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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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wieder raus. Ich darf nicht zulassen, daß er ihr das antut. Meine Mutter braucht mich.«
    Dallie konnte den hilflosen Blick in ihren Augen nicht ertragen. Er warf noch eine Kiste an die Wand. Er war ja erst siebzehn und wußte nicht genau, wie er sich verhalten sollte. Aber die Zerstörung brachte auch nichts. Er brüllte sie an: »Mach so was nicht noch einmal, Holly Grace, verstanden? Er schickt deine Mutter nicht weg, denn sonst erwürge ich ihn eigenhändig.«
    Sie wirkte nicht mehr ganz so stark wie ein geprügelter Hund, aber Billy hatte gründliche Arbeit geleistet. Offenbar traute sie Dallie nicht. Dallie stapfte durch das Chaos und packte Billy an den weißen Ärmeln. Billy wimmerte und hielt sich schützend die Hände vor das Gesicht. Dallie schüttelte ihn ordentlich durch. »Du läßt die Finger von ihr, kapiert?«
    »Ja!« blubberte er. »Ich rühr’ sie nicht an. Laß mich los! Sag, daß er mich loslassen soll, Holly Grace!«
    »Wenn du ihr nur ein Haar krümmst, komm’ ich und hole dich, ist das klar.«
    »Ja. Bitte …«
    Dallie tat endlich das, was er schon die ganze Zeit vorgehabt hatte. Er holte aus und schlug mit der Faust in Billys fettes Schweinsgesicht. Er schlug ihn so oft, bis ihm Blut aus der Nase schoß. »Wenn du die Polizei rufst und mich festnehmen läßt, dann erzähle ich mal ein paar Takte über die Spielchen, die du hier getrieben hast, Billy Denton. Es spricht sich ganz schnell rum. Auch wenn die Leute sagen, sie glauben es nicht, sie gucken dich immer an und überlegen, was wohl dran ist.«
    Billy Denton sagte nichts. Er lag nur wimmernd am Boden und hielt sich das blutende Gesicht.
    »Komm, Holly Grace! Wir müssen jetzt mit jemandem reden.« Dallie sammelte ihre Schuhe und die Strumpfhose auf und führte sie aus dem Lagerraum hinaus.
    Falls er Dankbarkeit erwartet hatte, sah er sich bald getäuscht. Als sie von seinem Plan erfuhr, brüllte sie ihn an: »Du hast versprochen, daß du es nicht weitersagst. Lügner!«
    Er entgegnete nichts, versuchte nichts zu erklären, denn er las die Angst in ihren Augen und wußte, an ihrer Stelle ginge es ihm auch so.
    Winona Cohagan vergrub die Hände in ihrer Schürze, als sie Dallies Bericht gehört hatte. Holly Grace stand daneben, als wollte sie vor Scham tot umfallen. Da erst fiel Dallie auf, daß sie kein einziges Mal geweint hatte.
    Winona stellte keine Rückfragen, Dallie hatte den Eindruck, als ob sie schon geahnt hätte, daß Billy Denton pervers veranlagt war. Aber daß ihre Tochter sein Opfer war, kam offenbar als großer Schock. Als Dallie das Haus verließ, wußte er, daß Winona die richtigen Maßnahmen ergreifen würde, trotz ihrer Verdrehtheit.
    Holly Grace sah ihn nicht mehr an, bedankte sich auch nicht.
    In den nächsten Tagen fehlte sie in der Schule. Dallie, Skeet und Miss Sybil suchten nach Geschäftsschluß Billy Denton in seinem Laden auf. Miss Sybil redete am meisten; als sie fertig war, wußte Billy, daß ihm der Boden unter den Füßen zu heiß war. Er konnte nicht in Wynette bleiben.
    Als Holly Grace endlich wieder in die Schule kam, war Dallie Luft für sie. Er wollte sich nicht anmerken lassen, wie sehr ihn das kränkte. Darum flirtete er mit ihrer besten Freundin und umgab sich mit einem Schwarm gutaussehender Mädchen, wenn er ihr über den Weg lief. Es brachte nicht das gewünschte Resultat, denn sie hatte jedesmal einen reichen Jungen an ihrer Seite. Manchmal flackerte aber doch etwas in ihren Augen auf. Schließlich entschloß er sich, seinen Stolz zu überwinden, und fragte sie, ob sie mit ihm zum Abschlußball käme. Er fragte ganz beiläufig, als ob ihm ihre Zu- oder Absage einerlei wären. Als wäre es eine pure Routinefrage.
    Sie sagte ja.

18
    Holly Grace sah auf die Uhr auf dem Kamin und fluchte leise vor sich hin. Dallie war wieder einmal unpünktlich. Er wußte doch, daß sie in zwei Tagen nach New York fliegen und er sie eine ganze Zeit nicht sehen würde. Konnte er denn nicht ein einziges Mal pünktlich sein? Ob er der Engländerin hinterhergefahren war? Typisch! Er haute ja immer ab, ohne ein Wort zu sagen.
    Sie hatte sich für den Abend mit einem seidigen pfirsichfarbenen Pullover ausstaffiert, dazu trug sie nagelneue Stretchjeans mit hautengen Beinen, deren Länge sie mit ihren acht Zentimeter hohen Absätzen noch herausstrich. Schmuck trug sie grundsätzlich nicht, denn in der Nähe ihrer tollen blonden Mähne wären Ohrringe und Halsketten ihrer Meinung nach zuviel des Guten.
    »Holly

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