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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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ihn, woher er die Narbe hat. Es war in San Salvador.«
    Tatsächlich hatte der Mann eine kleine, runde weiße Narbe in der Halsgrube. »Woher haben Sie diese Narbe?«
    »San Salvador, 1994.«
    »Er ist es. Danke, Galen.«
    »Sarah, was machen Sie? Logan hat mich angerufen und …«
    »Ich mache meinen Job.« Sie gab Smith das Telefon zurück.
    »Entschuldigen Sie. Ich habe damit gerechnet, dass mir einer von euch folgte. Ich nehme diese Bedrohung zwar nicht so ernst wie Logan, aber es wäre dumm gewesen, mich nicht zu vergewissern.«
    »Kein Problem. Ich bin froh, dass Sie auf der Hut sind. Aber Sie hätten uns wissen lassen können, dass Sie zum Lake Apache unterwegs sind.«
    »Woher wissen Sie, dass das mein Ziel ist?«
    »Von Logan. Er hat Franklin angerufen und ihm gesagt, wohin Sie fahren.«
    Sie war erleichtert, dass Logan nicht höchstpersönlich gekommen war. Anscheinend bemühte er sich, ihre Wünsche zu respektieren. »Ich werde mich bei der Raststätte am See mit Sergeant Chavez treffen. Wenn Sie weiter ein Auge auf mich haben wollen, kommen Sie mir nicht in die Quere und lassen mich meinen Job machen.«
    Er hob die linke Hand zu einem militärischen Gruß an die Stirn. »Sie werden nicht einmal merken, dass ich da bin.«
    »So schlimm ist es nun auch nicht.« Sie wandte sich ab und ging zu ihrem Wagen zurück. »Wenn Sie mir nur nicht vor den Füßen stehen.«

    »Ms Patrick? Ich bin Richard Chavez.«
    Der Mann in der braunen Uniform des Manicopa Sheriff’s Department stieg aus dem Geländewagen der Tahoe Patrol und kam ihr entgegen. »Schön, dass Sie kommen konnten.« Er reichte ihr seine Dienstmarke und seinen Ausweis und blickte zu Monty hinab. »Hey Junge, von dir habe ich schon viel gehört.
    Helen sagt, du bist ein Wunderhund. Kann ich ihn streicheln?«
    »Sicher.« Sie prüfte den Ausweis, verglich die Nummer des Streifenwagens und reichte ihm dann Ausweis und Dienstmarke zurück. »Gönnen wir ihm als Erstes ein bisschen Auslauf. Die Fahrt war lang. Lauf, Monty.«
    Er sprang aus dem Jeep und rannte über den Parkplatz.
    »Er ist wirklich schön.« Sein bewundernder Blick folgte dem Hund. »Ich habe eine Promenadenmischung aus dem Tierheim.
    Sie hat einen starken Charakter, aber eine Schönheit ist sie leider nicht. Nicht, dass ich einen anderen Hund wollen würde.«
    »Gerade Promenadenmischungen sollen doch die
    intelligentesten sein. Und ich wünschte, mehr Leute würden Hunde aus dem Tierheim adoptieren.« Sie musterte den Wald jenseits des Parkplatzes. »Wann sind die Kids das letzte Mal gesehen worden?«
    »Vor drei Tagen. Sie haben hier oben gezeltet. Josh Nolden hat seinen Vater per Handy angerufen und gesagt, sie würden vor Mitternacht zurück sein. Sie sind nie aufgetaucht. Zehn Meilen von hier haben wir ihren Lagerplatz gefunden, aber keine Spur von den Kids.« Er rieb sich den Nacken. »Gestern gegen Abend haben wir jenseits dieser Kiefern da am Seeufer Reifenspuren gefunden.«
    »Glauben Sie, der Wagen könnte in den See gefahren sein?«
    »Wir wissen es nicht. Wir hoffen zu Gott, dass nicht. Aber das Ufer dort ist steil und der See ist tief. Wenn sie die Böschung heruntergerutscht sind, sind sie geradewegs in die Tiefe gestürzt.«
    »Könnte man das nicht an den Reifenspuren erkennen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nee, alles Schiefer.«
    »Haben Sie schon Taucher eingesetzt?«
    »Noch nicht. Das machen wir erst, wenn wir weitere Anhaltspunkte haben.« Er zog eine Grimasse. »So eine Wassersuche kann Tage dauern, Wochen.«
    »Ich weiß.« Ein Albtraum für Freunde und Verwandte der Vermissten. »Wo sind die Reifenspuren?«
    »Ich bringe Sie hin. Das Seeufer ist durch den Wald ungefähr eine Meile weit entfernt. Nicht weit von der letzten Stelle, wo wir die Spuren gefunden haben, habe ich ein Motorboot liegen.«
    Sie band sich den Werkzeuggürtel um. »Monty.«
    Monty kam zu ihr und sie legte ihn an die Leine. »Gehen wir an die Arbeit, Junge.«
    »Brauchen Sie die Leine? Er scheint doch aufs Wort zu gehorchen.«
    »Das tut er.« Sie folgte Chavez den Pfad hinunter in den Wald hinein. »Aber das heißt nicht, dass er nicht aus dem Boot springen und versuchen würde, sie zu retten, wenn er sie findet.«
    »Selbst wenn sie tot sind?«
    »Monty gibt nicht auf. Er ist Optimist. Er will es nicht wahrhaben.«
    Chavez seufzte. »Ich auch nicht. Diese Kinder sind erst sechzehn und siebzehn Jahre alt. Der Nolden-Junge hatte ein Stipendium fürs MIT. Jenny Denkins und meine Tochter gehen auf

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