Komm fass mich an - Erotischer Roman
dich bei ihr die ganze Zeit sicher fühlen.«
»Es war himmlisch. Bis du kamst, hab ich mich an schmächtigere Männer gehalten. Da hatte ich diese Beklemmungen nicht. Und ich bin so weit von Butte weggezogen, dass Garth mich bestimmt niemals finden wird.«
»Hoffentlich.« Er verstummte, denn er hatte da so seine Bedenken. Aber die behielt er lieber für sich.
Garth Henderson stieg in Seattle aus dem Zug und nahm sich in einem der Hotels ein Zimmer. Am Abend wollte er Belle Granthams Etablissement einen Besuch abstatten.
Eine blöde kleine Nutte aufzuspüren war ein Klacks für ihn.
Und wenn er das hinterhältige Biest umgebracht hätte, würde das Rauschen in seinem Kopf vielleicht endlich aufhören.
Lizzie gab sich alle Mühe, dass Bart ihr nächtliches Bekenntnis verdrängte, und für den Rest des Wochenendes erkundeten sie einander. Er war ein hingebungsvoller Lover. Und ein ausgezeichneter Schüler. Er erfuhr alles über ihre erogenen Zonen und wie man sie verwöhnte.
Sie erforschte, wie schnell er sich anturnen ließ und wie viel von seinem Zauberstab in ihren Mund passte.
Ihre Nervenenden vibrierten vor Erregung, und er explodierte geradezu vor Lust.
In den mehr öffentlichen Bereichen des Hauses waren sie das Musterbeispiel für sittsame Zurückhaltung, sobald sie jedoch allein waren, kannten sie kein Halten mehr.
Bart war sündhaft erfinderisch und setzte sein neu erworbenes Erotikwissen gekonnt ein. Am Sonntagnachmittag stellte er seine Fingerfertigkeit auf die Probe: Und siehe da, er brauchte bloß mit seiner harten Fingerkuppe sacht über ihren Handrücken zu streicheln, und schon war Lizzie erregt.
Nach ihrem gemeinsamen Wochenende und seiner Rückkehr ins Sägewerk vermisste sie ihre anregenden Gespräche und seine zärtliche Bewunderung für alles, was sie ihm beibrachte.
Sie hatte sich schon lange nicht mehr so gut gefühlt. Und war rundum zufrieden. Bart schien glücklich mit ihr und sie mit ihm.
Vielleicht, ganz vielleicht, hatte ihr Leben eine Wendung genommen. Und dieses Mal zum Positiven.
Am nächsten Freitag erwartete Lizzie Bart schon auf der Vortreppe, den üblichen Umschlag in der Hand schwenkend. Um punkt vier Uhr vernahm sie den monotonen Hufschlag seiner schweren Stute.
Sie hatte Schmetterlinge im Bauch. Zupfte nervös an ihrer Frisur herum. Begehrte er sie noch, nachdem sie sich ihm am letzten Wochenende hingegeben hatte? Du bist bescheuert , wies sie sich mental zurecht, immerhin verdienst du dein Geld damit, dass du dich flachlegst. Trotzdem schlug das Herz einer unverbesserlichen Romantikerin in ihrer Brust. Nicht dass sie je wieder heiraten wollte.
Und schon gar keinen Muskelprotz wie Bart.
Gleichwohl muteten ihre mentalen Proteste irgendwie hohl und kindisch an, und sie fragte sich schon die ganze Woche, ob sie noch normal tickte. Hatte er ihr vielleicht das Herz gestohlen und ihren gesunden Menschenverstand gleich mit?
Kaum bogen Ross und Reiter um die Ecke, japste sie nach Luft. Bart hatte den Vollbart wegrasiert bis auf einen kleinen Schnurrbart, der gepflegt gestutzt war. Ohne das wüste Gestrüpp sah er umwerfend attraktiv aus. Mit anziehend kantigen, maskulinen Gesichtszügen.
Er schwang sich von seiner Stute, tätschelte sie begütigend, dabei blickte er die Stufen zu Lizzie hoch. »Ich dachte, die Gentlemen dürften sich ihre Mädchen bis auf Weiteres aussuchen«, sagte er mit einem kurzen Nicken zu ihrer Hand. »Was ist das da für ein Umschlag?«
Sie fächelte sich damit Luft zu, fühlte sich himmlisch jung und übermütig. »Ach, der? Der ist von einem anderen Kavalier«, scherzte sie. Unterschwellig fürchtete sie jedoch, dass sie Bart damit nicht wirklich eifersüchtig machen konnte.
»Ach ja?« Er hob skeptisch eine Braue. »Okay, dann geh ich jetzt rein und frag nach Miss Felicity.«
»Das wirst du schön bleiben lassen, Bart Jameson«, versetzte sie. Und stieß gepresst den Atem aus, denn Bart packte unvermittelt nach ihr und riss sie von der obersten Stufe an seine Brust.
»Verführe mich, Miss; ich hab’s verdammt nötig.«
»Ich auch«, wisperte sie. »Aber vorher ist Teezeit angesagt.«
Bart stöhnte theatralisch auf, bevor er mit seinem Kinn ihren Kragen beiseiteschob und Lizzies Nacken küsste. Er leckte ihr Ohrläppchen, woraufhin sie hingebungsvoll seufzte.
»Wie wäre es mit einem Kaffee in der Küche?«
Sie grinste über seine gequälte Miene, und die Vorstellung, ihn dem Horror des Teezeremoniells im Salon auszusetzen,
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