Komm fass mich an - Erotischer Roman
Sand, als würde sich dort gleich ein Riesenschlund auftun und sie dankenswerterweise verschlingen. Irgendein Scherzbold warf ihr ein Paar Männerstiefel direkt vor die nackten, aufgeschürften Füße.
Ein Jackett landete daneben, gefolgt von Hemd und Hose.
»Ach du meine Güte, was soll das denn werden?«, japste sie und straffte sich unwillkürlich.
Jed zog sich seelenruhig Socken und Stiefel aus.
»Tu dir keinen Zwang an. Wenn du dich unbedingt vor all diesen Leuten lächerlich machen willst, bitte, dann mach ich mit. Man darf dich wirklich keine Sekunde lang allein lassen, Hope.«
Johlen und Pfiffe verebbten, als Jed seine lange Unterhose auszog und sich splitternackt vor ihr aufbaute.
Er sah umwerfend aus.
Gut definierte Muskeln, schmale Hüften, Waschbrettbauch.
Da war Blut an seinen Fingern. »Du bist ja verletzt!« Sie hob seine Hand an ihre Lippen und küsste die aufgeplatzte Haut auf seinen Fingerknöcheln. »Du hast den Mann geschlagen. Ich kenne ihn gar nicht. Ich hab nie …«
»Ich weiß, und wenn, wäre es mir egal.« Er zog sie an seine Brust, und sie kuschelte sich widerstrebend an ihn. Sein Körper spendete Trost und Wärme, und sie erschauerte. »Du bist ganz kalt, Hope. Komm, ich geb dir meine Jacke.«
»Wir teilen.«
Daraufhin steckte er sie in sein Hemd, hing sich die Jacke über die Schultern und trug sie über die Felsen die vier Treppenabsätze hoch und zurück ins Haus.
Wie auf ein geheimes Zeichen hin hatte sich die Menge zerstreut, als die beiden den Rasen betraten. Vermutlich hatte Belle sie davon überzeugen können, dass Jed und Hope ihre Privatsphäre brauchten.
Jed stellte sie auf das weiche Gras, und sie schlenderten Arm in Arm in die Küche.
Dort war niemand, auch nicht in der Halle oder im Treppenhaus. Als sie schließlich in Hopes Zimmer waren, schmiegte Jed seine Stirn an ihre. In seinen Augen spiegelten sich Ratlosigkeit und tiefe Zuneigung.
»Wir müssen reden«, sagte er.
»Erst wenn wir uns aufgewärmt haben.« Sie wirbelte herum und lief in das Bad, das sie sich mit Annie teilte.
Die Wanne war frisch mit dampfend heißem Wasser gefüllt. Zarter Lavendelduft erfüllte die Luft. Ein Tablett mit zwei Bechern und einer Kanne Kaffee stand neben der Wanne auf einem Hocker. Neben der Kaffeekanne stand eine Karaffe Brandy.
»Das war bestimmt Annie.« Irgendwann würde sie es wiedergutmachen, schwor sich Hope.
»Du hast liebe, gute Freundinnen. Menschen, die sich rührend um dich kümmern.« Jed deutete auf das Kaffeetablett. Er griff nach der Karaffe und nahm den Stöpsel ab. Schnupperte daran.
Er zwinkerte ihr zu. »Ich bin zwar kein großer Trinker, aber das hier ist eine ganz besondere Gelegenheit.« In seiner Stimme schwang ein Hauch von jugendlicher Ausgelassenheit.
»Ja, stimmt. Ich bin noch nie nackt über den Rasen gelaufen, und ich verspreche dir, es wird nie wieder vorkommen.«
»Schön zu wissen. Ich bezweifle nämlich, ob ich dich noch einmal den ganzen Weg tragen könnte.« Er goss jeweils einen Finger breit Brandy in die beiden Porzellanbecher, die auf dem Tablett standen.
Hope, die sich ein Lächeln verkneifen musste, drehte den Kopf weg. Sie hätte spontan keinen anderen Mann gewusst, der etwas so Ungeheuerliches getan hätte. Schau mal einer an, der gestandene Ladenbesitzer und Vater von vier Kindern. Sie mussten ein tolles Bild abgegeben haben. Bei der Vorstellung schüttelte sie milde entrückt den Kopf.
Sie streifte sein Hemd über den Kopf und glitt in die Wanne. Das heiße Wasser umspülte ihre malträtierten Füße. »Leistest du mir Gesellschaft?«, fragte sie, einen leisen Schmerzenslaut unterdrückend.
»Es ist das erste Mal, dass ich mit einer Frau zusammen bade. Ich glaube, ich hab noch eine Menge nachzuholen.« Sein Grinsen traf sie mitten ins Herz.
Er setzte sich ihr gegenüber. Seinen Rücken an den
Wannenrand gelehnt, schmiegte er seine langen Beine an ihre Hüften. Seine Knie schauten ähnlich schneebedeckten Berggipfeln aus dem Schaum.
Weil er näher an dem Kaffeetablett saß, goss er die beiden Becher voll und reichte Hope einen. Das weiche Aroma des Brandys vermischte sich mit dem würzigen Kaffeeduft, und sie schnupperte genüsslich daran, bevor sie einen Schluck nahm. Der Alkohol wärmte wohlig ihren Magen.
»Warum bist du vor mir weggelaufen?«
»Weißt du, ich will das nicht.« Sie deutete mit dem Finger auf ihn, ehe sie die flache Hand auf ihr Herz legte. Das
hätte sie besser nicht getan, denn er grinste
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