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Komm, ich zeig dir die Liebe

Komm, ich zeig dir die Liebe

Titel: Komm, ich zeig dir die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child
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getan, wenn sie es dir erzählt hätte?”
    Wieder einmal brachte Kathy ihn aus dem Gleichgewicht. Er schwieg, dann machte er eine hilflose Handbewegung. „Das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Und ich werde es auch nie erfahren, weil sie mir nicht die Gelegenheit gegeben hat, überhaupt zu reagieren.”
    Kathy biss sich auf ihre schönen vollen Lippen und nickte dann, als würde sie ihm zustimmen.

    „Und was nicht gehaltene Versprechen betrifft…” Brian sah sich genötigt, sich Kathy gegenüber zu verteidigen, weil die sich anscheinend als Anwältin betrogener Frauen betrachtete. „… so darf ich dir versichern, dass ich noch nie ein Versprechen gemacht habe, das ich nicht auch gehalten habe. Ich weiß nicht, welche Erfahrungen du in dieser Hinsicht mit Männern hinter dir hast, aber ich jedenfalls stehe zu meinem Wort. Ich gehe damit nicht leichtfertig um.”
    Kathy war drauf und dran, ihm zu glauben. Seine blauen Augen funkelten zornig, und ein Muskel in seiner Wange zuckte. Brians ganze Haltung verriet, dass es ihm ernst war, und Kathy gab zu, sich in ihm vielleicht geirrt zu haben.
    Aber was sollte sie dann von ihm halten? In den letzten Wochen hatte er sie immer wieder abgepasst, damit sie mit ihm ausging. Da war er alles andere als der häusliche Familientyp gewesen.
    Allerdings war er da auch noch nicht Vater gewesen - zumindest nicht wissentlich. Und es kam ihr fast so vor, als sei er gerade dabei, über sich selbst hinauszuwachsen.
    „Es tut mir Leid”, entschuldigte sie sich schließlich, „womöglich war ich in meinem Urteil vorschnell.”
    Er nickte.
    „Hast du dir schon überlegt, wie es jetzt weitergehen soll?”
    „Himmel”, sagte er entnervt und sah aus dem Fenster. „Ich hatte bisher noch gar nicht die Zeit dazu, einen klaren Gedanken zu fassen.”
    „Aber du kannst sie doch auf gar keinen Fall mit zum Stützpunkt nehmen, oder?”
    Sie hatte den Eindruck, als würde er leicht zittern. Aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein.
    „Es gibt dort eine Krippe und einen Kindergarten”, sagte er in einem Tonfall, als würde ihm das zum ersten Mal einfallen.
    Ihr Herz zog sich zusammen. „Aber sie ist doch jetzt schon an einem fremden Ort. Meinst du, es ist richtig, ihr noch mehr Fremde zuzumuten?” Brians Idee ist doch gar nicht so schlecht, überlegte sie: Warum argumentiere ich eigentlich dagegen?
    „Nein, ich finde das auch nicht gut”, stimmte er ihr zu. „Aber ich weiß keine andere Lösung. Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte”, fügte er hinzu und zeigte auf das Chaos im Zimmer, „aber ich habe im Moment ein bisschen den Boden unter den Füßen verloren.”
    „Während du arbeitest, könnte ich auf sie aufpassen. Jedenfalls vorübergehend, bis du alles geregelt hast.” Die Worte waren heraus, ehe sie es verhindern konnte, und sie konnte sich nur noch über sich selbst wundern. Aber gesagt war gesagt. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Brian sah Kathy aufmerksam an. „Ist das dein Ernst?”
    Kathy wusste es selbst nicht. Allerdings hielt sie ihren Einfall auch nicht für unmöglich, wenn sie länger darüber nachdachte. Schließlich arbeitete sie zu Hause und konnte sich ihre Zeit selbst einteilen. Als sie daran dachte, wie sich Maegan an ihre Schulter gekuschelt hatte, durchströmte sie ein seltsames Glücksgefühl. Sie würde ihre Muttergefühle an diesem kleinen Wesen ausleben können, das menschliche Wärme genauso nötig hatte wie sie.
    Das einzige Problem an der ganzen Sache stellte der damit verbundene zwangsläufige tägliche Umgang mit Brian Haley dar. Denn obgleich sie ihm aus dem Weg gegangen war, hieß das nicht, dass er ihr gleichgültig war. Wenn sie ihn nun sehr oft sehen würde, könnte das schwierig für sie werden … Andererseits war sie eine erwachsene Frau und kein naiver Teenager mehr. Sie würde mit dieser Situation sicherlich umgehen können.
    „Ja”, erwiderte sie leise. „Ich denke schon, dass es mein Ernst ist.”
    „Warum tust du das?” fragte er genauso leise.
    Kein Wunder, dass ihn das neugierig machte. Immerhin hatte sie ihn beständig abblitzen lassen, und nun begab sie sich sozusagen freiwillig in die Höhle des Löwen.
    „Spielt das denn eine Rolle?” antwortete sie.

    Brian musterte Kathy noch einmal aufmerksam und seufzte dann. „Jetzt vielleicht noch nicht”, entgegnete er ein bisschen rätselhaft, und plötzlich erschien auf seinem Gesicht wieder jenes verführerische Lächeln.
    Er kam auf sie zu, doch sie

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