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Komm, trau dich

Komm, trau dich

Titel: Komm, trau dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Leigh
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Spitzenvorhang verborgen. Die Kerzen in den Leuchtern an den Wänden warfen geheimnisvolle Schatten.
    In seiner Phantasie sah Trevor Lee in der Badewanne, ein Bein über den Rand gelegt. Wasserperlen glitzerten auf ihrer Brust, feuchte Locken schmiegten sich an ihren schlanken Hals. Er unterdrückte ein Stöhnen.
    „Jetzt lasse ich Sie allein, damit Sie auspacken können. Das Frühstück wird von neun bis halb elf serviert. Leider haben wir heute Abend keinen Roomservice mehr. Aber wenn Sie glauben, dass etwas fehlt, lassen Sie es mich morgen gleich wissen, und ich werde tun, was ich kann."
    „Vielen Dank, Hester." Lee schüttelte ihr die Hand, als sie zur Tür gingen. „Es ist vollkommen."
    „Das möchte ich gern glauben", erwiderte Hester lächelnd. „Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend."
    Trevor wandte sich langsam von der Badewanne ab und murmelte:
    „Ihnen auch, Hester." Lee stand nun vor dem Kamin und blickte in die Flammen. Dachte sie darüber nach, was als Nächstes geschehen würde? Sollten seine Phantasien Wirklichkeit werden?
    Mit einem rätselhaften Lächeln drehte Lee sich zu ihm. „Weißt du, wie es mir vorkommt? Als ob wir an Deck der ,Enterprise' wären."
    Er lachte laut auf. Und da hatte er gehofft, dass Lee seine Empfindungen teilte! „Es soll dich an die Vergangenheit erinnern, nicht an die Zukunft, Lee."
    „Ich weiß. Aber es kommt mir alles so unwirklich vor."
    Trevor nickte und griff nach der Champagnerflasche. Er wusste nicht, wie es Lee erging, aber er brauchte dringend etwas zu trinken.
    „Ich habe mir unwillkürlich vorgestellt..."
    „Wen? Spock?"
    Sie lachte. „Ich hätte auch gern ein Glas, bitte. Nein, ich stelle mir all die Paare vor, die vor uns hier gewesen sind. Es ist gar nicht wie ein Hotelzimmer, es ist viel persönlicher."
    „Deswegen dachte ich ja auch, es würde dir gefallen." Er zog am Korken, bis der nachgab, und füllte die zwei Sektkelche, die Hester neben den Eiskübel gestellt hatte.
    „Danke, Trevor."
    Lee stand plötzlich genau neben ihm, und als er ihr das Glas reichte, berührten sich ihre Finger.
    „Auf unsere Freundschaft", sagte Lee und hob ihr Glas.
    „Auf unsere Freundschaft", wiederholte er. Wie hypnotisiert sah er, wie ihre Lippen sich öffneten und wie ihre Kehle sich beim Trinken bewegte. Sein Blick glitt tiefer zu ihren Brüsten, die Dank des neuen BHs förmlich ins Auge sprangen. Das Bedürfnis, sie zu berühren, wurde so stark, dass er sich abwenden musste.
    Er beschäftigte seine Hände damit, das Rasierzeug aus dem Koffer zu holen, und seine Gedanken mit dem Aufsagen der Nationalhymne.
    Der quälende Zustand seiner Äquatorialzone verbesserte sich ein wenig, und er atmete erleichtert auf und ging zum Badezimmer.
    „Du machst dich also zum Schlafen fertig?" fragte Lee leise, gerade als er die Tür erreichte.
    All seine Mühe war zum Teufel. Er war sofort wieder vollständig erregt und sich nur allzu sehr ihrer Nähe und seiner Sehnsucht bewusst. „Klar", erwiderte er lässig, als würde er gerade einen lockeren Spaziergang durch den Park machen. „Ich brauche nur eine Minute."
    Er schloss die Tür hinter sich, stützte sich erschöpft auf das Waschbecken und drehte dann den Wasserhahn auf. Aber statt sich zu waschen, starrte er sein Spiegelbild an. Sein Blick war regelrecht verzweifelt. Es war nicht wie bei irgendeiner anderen Frau. Selbst bei seinem ersten Mal war er nicht so entsetzlich nervös gewesen. Ein Teil von ihm wollte auf der Stelle nach New York zurückfahren, aber ein anderer Teil wollte nichts lieber, als Lee in die Arme schließen und etwas tun, was er sic h seit acht langen Jahren aus tiefstem Herzen wünschte.
    Lee nahm ihr neues Negligé aus dem Koffer. Es war schwarz, knöchellang und mit zarter Spitze am Dekollete - das hübscheste Nachthemd, das sie je besessen hatte. Es sah exotisch und sinnlich aus, und sie war sicher, dass es Trevor gefallen würde. Aber das Problem war, dass sie nicht bereit war, sich darin sehen zu lassen.
    Trotz des wunderschönen Zimmers, des prasselnden Kaminfeuers und des prickelnden Champagners hatte sie wieder Zweifel. Dabei hatte sie geglaubt, sobald sie einmal hier wäre und es kein Zurück mehr gab, würden sich all ihre Unsicherheiten und Ängste verflüchtigen.
    Aber das hatten sie nicht getan.
    Wenn sie sich vorstellen könnte, dass sie und Trevor nur miteinander reden und sich aneinander kuscheln würden, wäre sie die lockerste Frau Neuenglands. Aber das war ja nicht der Grund,

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