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Komm fass mich an - Erotischer Roman

Komm fass mich an - Erotischer Roman

Titel: Komm fass mich an - Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Edwards
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dankenswerterweise dem Polizeichef zuwandte und sich nach dessen Arbeit erkundigte. Sie begannen eine angeregte Diskussion über Kriminalstatistiken und Verbrechensaufklärung, der sich etliche Herren bei Tisch anschlossen.
    Felicity fasste sich langsam wieder. Bevor sie jedoch vom Tisch aufstehen konnte, machte ein Tumult in der Halle die Gäste hellhörig.
    Draußen fluchte und fauchte Faith - sie beschimpfte die Bordellbesitzerin in einer Lautstärke, dass es durch die schweren Eichentüren drang.
    Schritte polterten die Treppen hinauf.
    Felicity biss sich auf die Lippe. Damit war Faiths Aufenthalt in Perdition House wohl beendet. Kein Wunder. Schließlich legte Belle sowohl bei den Gentlemen als auch bei ihren Mädchen höchsten Wert auf tadellose Manieren. Und die gingen Faith völlig ab.
    Henry stellte ein Schälchen Dessert vor sie hin, das Felicity jedoch nicht anrührte. Ihr war der Appetit gründlich vergangen. Gleichwohl hatte sie Skrupel, nach oben zu gehen, solange Faith dort Türen knallte und tobte. Es war eine bodenlose Frechheit, geschmacklos und unhöflich, was dieses Flittchen ihr vorhin an den Kopf geworfen hatte. Zudem merkte Felicity schon seit Längerem, dass
Faith zu viel trank und dann ausfallend wurde. Jetzt hatte Belle die Konsequenzen gezogen und sie gnadenlos vor die Tür gesetzt.
    Selbst wenn sie gewollt hätte - Felicity konnte ihr nicht mehr helfen.
    Die Ärmste wollte bloß noch flüchten, aber wohin? Draußen tobte ein Unwetter und oben tobte Faith, das eine wie das andere keine wirkliche Alternative.
    Folglich blieb sie sitzen und hing brütend ihren Gedanken nach.
    Der Captain hatte kein einziges Mal zu ihr hingeschaut. Aber nein, das stimmte so nicht: Nach Faiths verletzender Bemerkung hatte er sie hämisch feixend über den Tisch hinweg fixiert.
    Er war derjenige, der abgestraft gehörte, fand sie. Und wünschte ihm sämtliche ansteckenden Krankheiten an den Hals. Er machte ihr das Leben in Perdition House zur Hölle, dagegen war Faiths blöde Bemerkung ein Klacks. Der Kerl schreckte nicht mal davor zurück, Wetten auf Felicitys Gefühlsleben abzuschließen!
    Sie hätte vor Wut platzen mögen, weil er sie demonstrativ ignorierte.
    Wenn er ihr einen Korb gegeben hätte, okay, mit einer Abfuhr hätte sie vermutlich leben können. Aber so zu tun, als wäre sie Luft für ihn? Wie ging man damit um? Sie hatte auch ihren Stolz und wollte wissen, was er über sie dachte.
    Wahrscheinlich verschwendete Nathaniel keinen Gedanken an sie, ihr dagegen ging er nicht mehr aus dem Kopf. Und aus dem Herzen.
    Ihr Herz! Oha! Sie hatte sich geschworen, ihr Herz nie wieder zu verlieren. Und schon gar nicht an so einen Idioten.

    Sie blinzelte unter ihren gesenkten Wimpern zu ihm hin. Da saß er, bedrohlich wie eine riesige schwarze Gewitterwolke. Er griff impulsiv nach seinem Weinglas und leerte es in einem Zug. Dann starrte er brütend auf seinen Teller mit Apfelpastete.
    Henry, dem die gereizte Stimmung des Kapitäns nicht verborgen blieb, machte vorsichtshalber einen großen Bogen um dessen Stuhl.
    Nathaniel Jackson war bestimmt kein liebenswerter Mann. Wie konnte sie überhaupt glauben, in dieses widerliche Brechmittel verliebt zu sein?
    Sie erhob sich schweigend, nahm ihr letztes bisschen Würde zusammen und schwebte mit stolz gerecktem Kinn aus dem Raum.
     
    Eine Woche später, am Freitagnachmittag, packte Felicity die letzten Sachen in ihren Reisekoffer und ließ den Deckel zuschnappen.
    Sie hatte allen Lebewohl gesagt, es war ein tränenreicher Abschied gewesen. Noch ein letzter Blick durch ihr Zimmer und aus dem Fenster, das aufs Meer hinausschaute, dann ging’s los. Der Zug nach New York wartete nicht.
    Europa lag vor ihr.
    Sie hatte ihre Beziehungen spielen lassen und von New York aus eine Schiffspassage nach England gebucht.
    Wenn alles glattging, wollte sie vorher noch einen kurzen Abstecher nach Boston machen. Mal sehen, ob ihre Eltern sie willkommen heißen würden. Sie bezweifelte das zwar, aber vielleicht hatten sie ihr ja inzwischen verziehen, dass sie damals mit Blake, dem Manager der väterlichen Firma, durchgebrannt war.
    Schließlich hatte sie ihrer Mutter auch verziehen, dass
sie mit Blake rumgemacht hatte. Die Ehe ihrer Eltern war am Ende, ihr Vater ein Langeweiler. Folglich mochte sie es ihrer Mutter nicht vorwerfen, dass sie sich auf Blake eingelassen hatte. Ihr Vorwurf traf allein Blake, weil er Mutter und Tochter verführt hatte.
    Ein Schuft und Schwerenöter, hatte er

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