Komm fass mich an - Erotischer Roman
Träume jede Nacht wiederkehren. Es ist wie ein Film, der sich in meinem Unterbewusstsein abspielt. Nacht für Nacht werden weitere Einzelheiten von der Geschichte enthüllt. Dann bin ich morgens wie gerädert. Ich fahre besser nach Hause.«
Sie schauderte leicht, zumal sich ein besorgniserregender Ausdruck in seinen Zügen zeigte. Er wirkte irgendwie bestürzt, vielleicht sogar ein bisschen geschockt.
Er zog seine Hand zwischen ihren Schenkeln weg. »Hattest du jemals einen Traum, aus dem du unbedingt aufwachen wolltest, aber es klappte nicht?« Er setzte aus der Parklücke und fuhr über den kreisförmig angelegten Platz.
»Ja, hatte ich. Noch vor Kurzem.« Das mit der schreienden Frau erzählte sie ihm besser nicht. Er hatte schwer an seinen eigenen Träumen zu knabbern. Da brauchte er nicht auch noch ihre zu hören.
Faye spähte aus dem Rückfenster in den ersten Stock des Hauses. Sie wusste selbst nicht, weshalb. Wollten die herumspukenden Mädchen nämlich aus dem Fenster schauen, brauchten sie logischerweise die Vorhänge nicht zurückzuziehen. Sie bekamen ohnehin alles mit. Trotzdem lief es ihr eiskalt den Rücken hinunter.
Es ist hirnrissig , sann sie, sich über eine schreiende Nutte au fzuregen. Wen berührte denn noch, was vor achtzig Jahren passiert war? Das interessierte heute keinen mehr. Keinen Lebenden, wohlgemerkt.
Die links und rechts lauschig von Büschen begrenzte Auffahrt endete, und Liam bremste, setzte den Blinker und bog nach rechts auf die Straße.
Sobald das Anwesen hinter ihnen verschwand, atmete Faye auf. »Wenn wir in Perdition House sind, hab ich immer das Gefühl, dass wir dableiben sollen. Du auch?«
»Stimmt, jetzt wo du es sagst. Jedes Mal, wenn ich in die Auffahrt biege, bekomme ich einen Steifen und bin geil. Am liebsten würde ich dann stürmisch über dich herfallen.«
»Klingt super«, zog sie ihn auf. Je weiter sie sich von dem Grundstück entfernten, desto entspannter war Faye. »Und ich würde dich bisweilen am liebsten spontan ins Bett zerren.«
Er warf ihr einen schiefen Seitenblick zu. »Wir könnten diesen Obsessionen nachgeben, aber ich will mehr als bloß Sex, Faye. Ich möchte mit dir plaudern, mich mit dir austauschen über gemeinsame Interessen und so.« Er schüttelte den Kopf. »Ich fass es nicht, was ich da sage. Ich schlag den heißesten Sex aus, den ich je hatte, mit der erotischsten Frau, die ich kenne, und geh stattdessen mit ihr aus.«
»Mir geht es ähnlich.« Sie lächelte und legte ihre Hand auf seinen Schenkel. »Aber wir können beides haben - heißen Sex und gute Gespräche. Solange wir uns von dem Haus fernhalten.«
»Bleib heute Nacht bei mir.«
Sie klopfte auf ihre Handtasche. »Ich hab in weiser Voraussicht meine Zahnbürste und ein frisches Höschen eingepackt.«
»Gut. Vielleicht bekommst du ja mit, ob ich in diesen Albträumen rede. Womöglich lass ich irgendwas raus, was uns Aufschluss über die Sache gibt.«
»Du sagst, die Geschichte spielt sich in einzelnen Episoden ab?«
Er nickte. »Ja, wie eine von diesen Schwarzweißserien, die früher im Fernsehen liefen.«
»Ach so. Diese Geschichten, die jede Woche an der Stelle endeten, wo es irgendwie besonders spannend wurde? Meine Grannie hat mir davon erzählt. Sie waren kurz und voller Action und Abenteuer.«
»Ja, genau.« Er runzelte die Stirn.
»Erinnerst du dich noch im Einzelnen an die Handlung, wenn du wach wirst?«
»Nein, ich merke nur, dass ich total müde und …« Seine Aufmerksamkeit wurde von ein paar Skateboardfahrern abgelenkt, die am Straßenrand fuhren. Er bremste und passierte sie mit einigem Abstand.
»Sie machen dich müde?«, bohrte Faye.
»Ja, und gefrustet. Wenn ich aufwache, bin ich irgendwie gefrustet, aber ich weiß beim besten Willen nicht, warum.«
»Eigenartig.« Wenigstens wachte er nicht davon auf, dass er sich selbst befriedigte, wie ihr das dauernd passierte. Vielleicht spukten in seinen Träumen gar nicht Belle und die Mädchen. Vielleicht hatte er schlicht ganz normale Träume.
»Je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, dass die Träume irgendwie mit dir zu tun haben.« Er fixierte sie mit fragend hochgezogenen Brauen.
Das beste Mittel, um Frust zu bekämpfen, fand Faye, war Sex. »Du wirst morgens wach und bist geil, hmm?«, meinte sie scheinheilig. Sie leckte sich lasziv die Lippen. »Ich wollte dir schon immer mal im Auto einen blasen«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Magst du?«
Er grinste breit, seine Augen
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