Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)
ein gewisser Zweifel an meinen Schlussfolgerungen ein und nagt an meinem Hirn.
NEMESIS: Und hast Du Deiner Erregung irgendwie nachgegeben? Hast Du Dich dieser Zufallsbekanntschaft angeboten und ihn gebeten, Dich zu ficken, um Deine Geilheit zu befriedigen? Oder hast Du Dich an einen geheimen Ort zurückgezogen und selbst Hand an Dich gelegt?
Von wegen, Du Schlauberger – keins von beiden!
Ich tippe den Satz fast ein, zittere aber einfach zu sehr. Dies ist wirklich ein seltsamer Tanz. Ein Katz- und Mausspiel. Ich sollte es aussprechen. Ich sollte Klarheit und die Preisgabe seiner Identität verlangen. Aber ich weiß, dass ich das nicht tun werde. Ich kann es einfach nicht, und mein Bauch sagt mir, dass er durch dieselbe Hemmung davon abgehalten wird. Er hat unseren Geist aneinandergebunden, ohne dass einer von uns es gemerkt hätte. So habe ich mich noch nie erlebt. Einen derartigen sinnlichen und intellektuellen Zweikampf habe ich mir bisher noch nicht einmal vorstellen können. Und doch ist er jetzt so wichtig für mich wie die Luft zum Atmen.
LIBRARYGIRL: Nein, habe ich nicht. Ich habe nichts von alledem getan.
Pause.
LIBRARYGIRL: Obwohl ich es gerne wollte. Eins davon. Oder beides.
Ich hoffe, dass er jetzt mal ein bisschen außer Atem gerät. Oder zumindest irgendwas Ähnliches. So oder so, er lässt sich eine Minute Zeit, um meine Antwort auf sich wirken zu lassen. Und während die Sekunden verstreichen, wird das Verlangen, Hand an mich zu legen, immer größer und größer.
NEMESIS: Was? Keine Erlösung für meine hinreißende Gwendolynne? Das ist ja wirklich eine Schande! Eine wunderschöne Frau wie Du sollte nie unbefriedigt zurückbleiben. Das solltest Du Dir nicht verwehren. Niemals.
Jetzt ist er an der Reihe, mich auf glühenden Kohlen sitzen zu lassen.
NEMESIS: Es sei denn natürlich, ich trage Dir auf, es Dir zu verwehren.
LIBRARYGIRL: Ich habe nie behauptet, dass es mir nicht gekommen ist.
Mal sehen, was du daraus machst, Mister – oder sollte ich sagen Professor – Schlauberger!
Der Cursor blinkt und blinkt und ich denke über meine Optionen nach. Soll ich mir eine Tasse Tee machen? Soll ich den Ton von »Mit der Polizei unterwegs« wieder anstellen? Soll ich mir in die Pyjamahose fassen und Hand an mich legen? Das hieße, Nemesis ein geheimes Vergnügen direkt unter seiner Cybernase fortzunehmen und ihn bei seinem eigenen Spiel zu schlagen. Und doch habe ich das unheimliche Gefühl, er würde merken, wenn ich mich anfasse. Er würde es einfach irgendwie wissen.
Ich ziehe trotzdem am Bündchen meiner Pyjamahose. Doch plötzlich strömen wieder Worte über den Bildschirm.
NEMESIS: Du meine Güte, Du bist wirklich die spannendste und unberechenbarste Frau, die mir je begegnet ist, meine liebe Gwendolynne. Es scheint Dir große Freude zu bereiten, mich zu verwirren und zu reizen.
Und das ausgerechnet von ihm …
NEMESIS: Ich erwarte totale Offenheit von Dir, und Du entziehst Dich und täuschst mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Ich sollte Dir wirklich eine weitere Strafe auferlegen. Oder vielleicht sollten wir unser Spiel langsam ein bisschen vorantreiben.
LIBRARYGIRL: Soll heißen?
Kann er mein Herz hämmern hören?
NEMESIS: Auf dem nächsten Level unseres Spiels treffen wir uns, und ich bestrafe Dich wirklich.
Oh, mein Gott. Genau das will ich! Glaube ich zumindest. Denn gleichzeitig will ich es irgendwie auch nicht. Ich habe Angst vor dem neuen Spiel, bin langsam aber auch frustriert, dass nichts passiert. Die Widersprüchlichkeit meines Spielgefährten färbt bereits auf mich ab, und ich glaube, wir wissen schon beide nicht mehr ganz genau, was wir jetzt eigentlich wollen.
Aber die Vorstellung einer Bestrafung sorgt immerhin dafür, dass ich meine Hand jetzt fast aufsässig zwischen meine Beine presse. Der Typ kann mich mal! Ich will jetzt meinen Spaß haben! Ich stöhne leise auf, als ich spüre, dass ich bereits klitschnass bin.
Bilder von Daniel tauchen auf – wie er sich ganz in Schwarz gekleidet über mich beugt. Seine halb von einer Maske bedeckten Gesichtszüge sorgen dafür, dass ich mich auf dem Bett winde und der Laptop auf meinen Knien hin- und herrutscht. Ich lasse Nemesis ganz absichtlich warten, während ich an meinem Kitzler herumspiele. Die beiden Personen sind jetzt ungeachtet jeder Realität verschmolzen, und Nemesis hat Daniels wunderschönes Gesicht, als er sich wie ein sinnlich drohender Prinz über mich beugt.
Mein Kitzler ist bereits so
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