aber vergiss es. Wir haben heute Nacht so viel über Madden geredet, dass es mir bis ans Ende meiner Tage reichen wird. Ich wollte nur Bescheid wissen.«
    »Du glaubst doch nicht, dass ich ihm nachweine?«
    »Um Gottes Willen, nein. Du hast keine Narben  davongetragen, nicht das kleinste Päckchen zu tragen. Der Gepäckträger in dieser Beziehung bin ganz allein ich, stimmt’s?« Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern bedeckte ihren Mund mit seinem und schob sich auf sie.
    »Jetzt sei still und lass uns Sex haben. Ich verspreche dir, es geht nicht um Liebe. Du sollst mich nicht für einen Lügner halten.«
    Er war zornig. Diesmal war es schroffer, tiefer, härter, und doch spürte sie, dass sie noch leidenschaftlicher reagierte als beim ersten Mal. Es dauerte lang, bis er schließlich auf sie niedersank.
    Er rang nach Atem. »Gott sei Dank ist das nur Sex. Es könnte mich ohne weiteres umbringen, wenn es was Ernstes wäre.«

11
    Es war schon fast zehn, als Sarah die Augen öffnete. Monty.
    Sie musste Monty und Maggie füttern.
    Gewöhnlich bekam Monty sein Frühstück um sieben und sie wunderte sich, dass er noch nicht an der Tür gekratzt hatte.
    Logans Arm lag über ihrer Brust, er schlief noch. Auf eine Minute mehr oder weniger kam es jetzt auch nicht an. Also blieb sie liegen und betrachtete ihn. Es machte ihr Freude, ihn schlafen zu sehen. Er sah jünger, verletzlicher aus. Es gab ihr ein warmes, behagliches Gefühl, dass er ihr soweit vertraute, sich so von ihr betrachten zu lassen.
    Monty.
    Vorsichtig stieg sie aus dem Bett, um Logan nicht zu wecken.
    Sie würde Monty und Maggie füttern, sich duschen, und Frühstück machen. Sie nahm ihren Morgenmantel, suchte ihre Kleider zusammen und schloss leise die Tür hinter sich.
    Monty begrüßte sie mit vorwurfsvollem Blick und leisem Grollen, als sie auf die Veranda trat.
    »Hör bloß auf.« Sie setzte ihm den Futternapf hin.
    »Auch ich habe ein Recht auf ein Leben, weißt du. Du bist nicht der Einzige, der ein wenig Kameradschaft braucht.«
    Aber Kameradschaft war es nicht gewesen, sonst würde sie jetzt nicht diese köstliche Lethargie und Sensitivität ihres Körpers spüren. Sie setzte Maggies Napf vor sie hin.
    »Und du warst nicht sehr nett zu Logan gestern Abend.
    Ich dachte, du hättest es dir inzwischen abgewöhnt, die Hand zu beißen, die dich füttert.«
    Maggie warf ihr aus silbernen Augen einen rätselhaften Blick zu und begann zu essen.
    Es war ihre Schuld gewesen. Sarah war für Maggie  verantwortlich und sie hatte Logan zu ihr geschickt. Es war bequem gewesen, Logan die Arbeit machen zu lassen.
    Viel zu bequem. Während sie sich langsam erhob, runzelte sie die Brauen. War es möglich, dass sie unbewusst bemüht war, ihm zu gefallen?
    Doch es war nicht verwerflich, einem Mann gefallen zu wollen, der sich so offensichtlich bemühte, ihr zu gefallen. Sie brauchte ihm ihre Gefühle nicht zu zeigen, um die Lust zu genießen.
    Ihre Gefühle zeigen? Woher kam dieser Gedanke?
    »Nein«, flüsterte sie.
    Sie schüttelte

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