Komm, trau dich
sich an. „Das war das erste Mal, dass wir wirklich miteinander gesprochen haben."
„Die ganze Nacht durch." Und das Gespräch war noch so klar in ihrem Gedächtnis, als ob seitdem nur acht Tage und nicht acht Jahre vergangen wären.
Trevor sah sie an, sein Lächeln verschwand. „Ich war so wild auf dich, wie du es dir nicht vorstellen kannst."
„Wirklich?"
„Ja, warum glaubst du denn, dass ich die Pizzaschachtel den ganzen Abend über auf dem Schoß behalten habe?"
Zu sagen, dass sie überrascht war, wäre untertrieben gewesen.
„Sprechen wir wirklich von derselben Nacht? Mit der Kassette von den ,Platters', der Pizza mit dem extra Käse und den Peperonis und der Angst vor den Semesterklausuren?"
„Ja, klar. Du und ich zusammen, und ich war hin und weg von dir."
Sie war vollkommen verblüfft. Mehr als das, sie war erschüttert. Er war in sie verliebt gewesen? Damals auf dem College? Es ergab einfach keinen Sinn. „Warum hast du nichts gesagt?"
Er sah in den Rückspiegel und dann wieder nach vorn. Fast hätte sie ihn gedrängt, endlich zu antworten und ihr zu erklären, wie sie in einer der wichtigsten Nächte ihres Lebens dermaßen blind hatte sein können.
„Ich wollte ja etwas sagen, aber du hattest gerade mit Frank Baskin Schluss gemacht und warst noch so empfindlich."
„Frank Baskin. Ich hab seit Jahren nicht mehr an ihn gedacht."
„Du gabst dir an allem die Schuld, weißt du noch?"
Sie nickte. Ihr Selbstvertrauen hatte in jenen Tagen den Nullpunkt erreicht. Aber nachdem sie mit Katy und Susan in das gleiche Zimmer gezogen war und Peter, Ben und Trevor kennen gelernt harte, hatte sich das geändert. Besonders wegen Trevor.
Sie hatte ihm gern zugehört, und nach einer Weile hatte sie angefangen, ihm auch zu glauben, was er sagte. Er hatte ihr klargemacht, dass sie sich von keinem etwas gefallen lassen dürfe und dass sie es verdiene, um ihrer selb st willen geliebt zu werden. Einiges davon hatte gewirkt. Sie war Börsenmaklerin geworden, obwohl ihr Vater darauf bestanden hatte, dass sie Englischlehrerin wurde. Aber sie hatte sich niemals zu einer unehrlichen Handlung hinreißen lassen, obwohl es viele Versuchungen in ihrem Beruf gab, die selbst einen Heiligen in Bedrängnis gebracht hätten. Nur den Teil darüber, dass sie es wert sei, geliebt zu werden, hatte sie Trevor nie ganz abgenommen.
„Warum hast du es mir nicht gesagt?" wiederholte sie.
„Weil ich dich nicht ausnutzen wollte. Ich wollte nicht tun, was jeder andere Mann getan hätte. Es war mir wichtiger, dein Freund zu sein."
„Oh." Sie schluckte. „Ich finde, du bist das Beste, das mir je passiert ist."
„Gleichfalls, mein Kind. Und auch ohne Erdbeerpunsch machst du mich wahnsinnig. Ich sehne mich immer noch so sehr nach dir, dass es eine Pizzaschachtel zum Schweben brächte, und mir ist deine Freundschaft immer noch mehr wert als alles andere auf der Welt."
Sie konnte sekundenlang nicht sprechen. „Also heißt das, du willst nicht..."
„Nein. Das heißt, es ist okay, wenn du nicht willst."
„Sogar nachdem du meine Wonderbra-Brüste gesehen hast?"
Er lächelte. „Na ja, ich weiß nicht. Sie sind in der Tat hervorstechend."
„Und das ist noch nicht alles. Es gibt auch passende Slips dazu."
„Du machst es einem sehr schwer."
Sie seufzte. „Wenn ich gewusst hätte, dass du so lieb sein würdest, hätte ich doch den Tanga-Slip gekauft."
Er sah sie amüsiert an und berührte ihr Knie. „Das ist das Netteste, was man je zu mir gesagt hat", spottete er liebevoll.
Sie lächelte, nahm seine Hand und hielt sie an ihre Lippen. Sie küsste seine Handfläche, sog genüsslich seinen Duft ein und legte die Hand zurück auf ihr Bein.
7. KAPITEL
Sie erreichten ihr Ziel um Viertel vor zehn. Trevor war seit Jahren nicht mehr hier gewesen, und „Mystic", das schöne Gasthaus, sah sogar noch atemberaubender aus, als er es in Erinnerung hatte. Bereits 1740 war es einmal ein Gasthof gewesen. Der heutige Besitzer hatte das Gebäude sorgfältig restaurieren und die Gästezimmer mit historischen Möbeln einrichten lassen.
„Es ist wunderschön", sagte Lee.
Trevor parkte den Wagen auf dem kleinen Parkplatz neben dem Hauptgebäude. „Komm, lass uns hineingehen. Ich weiß nicht, wie es mit dir steht, aber ich bin hundemüde." Er trat in die kalte Nachtluft hinaus. Zum Glück hatte er daran gedacht, seine Jacke mitzunehmen und das Zimmer mit dem Kamin zu buchen.
„Riechst du das?" fragte Lee.
Er sah über das Wagendach zu
Weitere Kostenlose Bücher