Komm schon
im American Football, mit passenden Spielzügen für jede Situation! Sophie stellte zwar selbst eine Spielregel nach der anderen auf, aber keine davon war geeignet, sie endlich zur Vernunft zu bringen.
Es klingelte an der Tür. Ehe Lisa aufspringen konnte, vernahmen sie bereits Lizzies Schritte auf der Treppe. »Ich gehe schon, ich gehe schon!«, brüllte sie so laut, dass man es garantiert noch zwei Häuser weiter hören konnte.
Riley und Lisa warfen einander amüsierte Blicke zu.
»Grandpa!«, ertönte es zu ihrer Überraschung gleich darauf.
Oh-oh. Riley schwante nichts Gutes. Er erhob sich und folgte Lisa aus der Küche. Lisas Vater war schon seit Jahren tot, und Teds Vater wurde von Lizzie liebevoll Poppy genannt. In der Eingangshalle stand wie erwartet Harlan Nash und umarmte seine Enkelin. Dann lächelte er Lisa und Riley an.
»Was führt dich denn zu uns?«, fragte Lisa und schloss die Tür hinter dem Besucher.
Harlan legte Lizzie den Arm um die Schulter. »Ich habe auf dem Weg vom Flughafen bei Rileys Wohnung haltgemacht, aber der Portier meinte, er sei nicht da. Also habe ich mich hierherfahren lassen, weil Riley gestern erzählte, dass er in letzter Zeit sehr oft bei euch ist. Ich hatte gehofft, euch alle sprechen zu können - und meine Lieblingsenkelin zu sehen.« Er drückte Lizzie noch einmal fest an sich. »Können wir uns unterhalten?«
Oh-oh, dachte Riley erneut. Da war doch etwas im Busch.
»Ted ist in seinem Arbeitszimmer. Ich hole ihn.«
Harlan nickte. »Das wäre eine gute Idee.«
Schließlich waren alle im Wohnzimmer versammelt. Harlan erhob sich und stellte sich in die Mitte des Raumes. »Ich weiß, ihr habt alle einiges durchgemacht, seit an die Öffentlichkeit gedrungen ist, wer Rileys leiblicher Vater ist. Nicht wahr, mein Sohn?«
Riley hatte keine Ahnung, worauf sein Stiefvater hinauswollte. »Allerdings. Meine Teamkotlegen nerven mich gewaltig, von den Reportern ganz zu schweigen.«
»Elizabeth?« Harlan musterte seine Enkelin. »Wie erlebst du die Situation?«
Sie starrte verlegen auf ihre nackten Füße. »Die anderen Kinder in der Schule machen sich darüber lustig, dass ich einen schwulen Großvater habe. Sie wollten wissen, ob Dad auch schwul ist.«
Riley und Lisa war derlei bereits zu Ohren gekommen. Es zerriss Riley schier das Herz, dass seine Tochter für etwas gedemütigt wurde, womit sie nicht das Geringste zu tun hatte. Es war auch so schon schwer genug, ein Teenager zu sein.
»Ich habe deinem Dad versprochen, herauszufinden, wer diese Information der Presse zugespielt hat.« Harlan kniete sich neben Lizzie auf den Boden. »Möchtest du uns vielleicht irgendetwas sagen?«
Riley zuckte zusammen. »Dad...«, sagte er warnend. »Schieb ihr bitte nicht den Schwarzen Peter zu, nur, weil du noch immer wütend bist, dass ich Lizzie die Wahrheit über Spencer verraten habe.«
Harlan erhob sich mühsam. Er war eben auch nicht mehr der Jüngste. »Ich gebe zu, mein Temperament geht des Öfteren mit mir durch, genau wie an jenem Tag. Aber ich kann dir versichern, ich würde meine Enkelin niemals ohne Grund zur Verantwortung ziehen.« Er wandte sich an Lizzie. »Nicht wahr, junge Dame?«
Lisa sprang auf. »Ich weiß nicht, was hier vor sich geht, aber es gefällt mir ganz und gar nicht. Wenn du etwas zu sagen hast, dann sag es, ohne lang um den heißen Brei herumzureden.« Nun war sie es, die die Beherrschung verlor.
Ted legte ihr schweigend die Hand auf den Arm und bedeutete ihr, sich wieder zu setzen.
»Lisa hat recht«, pflichtete Riley seiner Ex bei. »Spuck es aus, Dad.« Er musste zugeben, dass seine Tochter, die noch immer auf den Boden starrte, höchst schuldbewusst wirkte.
»Laut meinen Informationsquellen war die undichte Stelle ein Mann namens Frank Thomas. Seine Tochter Sara ist eine Mitschülerin von Lizzie«, verkündete Harlan.
Riley stöhnte entsetzt auf.
Lisa lehnte sich zurück und seufzte lautstark.
Lizzie brach in Tränen aus.
Eine Stunde später fuhr Riley seinen Vater in sein Hotel in der City.
»Es ist nicht einfach, Vater zu sein, nicht wahr?«, fragte Harlan.
Riley schüttelte den Kopf. »Nein, weiß Gott nicht.« Er wusste, er schuldete seinem Stiefvater eine Entschuldigung. »Dad, es tut mir leid, dass ich Lizzie eingeweiht habe. Das war offensichtlich doch zu viel für eine Dreizehnjährige. Deine Karriere ist vermutlich ruiniert.«
Harlan seufzte. »Ich kann ihr gar nicht ernsthaft böse sein deswegen. Ich verstehe, dass sie nach
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