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Komm schon

Komm schon

Titel: Komm schon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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genauso zu schätzen wie Ted und Lizzie, aber ehrlich gesagt treibst du mich allmählich in den Wahnsinn.« Lisa lachte, doch ihr Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass sie es ernst meinte.
    Riley hatte es ja selbst nicht darauf angelegt, so viel Zeit mit seiner Ex zu verbringen, aber er konnte sich auch nicht überwinden, in seine leere Wohnung zurückzukehren - und schon gar nicht ins Fitnessstudio, wo in einer Tour hinter seinem Rücken getuschelt und gekichert wurde.
    Lisa sah sich vorsichtshalber um, ehe sie weitersprach. Die Luft war rein. »Ist es so schlimm?«
    »Versteh mich nicht falsch. Ich bin ein großer Junge, und ich kann sehr wohl mit Tratsch und Klatsch umgehen.«
    »Aber?«
    »Aber zwischendurch hätte ich schon gern eine Schulter zum Anlehnen.«
    Lisa riss die Augen auf. »Es ist also endlich passiert, wie?« Sie setzte sich ihm gegenüber auf einen der Küchenstühle, das Kinn in die Hand gestützt, und grinste ihn schadenfroh an. »Du hast endlich eine Frau gefunden, an der du dir gründlich die Zähne ausbeißt, wie?«
    Er verzog das Gesicht. »Musst du dich unbedingt derart an meinem Unglück weiden?«
    »Tut mir leid.« Sie bemühte sich um eine ernstere Miene. »Ich habe nur nicht mehr damit gerechnet, dass es doch noch irgendwann dazu kommen würde. Also, woran hapert es denn?«
    Er zuckte die Achseln. »So ziemlich an allem.«
    »Also, wenn sie dir in diesen schweren Zeiten nicht beisteht, dann ist sie es nicht wert, Riley«, sagte Lisa. Sie klang besorgt.
    »Und was ist, wenn sie mir nur in diesen schweren Zeiten beistehen will?« Dieser Gedanke ging ihm schon die ganze Zeit durch den Kopf.
    Kaum hatten sich die Zeitungen auf die Neuigkeit, dass Spencer sein Vater war, gestürzt, da hatte Sophie ihn angerufen. Er hatte nicht zurückgerufen - er wollte nicht, dass sie nur Kontakt zu ihm aufnahm, wenn etwas schieflief, wenn sie ihn bedauerte oder dachte, er bräuchte ein offenes Ohr. Er wollte, dass sie ihn anrief, weil sie sich nicht vorstellen konnte, ohne ihn zu sein.
    »Ich war gerade auf dem Weg zu Sophie, als mich die Reporter mit dieser Enthüllung überfielen«, erklärte er. »Ich hatte die Nase voll davon, auf Distanz zu bleiben, damit sie mich vielleicht irgendwann vermisst. Ich wollte hingehen und ihr die Wahrheit sagen: Dass ich sie liebe und dass es Zeit ist, ihre Ängste zu überwinden und den Sprung ins kalte Wasser zu wagen - gesetzt den Fall, dass sie mich auch liebt, natürlich.«
    Er ballte die Fäuste.
    Lisa erhob sich und holte eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank. »Hier. Ich habe den Eindruck, das kannst du jetzt gebrauchen.« Sie lachte. »Wir haben immer eins für dich auf Vorrat da, für alle Fälle.«
    »Danke.«
    »Du warst also schon auf dem Weg zu ihr. Warum hast du deine Pläne geändert?«
    Riley wurde bewusst, dass er zum ersten Mal seit Jahren ein ernsthaftes Gespräch mit seiner Exfrau führte, in dem es nicht um ihre Tochter ging. Nun, es konnte nicht schaden, die Meinung einer glücklich verheirateten Frau einzuholen.
    »Weil ich erst Schadensbegrenzung betreiben musste. Und bis ich damit fertig war, hatte sie mich bereits zwei Mal angerufen, auf dem Festnetz und auf meinem Mobiltelefon. Dabei hatte sie sich nicht gemeldet, seit wir aus Mississippi zurückgekommen waren. Aber kaum gibt es eine Krise zu bewältigen, erscheint sie - zack - wieder auf der Bildfläche.«
    Lisa kräuselte verwirrt die Nase. »Und das stört dich?«
    Er nickte. »In Krisensituationen ist Sophie so richtig in ihrem Element. Sie weiß genau, was zu tun ist. Sie übernimmt das Kommando und sorgt dafür, dass binnen kürzester Zeit alles wieder in Ordnung kommt. Aber sobald das Problem gelöst ist und ihre Instruktionen nicht mehr vonnöten sind, verkriecht sie sich wieder in ihrem Schneckenhaus.«
    »Klingt, als würde sie dich mehr brauchen als du sie. Übrigens, was das Auf-Distanz-gehen betrifft... Ich glaube, das funktioniert eher bei Männern als bei Frauen«, sagte Lisa.
    Riley rieb sich den Nasenrücken und nahm dann einen großen Schluck Bier. Er bekam allmählich Kopfschmerzen. Wie zum Teufel sollte er Sophie zur Einsicht bringen? »Ich glaube, es ist höchste Zeit, die liebe Sophie einmal gründlich wachzurütteln.«
    Nicht zu fassen, dass sich ausgerechnet er, der sonst bloß mit dem Finger zu schnippen brauchte, in eine so halsstarrige, querköpfige Frau verliebt hatte, bei der er total auf Granit biss. Wenn es doch nur eine Art Drehbuch gäbe, ein Playbook, wie

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