Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)
war das vielleicht in Wirklichkeit nur dazu gedacht, irgendwie seinen Schwanz in meinen Mund schieben zu können?
Ich ärgere mich allerdings immer noch lieber darüber, dass Daniel Brewster mich dazu gebracht hat, ihm einen zu blasen, als über die öden Probleme mit meinem Exmann. Und schließlich ist es ja nicht so, dass ich ihm keinen blasen wollte. Teufel nochmal, er ist Professor McSchnittchen, der berühmte Fernsehhistoriker, auf den ich schon scharf war, bevor er auch nur einen Fuß in unsere bescheidene Bibliothek gesetzt hatte. Es muss da draußen Tausende von Frauen geben, die alles dafür geben würden, das zu tun, was ich gerade getan habe – mit oder ohne das Angebot eines Flirts.
Außerdem steckt hinter der Sache doch mehr. Das weiß ich einfach. Irgendetwas nagt an ihm. Irgendetwas Ernstes. Er versucht, sich mit Vergnügungen und Spielchen abzulenken, aber dahinter verbirgt sich irgendeine Form von Angst. Das kann ich spüren. Und wenn ich ihm irgendwie helfen kann, damit fertigzuwerden, dann tue ich das sehr gern. Ich verbringe den Rest des Tages also damit, mir auch über diese Frage Gedanken zu machen. Und gerade als ich kurz vor Feierabend meine Jacke überziehe, um nach Hause zu gehen, werde ich von einer Ahnung erfasst, die mich schlagartig innehalten lässt.
Stimmt irgendetwas nicht mit Daniel Brewster? Ist er vielleicht krank? Glaubt er deswegen, er wäre kein Anwärter auf eine längerfristige Beziehung zu einer Frau? Schließlich hat er ab und zu schlimme Kopfschmerzen. Der Gedanke scheint ein bisschen drastisch, aber meine Fantasie ist so lebhaft, dass solch extreme Gedanken sich schon mal bei mir einschleichen können. Ich versuche, mir irgendwelche möglichen Anzeichen in Erinnerung zu rufen, aber ich kann einfach nichts finden, was auf eine Krankheit schließen könnte. Sein Körper ist in Topform, und wenn man nach seiner sexuellen Konstitution geht, ist er so weit von einem Invaliden entfernt, wie man es sich nur vorstellen kann. Sein Schwanz war härter und unnachgiebiger, als ich es je bei einem Mann erlebt habe. Nicht dass ich schon dutzendweise männliche Organe gesehen hätte, aber eine Frau weiß so etwas doch einfach.
Mein Kopf ist noch immer angefüllt von diesen Gedanken, als ich durch die Hintertür ins Freie trete und Professor Adonis an das Treppengeländer gelehnt dastehen sehe. Ein paar Meter weiter parkt ein Taxi. Der Fahrer liest eine Zeitung und scheint auf Daniel zu warten – und Daniel ganz offensichtlich auf mich.
»Gut. Ich habe schon auf dich gewartet.« Jetzt sind wir also beim »du« angelangt – na ja, das ist nach dem Erlebnis im Keller auch nur angemessen. »Ich bringe dich nach Hause. Ich, äh, habe das Gefühl, als wären da noch einige Dinge ungeklärt, die wir besprechen müssen.«
Mein Kiefer klappt nach unten. Er glaubt doch wohl nicht, dass wir unsere kleine Nummer im Keller auf dem Rücksitz eines Taxis besprechen werden. Und wieso überhaupt ein Taxi? Ich war eigentlich immer davon ausgegangen, dass Daniel selbst von seiner Wohnung in die Bibliothek fährt – wo immer diese Wohnung auch sein mag. Aber da habe ich mich wohl geirrt. Ich habe allerdings auch nie aus dem Fenster geschaut, wenn er ankam.
»Schon gut. Ich nehme den Bus. Ist nur eine kurze Strecke.« Das stimmt sogar und das ist auch der tatsächliche Grund, weshalb ich meistens den Bus nehme. Manchmal laufe ich sogar – CO 2 -Bilanz und so.
Daniel seufzt leicht genervt auf, verschränkt die Arme vor der Brust und wirft mir seinen »jetzt hat der Professor aber genug von der dämlichen Studentin«-Blick zu, den er so gerne zum Einsatz bringt. Ich komme mir sofort undankbar und dickköpfig vor – ungefähr zu gleichen Teilen.
»Na gut. Danke. Das wäre sehr nett.«
Er verdreht die Augen, um sich ein »endlich!« zu ersparen, und sprintet vor, um mir die Tür aufzuhalten. Dann hilft er mir auf den Rücksitz, als wäre ich eine Art ältliche, arthritische Herzogin. Entweder das oder er will nur sicherstellen, dass ich es mir nicht doch noch anders überlege und mich auf den Weg zur Bushaltestelle mache.
»Das mit vorhin tut mir leid. Es war wirklich bedauerlich, dass Greg so unpassend auftauchte«, legt er los, während das Taxi langsam anfährt. »Ich hatte mir auch ein anderes Ende für unser kleines Intermezzo vorgestellt.«
Unglaublich! Jetzt ist es an mir, genervt die Augen zu verdrehen, und ich nicke wiederholt in Richtung Taxifahrer, der unser Gespräch bereits
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