Komm endlich her und kuess mich!
will.“
„Sie sind einfach unglaublich – wissen Sie das? Sie glauben, Sie können mit den Menschen spielen!“
Sein Gesicht verfinsterte sich. „Glauben Sie mir, ich spiele nicht. Fünf Millionen.“
Verwirrt sah sie ihn an. „Fünf Millionen … wofür?“
„Dass Sie gehen. Dollar, Pfund oder Euro. Das spielt im Grunde keine Rolle.“
„Sie wollen mich dafür bezahlen, dass ich meinen Platz aufgebe? Dass ich verschwinde wie ein schmutziges Geheimnis, nur weil ich mich mit Ihrem Bruder angefreundet habe? Wovor haben Sie Angst, Mr de Cervantes?“
Er verschränkte die starken Arme vor der Brust. Jeder Muskel in seinem Körper schien zum Zerreißen gespannt. „Sagen wir einfach, ich habe Erfahrung mit Frauen wie Ihnen.“
„Mist, und ich dachte, ich sei einzigartig. Würde es Ihnen etwas ausmachen, diese Bemerkung näher zu erläutern?“
Er zog eine Augenbraue hoch. „Damit Sie die Story dann an den erstbesten Klatschreporter verkaufen, der Ihnen über den Weg läuft? Nein, danke. Fünf Millionen. Dafür, dass Sie zurücktreten und Ihre Karriere beenden.“
„Fahren Sie zur Hölle.“ Sie lächelte, nur um ihn zu ärgern. Damit er wenigstens einen Bruchteil des Zorns und der Demütigung empfand, die ihr Vater empfunden hatte, als man ihn aus dem Sport verbannte, der sein Leben gewesen war.
„Ist das Ihr letztes Wort?“, fragte er.
„Ja. Ich möchte weder einen Freund anrufen noch das Publikum fragen. Mein letztes Wort lautet: Fahren Sie zur Hölle! “
Sasha wappnete sich für einen weiteren Schlag, doch er starrte sie nur an, und wieder fühlte sie sich unter seinem Blick nackt.
Er nickte flüchtig. Dann durchschritt er das Zimmer, scheinbar sprachlos. Schließlich fuhr er sich mit beiden Händen durchs Haar, bis er eine verstrubbelte Schlafzimmerfrisur hatte, die ziemlich sexy aussah.
Verblüfft über seine Reaktion zwang sie sich, den Blick abzuwenden und ihren Ärger zu konservieren. Es war einfach nicht fair. Sie war ihrem Teamkollegen Rafael, der mit eigenen Dämonen zu kämpfen hatte, eine Freundin gewesen – mehr nicht.
Nach Derek – und dem tragischen Verlust des Babys, von dem sie erst erfahren hatte, als es schon zu spät war – hatte sie sich geschworen, nie wieder Beruf und Privatleben zu mischen. Dereks Eifersucht auf ihren Aufstieg in der Formel 1 hatte ihre Gefühle für ihn ausgehöhlt, bis nichts mehr davon übrig war.
Derek seinerseits hatte gespürt, dass sie sich von ihm entfernte, und versucht, sie mit einem Heiratsantrag zu halten. Als sie ablehnte, beschimpfte er sie und setzte böse Gerüchte über sie in die Welt, die alles bedrohten, was sie sich aufgebaut hatte.
Glücklicherweise hatte Derek nie von der einen Sache erfahren, mit der er ihr nachhaltig hätte schaden können. Der einen Sache, die ihr Leben hätte zerstören können. Die stille Erinnerung an das verlorene Baby trug sie tief in sich verborgen, wo niemand es als Waffe gegen sie verwenden konnte.
Rafaels offenes Lächeln, seine charmante Art hatten sie unvorsichtig werden lassen, und sie hatte ihm einige Details ihrer Vergangenheit anvertraut. Seine Freundschaft war ein Lichtblick in dem einsamen Leben, das sie als Jack Flemings Tochter führte.
Der Gedanke, dass Marco ihn gegen sie aufgehetzt hatte, erfüllte sie mit Traurigkeit.
„Wissen Sie, ich dachte, Rafael hat Ihnen von meiner Vergangenheit erzählt. Aber es war andersherum, nicht wahr?“, fragte sie.
Sie wartete auf seine Antwort, doch er hatte den Blick fest auf die malerischen Türme des Königspalasts gerichtet. Ihn umgab eine Stille, die sie faszinierte.
„Seit ich denken kann, reitet Rafael sich in Situationen, aus denen ich ihn dann retten muss.“
Die Worte – leise, intensiv und unerwartet – ließen ihre Wut verpuffen.
„Er betreibt jeden Aspekt seines Lebens mit ungesunder Leidenschaft, sei es Essen, Autorennen oder Vulkan-Boarden irgendwo in Nicaragua“, fuhr er fort. „Als er elf war, hat er auf unserem Weingut in Leon Pilze gefunden und gegessen. Ihm musste der Magen ausgepumpt werden, sonst wäre er gestorben. Zwei Jahre später ist er aus dem Internat zum Stierrennen in Pamplona abgehauen. Er wurde am Arm aufgespießt. Hätte ich der Schule nicht eine ziemlich großzügige Summe gespendet und persönlich dafür gebürgt, dass er sich bessert, wäre er sofort geflogen.“
Sein Blick richtete sich auf Sasha. „Ich könnte noch ein Dutzend weitere haarsträubende Episoden aufzählen.“
„Er liebt
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