Komm mit mir nach Kreta
Oberschenkel … „Nein, es ist nicht vorbei, Sophie.“
Für einen Augenblick leuchtete ihr Gesicht auf, so strahlend heiter wie die Sommersonne. Dann verschloss sich ihre Miene.
Costas bemühte sich, die richtigen Worte zu finden. Aber er konnte nur an das Unvorstellbare denken, das Sophie gerade getan hatte: Sie hatte ihn zurückgewiesen. Mehr als einen One-Night-Stand wollte sie nicht von ihm.
Ihr verführerischer weiblicher Duft stieg ihm in die Nase und entflammte seine Leidenschaft, was seine Verwirrung und seine Wut nur steigerte.
„Und wenn du schwanger bist?“, stieß er hervor und spürte, wie Sophie zusammenzuckte.
„Würde das etwas ändern?“, entgegnete sie mit seltsam dumpfer Stimme.
„Es würde alles ändern. Ein Kind …“ Ohne nachzudenken hatte Costas das Erste gesagt, was ihm in den Sinn gekommen war. Wie konnte er sich noch ein Kind wünschen, wo er doch Eleni hatte? Wollte er ein solches Trauma etwa noch einmal durchmachen? Aber trotz aller Angst wurde er ganz aufgeregt. Ein Baby. Sophies und seins. Was für ein Geschenk das wäre. „Du weißt, dass ich meine Verantwortung als Familienvater ernst nehme.“
„Dann ist es ja nur gut, dass die Möglichkeit nicht besteht.“
„Natürlich ist es möglich“, brauste er auf. „Wir hatten ungeschützten Sex, nicht einmal, sondern mehrfach.“ Costas lockerte seinen stahlharten Griff um ihren Arm, ließ die Finger über die zarte Haut gleiten und spürte, wie Sophie erbebte, so, wie sie es immer tat, wenn er sie streichelte.
Aber dann wich sie zurück und ging zu den Balkontüren. Ihre Zurückweisung traf Costas bis ins Mark.
„Ich kann unmöglich schwanger sein“, sagte sie kalt.
Das strahlende Sonnenlicht verwischte ihre Silhouette, und einen Moment lang sah Costas wieder Fotini dort stehen, hörte Fotinis harte kühle Stimme, die ihn verspottete.
Er hatte Fotini geheiratet, weil er zu dem Schluss gekommen war, dass er eine Ehefrau brauchte. Costas war davon ausgegangen, dass Zuneigung, Vertrauen und Kameradschaft mit der Zeit größer werden würden, aber nichts davon hatte er in seiner Ehe gefunden. Nun war er der Versuchung erlegen und hatte sich mit Fotinis Cousine eingelassen. Sie war wie Feuer in seinem Blut, setzte seinen Verstand und seine Selbstbeherrschung außer Kraft.
Sophie und Fotini, zwei Frauen, die charakterlich völlig verschieden voneinander waren.
Oder gab es doch Ähnlichkeiten?
„Was, wenn du dich irrst, Sophie?“, brachte Costas mühsam hervor. Dass er überhaupt fragen musste, widerte ihn an. „Was, wenn du schwanger bist? Würdest du von mir erwarten, dass ich die Abtreibung bezahle?“
15. KAPITEL
Vor einer Stunde hatte Sophie gedacht, sie könnte die Wahrheit ertragen. So gerade eben. Aber es war eine Qual, die offenkundige Verachtung des Mannes zu ertragen, den sie liebte.
Was wollte er eigentlich noch alles von ihr? Er hatte ihren Körper genommen, ihr Vertrauen, ihre Liebe, die zaghaften Hoffnungen und Träume und hatte darauf herumgetreten. Oh, es war nicht seine Schuld, schließlich hatte er sie gewarnt, ihr in aller Deutlichkeit gesagt, dass er nur Sex von ihr wollte. Wie naiv sie doch war. Mit selbstzerstörerischer Leidenschaft hatte sie ihm nachgegeben. Ja, und dann war sie in ihrer Einfältigkeit davon ausgegangen, dass sich die Situation geändert hatte, auch für ihn, dass auch er die Verbundenheit zwischen ihnen fühlte.
Wie konnte er etwas so Starkes ignorieren?
Sie hatte sich ihm nicht nur mit ihrem Körper, sondern mit ganzem Herzen hingegeben.
Und heute war sie aus ihren dummen Träumen endlich aufgewacht: Was Costas ihr entgegenbrachte, war keine Liebe!
Um wenigstens ein bisschen ihrer Selbstachtung und Würde zu retten, hatte Sophie beschlossen, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie litt. So schnell wie möglich wollte sie nach Australien zurück. Weit weg von ihm würde die Zeit vielleicht ihr gebrochenes Herz heilen. Ihn vorher noch einmal wiedersehen zu müssen war schlimm genug. Bis jetzt konnte sie ihre Gefühle noch halbwegs unter Kontrolle halten. Aber je länger sie mit ihm in einem Raum war, desto schwieriger fiel es ihr, Gleichgültigkeit vorzutäuschen.
„Die Frage verdient keine Antwort.“ Sophie blickte durch die Balkontür hoch zum wolkenlosen blauen Himmel. Die leuchtende griechische Sonne machte sie fast blind, als wollte sie ihre dummen vermessenen Hoffnungen auf eine Zukunft mit Costas verspotten.
Plötzlich wurde Sophie von hinten am
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