Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)
weiß. Auf jeden Fall ist es eine Untertreibung meiner Empfindungen. Das ist mit Abstand das beste Liebesspiel gewesen, das ich je erlebt habe. Einen Fick kann ich es jedenfalls nicht nennen, denn es war viel mehr als nur das.
»Ja, das war es …« Mir fehlen die Worte, um den Eindruck zu beschreiben, den es bei mir hinterlassen hat. Wahrscheinlich habe ich in der Ekstase meiner Leidenschaft ohnehin schon zu viel gesagt.
Die Vorhänge sind geschlossen, und der Raum ist voller dunkler Schatten. Das einzige Licht kommt von den Leuchtziffern auf dem Wecker, die in der Dunkelheit wie kleine Leuchtwürmer glühen. Ich spüre, wie Daniel sich zur Seite dreht, um mich anzusehen. Seine Finger legen sich auf meine Wange – so leicht als wären sie Schmetterlingsflügel.
»Es war mehr als schön«, sagt er, und der Kuss, den er mir auf die Augenbraue drückt, ist sogar noch leichter als die Berührung seiner Hände.
In meinem Bauch scheint sich ein fester Knoten zu lösen und all meine inneren Widerstände und Beteuerungen, dass das Risiko zu groß sei, verlieren langsam an Stärke. Die Vorstellung, nach unserer Vereinigung nicht mehr mit ihm zusammen zu sein, raubt mir den Atem. Ohne mich zurückhalten zu können, grabe ich meine Finger in seine seidigen Locken und ziehe sein Gesicht zu einem langen Kuss heran. Er schmeckt noch immer nach den köstlichen Erdbeeren, die wir nach dem Ficken hungrig ins uns hineingestopft hatten. Und plötzlich regen sich erneut Begierden, die mittlerweile eigentlich wirklich befriedigt sein müssten.
»Eigentlich wollte ich dir ja den Po versohlen«, schnurrt Daniel mir ins Ohr. »So wie Stone und seine Geliebte vorhin. Da war ich wirklich heiß drauf.« Er hält kurz inne, streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und gibt mir einen Kuss auf den Hals. »Aber als wir dann anfingen, reichte es mir irgendwie doch, einfach nur zu ficken … Liebe mit dir zu machen.«
Ich möchte ihn am liebsten packen, ihn auf mich drauf ziehen, ihn wieder in mir spüren. Ich will ihn mit verzweifelten Liebesakten an mich binden, damit er mich nie wieder gehen lässt. Doch stattdessen sage ich nur: »Ja, ich dachte auch, dass wir die Richtung einschlagen würden. Aber dann ist es irgendwie doch nicht dazu gekommen.« Ich hole tief Luft. »Aber wir könnten es jetzt versuchen, wenn du Lust hast.«
Zwar steht mir im Moment überhaupt nicht der Sinn nach irgendwas Ausgefallenem, aber für Daniel würde ich es versuchen. Komisch, mit meinem Exmann hätte ich mich nie auf so etwas eingelassen. Allerdings war der auch einfach nicht der richtige Mann für mich. So wie Daniel es ist.
»Das ist ein erlesenes Angebot, meine Süße«, erwidert er und küsst erneut meine Augenbraue. »Und ich bin weiß Gott versucht, es anzunehmen. Aber irgendwie ist mir eher da zu sein. Dir nicht auch?«
Und ob. Und ich sage es ihm auch. »Obwohl Nemesis sicher enttäuscht sein wird, wenn ich ihm nicht von irgendeiner perversen Praxis berichte.«
Daniel gibt ein warmes, fröhliches Lachen von sich. »Ja, er klingt ganz nach jemandem, der auf die etwas abwegigeren Praktiken steht, stimmt’s?« Ein starker Arm umfasst mich, und ich muss zu meiner Überraschung feststellen, dass ich leicht genug bin, um in die Arme eines Mannes gerissen zu werden. »Ein Mann, der rein sexuelle Briefe und E-Mails schreibt, muss doch eigentlich ein totaler Freak sein, oder? Der Bodensatz der Gesellschaft.« Das Lachen setzt sich auch in seiner Stimme fort, und er klingt, als würde er jeden Moment losprusten. Und trotz meiner Zweifel und meiner Liebe zu ihm spüre ich, dass auch ich laut loslachen könnte.
»Oh, er ist einfach schrecklich! Ein krankes Tier! Verdorben und abstoßend. Ich weiß nicht, wieso ich mich überhaupt mit ihm abgebe.« Nach diesen Worten nimmt das Zucken in meinen Lenden wieder zu. Und als ich mich enger an ihn kuschele, spüre ich, dass es Daniel ganz ähnlich geht. »Muss wohl daran liegen, dass er so überlegen wirkt. Er sagt mir, was ich zu tun habe, und das gefällt mir. Bei anderen Männern habe ich das noch nie getan. Aber bei ihm gefällt es mir.«
Zu viele Informationen? Anscheinend nicht. Ich kann Daniel zwar nicht sehen, aber ich spüre, dass er frech und spitzbübisch lächelt und ein verführerisches Glitzern in den Augen hat.
»Dann stehst du also auf diesen ganzen Dominanz-Kram, was? Hab ich mir schon gedacht. Hast du dich vorhin deshalb wie eine heiße, geile Hündin aufgeführt?«
»Ich schätze
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