Komm fass mich an - Erotischer Roman
»Ich hatte heute den Anwalt da.«
»Ich weiß. Einer von Belles Bekannten.«
Sie klopfte mit der flachen Hand auf das Bett, eine stumme Aufforderung. Es verwunderte sie, dass er sich nicht längst zu ihr gesetzt hatte. »Belle hat jede Menge Freunde und Bekannte. Manche sind echt unmöglich. Aber mächtig und einflussreich.« Sie lächelte unsicher.
Er nickte mit unbewegter Miene. Er wirkte so ernst, dachte sie betroffen, hoffentlich hatte sie ihn nicht dauerhaft vergrätzt. »Garth hat der Scheidung zugestimmt. Bald bin ich ihn los.«
Er nickte abermals und löste sich von der Wand. »Tja, dann bist du ihn los. Und mich auch.« Er drehte sich um, legte seine Hand auf die Türklinke. »Wollte bloß wissen, ob du wieder okay bist. Leb wohl, Lizzie.«
»Nein, geh nicht! Bart, was ich gesagt habe, tut mir wahnsinnig leid.« Sie stand auf und ging zu ihm, streckte ihre Hand nach ihm aus und ließ sie sinken, als er ihr beharrlich den Rücken zukehrte. »Belle hat mir gehörig den Kopf gewaschen. Ich hab mich in dir getäuscht. Bitte verzeih mir, Bart.«
Er schüttelte den Kopf und räusperte sich unschlüssig. »Hmm, ist schon in Ordnung. Ich hab’s inzwischen kapiert. Ein gebranntes Kind scheut das Feuer. Du hast gute Gründe, dass du dich nicht mit mir einlassen willst.«
Er drehte sich immer noch nicht zu ihr um. Sie drängte näher, streifte fast seinen Rücken. Oh, sie sehnte sich danach,
ihn verführerisch zu umschlingen, ihren Kopf an seine Schulter zu schmiegen.
»Ich bin grob und massig wie ein Ochse und ja, gelegentlich auch brutal«, räumte er ein. »Garth war kein Einzelfall - ich muss mich öfters mit solchen Typen rumschlagen. Und den jungen Hitzköpfen in meinem Sägewerk die Flötentöne beibiegen. Ein kleiner Knockout - und nach ein, zwei Minuten sind sie wieder fit und fressen mir aus der Hand.« Er räusperte sich geräuschvoll. »Ich muss so hart mit ihnen umspringen, Lizzie. Anders weiß ich mir nicht zu helfen.«
Er warf ihr über die Schulter einen tief bekümmerten Blick zu. »Aber eins weiß ich. Ich würde mich niemals an dir vergreifen. Ich werde mich immer deiner süßen Küsse erinnern.« Er blinzelte verräterisch und presste seine Stirn an das Türholz. »Aber dieses Kreuz muss ich tragen, und nachdem du wieder fit bist, will ich nicht länger stören.«
»Heißt das, du willst mich verlassen?«, stammelte sie völlig perplex.
»Was soll ich denn sonst tun? Ich suche eine Frau fürs Leben. Aber du willst ja nichts von mir wissen.« Er hob seufzend die Schultern und ließ sie wieder sinken. »Ich möchte eine Familie haben, und wir beide passen offenbar nicht zusammen. Ich dachte anfangs, es läge an unserer Anatomie, aber das war es nicht. Inzwischen weiß ich von dir, dass das Problem ein ganz anderes ist.«
Er öffnete die Tür und wandte sich zum Gehen.
»Bart Jameson, ich will nicht, dass du gehst. Bitte bleib«, bettelte sie. »Du bist nicht wie Garth. Du würdest niemals gewalttätig werden bei einer Frau. Das sagt mir mein Herz.« Sie tippte sich auf die Brust. »Hörst du mich?« Sie hob die Stimme. »Ich weiß es.«
Sie knallte temperamentvoll die offene Tür zu, mit so viel Wucht, dass er zusammenzuckte. »Du hörst mir jetzt mal schön zu, großer Mann. Ich bin noch nicht fertig.«
Sie sah ihn an, gewahrte die Mischung aus Gekränktheit und Hilflosigkeit in seinen Zügen. Wenn er durch diese Tür geht, kommt er nie mehr zu mir zurück, realisierte Lizzie erschrocken. Genauso hartnäckig, wie er sich an die Hoffnung geklammert hatte, dass sie ihn irgendwann erhören würde, genauso hartnäckig würde er ihr Flehen ignorieren, wenn sie ihn jetzt nicht festnagelte.
»Bart, bitte, hör mir dieses eine Mal noch zu. Sei doch nicht so stur. Es ist wichtig.« Die Bestimmtheit in ihrem Ton zeigte Wirkung, denn er fixierte sie schließlich.
»Ich liebe dich«, bekannte sie.
»Lizzie, es ist nicht …«
»Was? Wie hast du mich eben genannt?«
Er blinzelte verwirrt.
»Sag noch mal meinen Namen, Bart. Ich liebe es, ihn aus deinem Mund zu hören.« Sie legte eine Hand auf seine Wange, spürte seinen kratzig rauen Bart. »Bei dir klingt er wunderschön.«
»Lizzie, oh Lizzie«, flüsterte er und zog sie an sich. Er hätte sie gern geherzt und geküsst, das spürte sie, denn er riss sie impulsiv in seine Arme. Folglich stellte sie sich auf Zehenspitzen und küsste ihn lange und intensiv. Er sollte ruhig merken, dass sie ihn begehrte.
Sie befeuerte ihn mit ihrer Lust,
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