Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm mit mir nach Caracas

Komm mit mir nach Caracas

Titel: Komm mit mir nach Caracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
Vom Netzwerk:
sind, wie ist es dann erst bei ihm? Sie tun mir fast Leid. Wenn Raul sich langweilt, kann er richtig gemein werden ..."
    „Sie sollten jetzt gehen", sagte Polly ausdruckslos.
    „An Ihrer Stelle würde ich ihm nicht von unserer Begegnung erzählen", erklärte Melina zuckersüß, während sie zur Tür ging. „Er hasst nämlich Eifersuchtsszenen."
    „Und warum sagen Sie mir das?"
    Melina lachte humorlos. „Weil Sie schon genug Probleme haben. Es wird köstlich sein, Ihnen dabei zuzusehen, wie Sie versuchen, meine Stelle einzunehmen."
    Polly beobachtete, wie sie die Eingangshalle durchquerte und die breite Treppe hochging. Die Begegnung mit Melina D'Agnolo war ein richtiger Schock für sie gewesen. Rauls Geliebte - sie war stolz auf ihre Rolle und nicht bereit, ihren Platz zu räumen.
    Und im Gegensatz zu Irena war Melina in der Rolle der Geliebten sehr viel glaubwürdiger, denn sie war sehr attraktiv und hatte Stil. Sie war genau Rauls Typ ...
    Energisch mahnte Polly sich zur Ordnung. Raul hatte gesagt, sie wäre jetzt die einzige Frau in seinem Leben, und er hatte ihr keinen Anlass gegeben, an seinen Worten zu zweifeln. Sicher, sie hatte gerade eine äußerst peinliche Begegnung gehabt, aber Melina würde das Haus verlassen, und dann würde sie sie niemals wieder sehen.
    Sie würde sie einfach vergessen. Rauls Vergangenheit geht mich nichts an, rief sie sich ins Gedächtnis.
    Polly ging nach oben, wo von einer Galerie mehrere Flure abgingen. Nachdem sie sich einige Male verlaufen hatte, fand sie schließlich das Kinderzimmer, das wie ein Zimmer in einer Wohnzeitschrift eingerichtet war. Mehrere Hausangestellte hatten sich um die antike Wiege versammelt, in der Luis in frischen Sachen und sichtlich zufrieden lag, und betrachteten ihn lächelnd und miteinander flüsternd.
    „Es ist so lange her, seit das letzte Mal ein Kind hier gewesen ist", sagte die Haushälterin.
    „War das Rauls Wiege?" fragte Polly lächelnd.
    Unbehaglich wandte die Haushälterin den Blick ab. „Nein, Senora ... aber die seines Vaters."
    Dann führte sie Polly den Flur entlang in ein prächtiges großes Schlafzimmer.
    Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen, und Polly öffnete die Türen und trat auf den Balkon, um den wunderschön angelegten Garten zu betrachten, der nun im Sonnenschein dalag. Üppige Rasenflächen und farbenprächtige Blumenbeete wurden von hohen alten Bäumen gesäumt. Ein kleines Gebäude mit Türmen in der Ferne erregte ihre Aufmerksamkeit.
    „Wozu wird das benutzt?" fragte sie die Haushälterin.
    Diese wirkte plötzlich angespannt. „Es wird überhaupt nicht benutzt, Senora."
    „Schade ... Es ist so hübsch."
    „Es spukt dort." Die Haushälterin ging wieder ins Zimmer und merkte daher nicht, dass Polly ihr verblüfft hinterherblickte. „Ich mache Ihnen Frühstück, Senora.
    Bestimmt haben Sie Hunger."
    An dem Abend legte Polly sich in dem Bad, das zu ihrem Zimmer gehörte, in die Wanne und fühlte sich dabei wie eine Königin.
    Melina D'Agnolo war wie die böse Fee einfach verschwunden, und sie, Polly, hatte keine Ahnung, wie sie von der Ranch weggekommen und wohin sie gefahren war, denn diese war sehr abgelegen.
    Am Nachmittag war sie zum Ende des Gartens gegangen und hatte über die Weiden geblickt, die sich in alle Richtungen bis zum Horizont erstreckten und in den blauen Himmel überzugehen schienen. Nur gelegentlich wurden sie von Baumgruppen und überfluteten Flächen unterbrochen.
    Polly schloss die Augen und dachte an Raul. Ob er sie anrufen würde? Aber wie sollte sie einer so tollen Frau wie Melina das Wasser reichen? Sie versuchte den Gedanken daran zu verdrängen und die aufsteigende Panik zu unterdrücken.
    „Lektion zwei, wie man eine richtige Ehefrau wird ...", ließ sich plötzlich eine sanfte Stimme von der Tür her vernehmen. „Wenn du in der Wanne liegst, wenn ich nach Hause komme, lass den parfümierten Badezusatz weg, damit ich mit hineinkann."

7. KAPITEL
    Aus großen Augen sah Polly Raul an, der auf der Schwelle stand und amüsiert lächelte.
    „Aber du siehst süß aus ...", fügte er hinzu und ließ den Blick zu ihren Brüsten schweifen, die zwischen dem Schaum zu sehen waren.
    Schnell setzte sie sich auf und zog die Beine an. Daraufhin zuckte er demonstrativ zusammen. „Manchmal benimmst du dich wie eine Zehnjährige, gatita. "
    „Hättest du nicht anklopfen können?" verteidigte sie sich.
    „Die Tür war ja nicht einmal zu", erinnerte er sie trocken und lehnte sich gegen die

Weitere Kostenlose Bücher