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Komm fass mich an - Erotischer Roman

Komm fass mich an - Erotischer Roman

Titel: Komm fass mich an - Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Edwards
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Rat?«
    »Ich brauche dich.« Es ging ihm runter wie Öl, wie sie ihn dabei anstrahlte. »Ich bin hier die Chefin, folglich muss ich mich in erster Linie um die Mädchen und um ihre Finanzen kümmern. Ich nehme meine Aufgabe ernst.«
    Das hatte sie von ihrer Mutter. Eine Vordenkerin der Emanzipation, hatte Belles Mutter, eine Verfechterin der freien Liebe, sich dem Free Love Movement angeschlossen.
Belle war das Ergebnis, ohne Kindsvater groß geworden, hatte sie schon früh auf eigenen Beinen stehen müssen und kümmerte sich verantwortungsbewusst um Frauen, die unverschuldet in Not geraten waren.
    »Du bist der Kapitän auf deinem Schiff.« Er machte eine ausladende Geste in Richtung Haus und Garten.
    Sie nickte. »Ähnlich wie du.«
    Sie sorgte dafür, dass die Frauen sicher untergebracht waren, zahlte pünktlich ihren Liebeslohn und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
    »Du bietest ihnen Kost und Logis und die Beteiligung an lukrativen Investitionen. Da ist es kein Wunder, dass die Männer, die Hope, Annie und Lizzie geheiratet haben, sich mächtig ins Zeug legen mussten.« Er schüttelte mitfühlend den Kopf.
    Keine Frau war es wert, was diese Männer durchgemacht hatten.
    »Das ist hier nicht Thema«, wiegelte Belle ab. »Kauf ein geeignetes Schiff und werd mein Kapitän.«
    »Und was ist mit meinem?«
    »Das verkaufen wir. Für das, was ich vorhabe, ist dein Schiff sowieso zu klein. Ich biete dir eine Partnerschaft an, Nathaniel.«
     
    Er hätte längst zurück sein müssen. Schon vor sechs Tagen! In ihrer Kindheit, in Boston, waren sechs Tage Verspätung gar nichts gewesen. Inzwischen gab es jedoch Radarfunk, und da waren sechs Tage eine lange Zeit, wenn ein Schiff vermisst wurde.
    Felicity lief auf den Gipfel der Klippe, die sich über der Shilshole Bay erhob, und ließ den Blick über die Liegeplätze im Hafen schweifen. Seiner war leer. Noch immer.

    Dieser blöde Kerl! Man hörte doch dauernd irgendwelche Berichte über Unwetter auf See. Zwar hatte sie die Ohren auf Durchzug gestellt, aber es nützte nichts. Sie kam jeden Tag her, starrte brütend auf das Meer, das keine Antworten gab.
    Hohe Wellen brodelten unter ihr, brachen sich an den ausgezackten Klippen.
    Angesichts des rauen Windes knöpfte sie ihren Mantel zu. Wie rau mochte er draußen auf dem offenen Meer sein?, dachte sie. Was wäre, wenn sein Schiff auf einen Felsen aufgelaufen war und leckte oder …
    Felicity blendete dieses Horrorszenario schleunigst aus.
    Sie hätte Belle auf den Mond schießen können, weil sie ihm dieses Unternehmen schmackhaft gemacht hatte. Ihr hatte sie es schließlich zu verdanken, dass er auf einem unbekannten Schiff mit einer neu angeheuerten Crew auf hoher See war.
    Sie rang die Hände. Knetete nervös ihre Finger. Und hasste sich dafür, dass sie sich Sorgen machte. Wie sie das hasste, hasste, hasste!
    Sie reckte ihr Gesicht in den düsteren, regenverhangenen Himmel und schrie ihre Frustration laut hinaus. Ein eisiger Windstoß trug ihre erbitterten Klagen übers Meer. Im Juni war es in dieser Gegend zuweilen kälter als im April, fand sie zumindest. Seltsam, dass ihr das bislang nie aufgefallen war.
    Am nordwestlichen Pazifik war der Sommer ziemlich unbeständig. Von einem Tag auf den anderen stiegen die Temperaturen, und es wurde angenehm warm, dann fiel das Thermometer plötzlich wieder, und es regnete Bindfäden. So etwas nannte man Aprilwetter. Und das hasste sie auch.

    Obwohl es zunehmend dunkel wurde, verharrte sie auf ihrem Aussichtspunkt und hielt Ausschau nach seinem verdammten Schiff. Weit und breit war nichts zu erkennen außer den winzigen schwankenden Lichtpunkten von den Booten, die im Hafen vor Anker lagen. Vielleicht bildete sie sich das auch bloß ein.
    Erst als es in Strömen goss, kehrte sie um und lief über den nassen, windgepeitschten Rasen zum Haus zurück.
    Du blöde Kuh, knirschte sie. Sorgst dich um diesen verdammten Kerl. Ihm wäre es bestimmt piepegal, wenn sie ausgerutscht und von der Klippe gestürzt wäre. Er hätte wahrscheinlich sogar in die Tiefe geschaut und feixend ihren zerschmetterten Körper betrachtet.
    Klatschnass, die Haare strähnig im Gesicht, stakste sie durch Pfützen und Matsch. Das Diner hatte längst begonnen, aber sie hatte keine Lust auf Gesellschaft.
    Nein, sie wollte nach oben gehen, heiß duschen und sich in ihrem Bett verkriechen.
    Allein. Wie schon die letzten zwei Wochen. Der Senator hatte dienstlich in Washington zu tun, und wenn er zurückkehrte,

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