Komm endlich her und kuess mich!
Erinnerung an Angelique und konzentrierte sich auf Sasha.
„Unabhängig von der Verfassung des Teams habe ich eine Verantwortung den Sponsoren gegenüber.“
Sie nickte. „Rafael sollte in der August-Pause bei mehreren Veranstaltungen auftreten. Die Sponsoren werden wissen wollen, wie es weitergeht.“
Wieder war Marco verblüfft über das nüchterne Kalkül in ihrer Stimme. Das war nicht der Ton einer besorgten Geliebten oder betroffenen Teamkollegin. Unter anderen Umständen hätte er ihre Zielstrebigkeit bewundert.
Bevor er antworten konnte, klopfte es an der Tür. Einer seiner beiden Butler tauchte wie aus dem Nichts auf und öffnete die Tür.
Russell Latchford, seine rechte Hand, und Luke Green, der Chefingenieur des Teams, betraten das Zimmer.
Russel kam auf ihn zu. „Ich war gerade bei Rafael …“ Als er Sasha sah, hielt er inne. „Sasha. Ich wusste nicht, dass du hier bist.“ Sein Tonfall ebenso fragend wie sein Blick.
Sasha erwiderte seinen Blick ungerührt.
„Miss Fleming ist hier, um unsere Möglichkeiten nach Rafaels Unfall zu besprechen.“
Als Teamchef war es Russells Aufgabe, die Fahrer für das Team zu rekrutieren, auch wenn Marco das letzte Wort hatte. Marco sah seine Verstimmung, doch Russell war taktvoll genug, sich eine Bemerkung zu verkneifen.
Stattdessen zückte er ein Dokument.
„Unter der Hand haben mich die besten fünf schon angesprochen, aber jeder Fahrer in der Formel 1 würde gern für uns fahren. Natürlich wird es dich eine Stange Geld kosten, sie aus ihren Verträgen auszulösen. Wenn du keinen der Topfahrer nimmst, wird es ein bisschen billiger, und du trittst niemandem auf den Schlips.“
Marco schüttelte den Kopf. „Unsere Sponsoren wollen das ganze Paket – Rafael und den Wagen. Ich will keinen zweitklassigen Fahrer. Ich brauche jemanden, der genauso talentiert und charismatisch ist, sonst springen die Sponsoren ab.“
Luke mischte sich ein. „Außerdem haben wir während der Saison nur begrenzte Möglichkeiten für Testfahrten. Wir können nicht mitten in der Saison einen brandneuen Fahrer einsetzen und erwarten, dass er den Wagen so beherrscht wie Rafael.“
Marco warf einen Blick auf die Liste. „Nein. Rafael ist unersetzbar. Aber ich will, dass wir Weltmeister werden. Das Team verdient es. All diese Fahrer würden ihren Vertrag brechen, um für mich zu fahren, aber ich will keine Schlammschlacht vor Gericht riskieren. Was ist mit dem ehemaligen Weltmeister, der sich letztes Jahr zurückgezogen hat? Habt ihr euch mit ihm in Verbindung gesetzt?“
Russell schüttelte den Kopf. „Trotz der August-Pause wird er nicht gut genug in Form sein, wenn die Saison im September weitergeht.“
„Meine einzige Option ist also einen Fahrer aus einem anderen Team zu verpflichten?“
„Nein, ist es nicht.“ Sashas Stimme war leise, aber so bestimmt, dass alle aufhorchten.
Ihre Körperhaltung – ein Bein über das andere geschlagen – wirkte entspannt, doch in ihrem Blick sah Marco grimmige Entschlossenheit.
„Haben Sie etwas hinzuzufügen?“
Ihre blauen Augen funkelten ihn an, und sie rollte die Schultern. Wie beim letzten Mal konnte er nicht umhin, der Bewegung zu folgen. Dann wanderte sein Blick tiefer, zu den Brüsten unter ihrem schlichten T-Shirt. Wieder flammte heißes Verlangen in ihm auf, stärker als alles, was er je zuvor empfunden hatte. Wieder verdrängte er es und zwang sich, ihr ins Gesicht zu sehen.
Ein Hauch von Röte zog über ihre Wangen. „Das wissen Sie doch. Ich kenne den Wagen in- und auswendig. Seit der letzten Saison fahre ich ihn bei jedem Freitagstraining. So wie ich es sehe, bin ich Ihre einzige Chance, den Titel zu holen. Außerdem würden Sie viel Geld sparen und es sich mit niemandem verscherzen, weil Sie ihm mitten in der Saison einen Fahrer abspenstig machen. Die letzten Male war ich beim Training fast so schnell wie Rafael.“
Im Stillen musste Marco zugeben, dass sie recht hatte. Auch wenn er nicht jede einzelne Minute eines Rennens an der Boxenmauer stand – der Ingenieur und Aerodynamiker in ihm bevorzugte die nackten Tatsachen der Telemetrieberichte –, kannte er Sashas Zeiten bis auf den letzten Bruchteil genau.
Und er wusste auch, dass es bei einem Autorennen um mehr ging als den richtigen Wagen in den richtigen Händen. „Ja, aber Sie sind bisher weder ein Samstagstraining noch ein Qualifying für die Pole-Position oder ein Sonntagsrennen gefahren. Ich hätte lieber einen Fahrer mit
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