Komm fass mich an - Erotischer Roman
»Du tust mir weh.«
Sie rollte sich auf den Bauch, verbarg ihr Gesicht in den Kissen, unfähig, das haltlose Schluchzen, das aus ihrer Kehle kam, zu kontrollieren. Sie fühlte sich sterbenselend vor Angst, dem Drängen ihres Herzens nachzugeben.
Wenn er sie jetzt liebte, müsste sie für immer mit der Erinnerung leben. Nein, unmöglich. Sie würde es niemals verwinden, dass sie einen Mann geliebt hatte, den sie nicht halten konnte. Wieder einmal.
»Wehtun? Ich dir? Du bist doch das Mädchen mit dem Schaukelstuhl, der Liebesschaukel und jeder Menge anderem Blödsinn, mit dem du die Männer und auch dich aufgeilst.« Er klang bitter, schroff, innerlich zerrissen.
Sie wischte sich schniefend die Tränen von den Wangen, rollte sich wieder auf den Rücken und blinzelte ihn an. »Aber das war was anderes. Ich …«
Sie biss sich auf die Lippe, gestikulierte hilflos mit den Händen. Um ein Haar wäre ihr das glühende Geständnis Ich liebe dich herausgerutscht. Aber das hatte sie schon einmal zu jemandem gesagt, und es war der Falsche gewesen. Jener Mann hatte ihre Gefühle schamlos ausgenutzt - wie viel Macht er über sie besaß, war ihr damals überhaupt nicht klar gewesen.
Sie schlug sich mit der Hand vor den Mund.
»Felicity, du willst doch nicht einfach so fahren, ohne das hier, oder?«
Seine geübten Hände kreisten sinnlich lasziv um ihre Knöchel.
Sie klemmte ihre Röcke um ihre Beine. Er machte einfach weiter, seine Lippen zu einem verführerischen Grinsen verzogen.
»Du bist ein Teufel«, sagte sie. Und damit war es ihr ernst. Seine hochgezogenen Brauen, die aufgeworfenen
Lippen, die kantige Kinnpartie gaben ihm etwas Heimtückisches. Und Verruchtes - sehr, sehr Verruchtes.
Intuitiv bog sie die Schenkel auseinander, woraufhin er hingebungsvoll ihre Waden streichelte. Er massierte, knetete die straffe Muskulatur, kitzelte ihre empfindlichen Kniekehlen.
»Felicity, ich lass dich erst weg, wenn ich dich vernascht habe. Wenigstens einmal, vielleicht auch mehrmals, was meinst du?«
»Mehrmals?«, hauchte sie atemlos, nachdem er bei ihren extrem sensiblen Schenkelinnenseiten angelangt war. Irgendwie kreisten ihre Gedanken nur noch um das Eine und um den Einen. Dass dieser Mann in der Lage war, ihr das Herz zu brechen, blendete sie völlig aus.
Unvermittelt umklammerte er ihre Hüften, schlang ihre Beine um sein Becken.
Ihre Vulva war offen für alles, was er ihr zu bieten hatte.
Sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen, schämte sich ihrer Lust. Und hatte plötzlich Hemmungen. Sie sträubte sich gegen das Gefühl, wusste, wie lächerlich das war.
Was sollte sie bloß machen? »Ich hab irgendwie Hemmungen! Keine Ahnung wieso«, räumte sie verlegen ein. »Ich habe Angst vor dir. Ich kapier das zwar nicht, aber es ist so.«
»Dann denk mal scharf nach.«
Sie hatte noch nie Angst vor Sex gehabt, auch nicht bei ihrem ersten Mal, in der Scheune mit Blake. »Sex war immer ein Abenteuer. Romantisch eben. Ich hatte mein Vergnügen, Nathaniel. Du hast mich mit anderen Männern erlebt. Du weißt, dass ich Spaß am Sex habe. Ich habe multiple Orgasmen und das alles.«
»Du hast deinen Körper hingeschenkt, Felicity. Ich hab aber nie gesehen, dass du mit dem Herzen dabei warst.«
Das Gespräch nahm eine unangenehme Wendung, fand sie. »Du bist verletzend, Nathaniel. Das sagst du bloß, um mir wehzutun.«
»Verzeih mir, das wollte ich nicht. Aber wenn es das braucht, um zu deinem Herzen vorzudringen, dann werde ich es wieder und wieder sagen.«
Bei so viel Entschlossenheit blieb ihr glatt die Luft weg. Die Intensität, mit der er sie ansah, machte sie nervös. Panisch. Sie hätte am liebsten schleunigst Reißaus genommen. Aber wohin?
Sie entschied sich für die Flucht nach vorn.
»Zu meinem Herzen vordringen? Wozu? Nur weil du mit mir schlafen willst? Mich vögeln? Das wollen alle, Nathaniel. Dafür gibt es solche Häuser wie Perdition House. Damit Männer vögeln können. Wir genießen ein paar Wochen lang heiße Erotik, machen einen auf Liebe, und das war’s dann. Aus den Augen, aus dem Sinn.«
»Aber das hier ist etwas anderes. Das weißt du.«
Sie mochte ihn nicht ansehen. Denn wenn er ihren Blick auffing, würde er die verhängnisvolle Wahrheit in ihren Augen lesen. Folglich starrte sie zur Decke, ließ die Arme auf das Laken sinken und lag ganz still da.
»Dann tu es. Los, vögel mich, damit wir es endlich hinter uns bringen.« Sie versteifte sich. Ihr Herz hämmerte vor Panik, dass er sie
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