Komm fass mich an - Erotischer Roman
Perdition House so angenehm wie möglich zu machen.
Sie musste sich irgendwie ablenken. Mochte nicht an Jed denken. Und an das, was er vor ihrer verschlossenen Schlafzimmertür gesagt hatte.
Wie kam der nette, höfliche Mr. Devine bloß darauf, dass er und seine Kinder eine Belastung darstellen könnten? Gab es eine schönere Aufgabe, als sich um seine Mädchen zu kümmern? Hope schüttelte fassungslos den Kopf. Wie hatte er sich ausgedrückt? Wir wollen dich. Er war bereit, gemeinsam mit ihr und seinen Kindern einen neuen Anfang zu machen.
Und wenn es nicht klappte? Dann würde sie sich ewig Vorwürfe machen. Dafür liebte sie Jed zu sehr, um ihm und seinen Kindern Kummer zu machen.
Welche Chancen hatten die süßen Blondschöpfe, wenn alle Welt erfuhr, wer ihre Stiefmutter war? Keine. Null Chancen.
Sie brütete dumpf vor sich hin. Und fand zu einem Entschluss. Unter dem Strich war es für alle Beteiligten sinnvoller, wenn sie in Perdition House wohnen blieb.
Annies Innovationen halfen allen. Von Felicitys Schaukel bis hin zu den Gucklöchern, die die Mädchen heimlich installiert hatten.
Nach einer Weile entspannte Hope sich. Das heiße Wasser wirkte Wunder. Nachdem sie sich mit duftender Seife gewaschen hatte, spülte sie ihre Haare aus und wickelte sich ein Handtuch um den Kopf. Ja, es sprach einiges dafür, dass sie hierblieb und sich Jed aus dem Kopf schlug.
Sie stand auf und stieg aus der Wanne, versprühte dabei Wassertropfen und winzige Schaumblasen.
»Hope?«, rief Jed aus ihrem Zimmer.
Sie nahm sich hastig ein Duschtuch vom Regal und lief auf Zehenspitzen über den Holzboden zu dem Haken, an dem ihr Bademantel hing. Es war jedoch schon zu spät.
Jed steckte eben den Kopf ins Bad und entdeckte sie in ihrer ganzen betörenden Nacktheit.
»Was machst du denn hier?«, japste sie, während sie nach ihrem Bademantel angelte. Er riss ihn noch vor ihr vom Haken.
Um ihre Blößen wenigstens halbwegs zu bedecken, hielt sie sich das Duschtuch vor ihre Brust.
Ihr Herz krampfte sich schmerzvoll zusammen. Hope war tief bestürzt, ihn so unverhofft wiederzusehen. »Verschwinde, Jed. Ich kann jetzt nicht mit dir reden.«
»Aber ich muss mit dir reden.«
»Dafür gibt es keinen Grund.« Sie drehte sich um und stakste durch eine Verbindungstür in Annies Zimmer. Eine clevere Lösung, auf die Annie gekommen war. Auf diese Weise konnten sich zwei Mädchen ein Bad teilen.
Jed folgte ihr.
Sie wirbelte herum. »Ich hab nein gesagt.« Sie stürmte in den Flur, fest entschlossen, von dort aus geradewegs in ihr Zimmer zu laufen und ihn auszusperren.
Er blieb ihr auf den Fersen, sein Blick dunkel vor Entschlossenheit und Verlangen. Oh, dieses verdammte Verlangen!
»Komm mir ja nicht zu nahe, ich warne dich!« Sie lief weiter, er hinterher.
Sie setzte die Stufen zur Galerie hinunter, Jed ließ sich jedoch nicht abschütteln. Sie brauchte eine Sekunde, um das Badetuch fester um ihren Körper zu wickeln, ehe sie weiterhechtete.
Am Fuß der Treppe peilte sie die Eingangstür an, die just in diesem Moment aufschwang. Zwei Männer betraten das Etablissement. Sie sprang beiseite, um einem Zusammenstoß auszuweichen, und schlug stattdessen blitzartig einen Haken in Richtung Küche.
Jed folgte ihr elanvollen Schrittes.
Die Männer feuerten sie fröhlich an und riefen dann, an Jed gewandt: »Los, dalli, hinterher, Kumpel!«
»Ja! Sie ist jeden Cent wert«, bekräftigte der andere, was Hope die Schamesröte ins Gesicht trieb. Sie schaute sich kurz um. Nein, sie kannte den Mann nicht. Ein schwacher Trost.
Jed stockte mitten in der Bewegung, mit drei Schritten war er bei den beiden Freiern. »Wer hat das gerade gesagt?«
Der Jüngere der beiden - seinem Alter nach zu urteilen hatte er vermutlich gerade erst das College abgeschlossen - lachte anzüglich. »Sie ist eine echte Beauty. Ich hatte schon mal das Vergnügen.«
Jeds Faust landete in seinem Gesicht.
Der junge Mann taumelte gegen seinen Freund, ehe er wie ein nasser Sack zu Boden sank.
Hope schrie.
Jed tobte.
Hope rannte los.
7
Zwar schmerzten Jeds Fingerknöchel von dem Schwinger, den er dem jugendlichen Aufschneider verpasst hatte, trotzdem fühlte er sich blendend. Er versicherte sich mit einem kurzen Blick, dass der Mann noch atmete, dann nahm er erneut Hopes Verfolgung auf.
Sie hatte sich in die Küche geflüchtet. Von dort kam sie bestimmt nicht weiter. Er konnte sich also ruhig Zeit lassen.
Sollte er versuchen, sie unter einem fadenscheinigen
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