Komm fass mich an - Erotischer Roman
Gesicht aus dem Wasserstrahl. Dutzende.
»Du wirst sie demnächst irgendwann kennen lernen. Ich war in Sorge, dass du schockiert sein könntest, wenn du alle auf einmal treffen würdest.«
»Dutzende?« Sie hatte ihre Orgasmen mit Dutzenden von geilen Geisterwesen geteilt, ihre Fantasien mit Dutzenden von sehnsuchtsvollen Seelen. Sie wand sich innerlich. »Wie viele?« Sie blinzelte die Wassertropfen von ihren Wimpern. »Ich will es ganz genau wissen.«
»Da muss ich erst mal nachrechnen. Immerhin war das Haus über Dekaden hinweg ein weithin beliebtes Etablissement.«
»Dekaden«, wiederholte Faye fassungslos. Belle hatte einen Hang zu blumigen Begriffen. Schwammig und bombastisch. Bis ins Extrem. Wie Dutzende und Dekaden .
Belle nickte. »Reg dich ab, Faye. Du packst das. Du hast dich bislang super gehalten.«
»Oh Scheiße.« Sie drehte das Wasser ab. Strich sich mit der Hand die perlenden Wassertropfen vom Gesicht. Super gehalten, na toll. Sie fühlte sich kein bisschen super - sie fühlte sich übertölpelt. »Schön zu wissen. Danke«, meinte Faye betont gleichmütig, obwohl sie innerlich kochte.
Das Telefon auf ihrem Nachttisch klingelte. Sie stürzte in ihr Schlafzimmer, immer noch tropfnass. Wer rief
denn schon so früh an? Hoffentlich war es nichts Schlimmes.
Sie schlang sich ein Badetuch um die Hüften und nahm ab. »Faye, ich muss dich sofort sehen.«
»Liam? Was hast du? Ist irgendwas passiert?« Er klang hektisch. »Es ist noch keine sieben Uhr.«
»Ich bin gerade wach geworden«, antwortete er.
Die Träume machten Lust auf Sex. Wahnsinnige Lust. Sie ließ ihre Finger zärtlich um ihre Brustspitzen kreisen. »Bei mir oder bei dir, Süßer?«
»Ich bin gleich bei dir.«
Felicity materialisierte sich plötzlich aus dem Nichts. »Ich liebe scharfe Typen, die nichts anbrennen lassen.«
Der Morgen war warm, trocken und sonnig, und Faye beschloss, auf der Veranda zu frühstücken, wo sie auf Liam warten wollte. Sie war wieder halbwegs gefasst und gönnte sich ein bisschen Muße zum Nachdenken.
Es gab also noch weitere sexsüchtige Geisterwesen, überlegte sie, aber zum Glück konnte sie ihre Obsessionen zunehmend besser kontrollieren. Es war alles eine Frage der Zeit. Wenn nicht, würde sie irgendwann zusammenklappen.
Sie hörte, wie Liams PS-starker Chevy mit quietschenden Reifen in die Auffahrt bog. »Weißt du, welchen deiner Tricks ich am meisten bewundere, Belle?«
»Nööö«, meinte die Angesprochene von der Decke.
»Der, wie du die Zedernäste zurückbiegst, wenn ein Auto die Auffahrt hochkommt. Das ist spitzenmäßig. Die Bäume schützen das Grundstück vor neugierigen Blicken und Eindringlingen, trotzdem hat mein Auto bis heute nicht den kleinsten Kratzer abbekommen.«
»Liams auch nicht.«
»Meinst du, er kommt irgendwann drauf?«
»Er hat es längst geschnallt, mein Mädchen.«
Lächelnd beobachtete sie, wie er sich aus dem Wagen schwang. Seine langen Beine steckten in einer bequemen Cordjeans, ein Polohemd betonte seine gut definierte Brustmuskulatur. Sie mochte die Fältchen, die sich um seine Augen legten, wenn er lachte. Sein ganzes Verhalten vermittelte ihr Sicherheit und Geborgenheit. Ihr erster Eindruck hatte sich als richtig erwiesen: Der Mann trug sein Selbstbewusstsein mit einer Lässigkeit zur Schau wie ein Superheld sein Cape.
Bei Liam war ihr Herz in guten Händen. Hundertprozentig.
Das Licht tanzte auf seinen sonnengesträhnten toffeebraunen Haaren, seine Augen strahlten, kaum dass er Faye erblickte. Aber wäre sein Herz auch bei ihr in guten Händen? Der Gedanke gab ihr dann doch zu knabbern.
»Strahlst du wegen mir oder wegen meinem Morgenkaffee?«, fragte sie.
»Hmmm, gute Frage - teilst du denn mit mir?« Er streckte bereits die Hand danach aus. Sie reichte ihm ihren Becher.
Er drehte ihn behutsam, fand ihren Lippenabdruck, hauchte einen Kuss auf diese Stelle, bevor er einen langen Schluck trank. Sie lachte über sein sexy Grinsen und die zärtliche Geste.
»Komm mit in die Küche«, schlug sie vor. »Kaffeenachschub holen.« Sie schloss ihren Morgenmantel und wandte sich zum Gehen.
Seine Hand, heiß und hart auf ihrem Oberarm, hielt sie fest. Sie wirbelte herum, woraufhin er den Kimono aufband. »Lass ihn ruhig offen. Ich mag das.«
Sie grinste und wackelte aufreizend mit den Hüften, ließ kurz die eine Seite ihres Körpers unter dem Stoff aufblitzen und dann die andere.
Er hielt ihr die Tür auf und folgte ihr durch die Eingangshalle in den
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