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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Vorstellungen über die Rollen von Mann und Frau fest, die aus den fünfziger Jahren stammten. Und wenn sie ihn mit der Nase darauf stieß, war er immer völlig entgeistert. Gerry, der Liebling und Wortführer der Radikalen, war unfähig, die grundlegenden Prinzipien einer gesellschaftlichen Revolution zu verstehen.
    »Hallo, Holly Grace«, sagte er.
    »Hi, Gerry.«
    Ihre Abwehrmechanismen funktionierten nicht. Als er näher auf sie zukam, fühlte sie sich völlig aufgewühlt. »Rühr mich bloß nicht an, du Terrorist!«
    »Wovor hast du denn Angst, Baby?«
    »Angst? Ich und Angst? Vor dir? Davon träumst du wohl, du roter Rotzlöffel!«
    »Meine Güte, Holly Grace, was hast du wieder mal für eine große Klappe! Naomi, gehst du mal kurz mit Teddy in die Küche, ja?«
    »Du bleibst hier, Naomi!«
    »Tut mir leid, Holly Grace, aber Schwangere dürfen sich nicht aufregen. Komm, Teddy, wir machen mal ein bißchen Popcorn.«
    Holly Grace holte tief Luft. Dieses Mal würde sie sich nicht einwickeln lassen. Ihre Affäre hatte drei Monate gedauert, und er hatte sie die ganze Zeit ausgenutzt, hatte ihre Publicity für seine politischen Ziele mißbraucht. Schön blöd war sie gewesen. Alte Radikale änderten sich nicht. Sie wurden nur Rechtsanwälte und brachten ihre Trickkiste auf den neuesten Stand.
    Gerry streckte den Arm nach ihr aus, aber sie wich zurück, da ein physischer Kontakt mit ihm ihre Sinne vernebeln würde. »Pfoten weg!« Die letzten Monate war sie gut ohne ihn ausgekommen, einen Rückfall brauchte sie nicht. In ihrem Alter war es zu anstrengend, zweimal im Jahr an gebrochenem Herzen zu sterben.
    »Meinst du nicht auch, daß wir jetzt lange genug getrennt waren? Du fehlst mir.«
    Sie fixierte ihn kühl. »Warum denn? Schmerzt es dich so sehr, daß sich das Fernsehen nicht mehr für dich interessiert?«
    »Fang nicht schon wieder damit an, Holly Grace!«
    »Darfst du dich nicht mehr in den Nachrichtensendungen verbreiten, seit es zwischen uns aus ist?« stichelte sie. »Du hast unsere Affäre ja voll ausgekostet. Ich war im siebten Himmel, aber du hast Pressemitteilungen gemacht.«
    »Jetzt mach aber mal ’nen Punkt, Holly Grace! Ich liebe dich! Mehr als alles auf der Welt. Es war doch wunderschön mit uns!«
    Es ging schon wieder los! Er wollte ihr das Herz brechen. »Das einzig Schöne war der Sex«, warf sie ein.
    »Es war viel mehr!«
    »Was denn? Deine Freunde mag ich nicht, deine politischen Ansichten auch nicht. Außerdem hasse ich Juden, wie du weißt.«
    Gerry ließ sich stöhnend aufs Sofa fallen. »O nein, geht das schon wieder los?«
    »Ich bin eingefleischte Antisemitin. Ich bin nämlich aus Texas. Ich hasse Juden, ich hasse Schwarze, und die Schwulen gehören alle eingesperrt. Was für eine Zukunft hätte ich mit einem linken Typen wie dir?«
    »Du haßt keine Juden«, sagte Gerry begütigend wie zu einem kleinen Kind. »Und vor drei Jahren hast du eine Petition für die Schwulenbewegung unterzeichnet, und dann hast du mal was mit einem schwarzen Footballspieler gehabt, das ist durch alle Zeitungen gegangen.«
    »Der war aber sehr hellhäutig. Und außerdem hat er immer die Republikaner gewählt.«
    Er stand langsam vom Sofa auf und sah sie halb bekümmert, halb zärtlich an. »Sieh mal, Baby, meine Politik kann ich nicht aufgeben, nicht einmal für dich. Ich weiß, daß du nicht unserer Meinung bist …«
    »Ihr Linken seid so verdammt verbohrt«, zischte sie. »Alle, die nicht eurer Meinung sind, haltet ihr für Kriegstreiber. Soll ich dir mal ein Geheimnis verraten, Sportsfreund? Kein vernünftiger Mensch will Atomwaffen, aber nicht jeder hält es für eine ausgezeichnete Idee, den ganzen Krempel wegzuwerfen, solange die Sowjets noch auf ihrer Spielzeugkiste voller Waffen sitzen.«
    »Aber glaubst du nicht auch, daß die Sowjets …«
    »Ich will nichts mehr hören.« Sie schnappte sich ihre Tasche und rief nach Teddy. Ja, Dallie hatte doch recht behalten. Glück ließ sich nicht kaufen. Sie war siebenunddreißig und suchte ein Nest. Sie wollte ein Baby bekommen, solange noch Zeit war, und einen Mann, der sie selbst liebte, nicht ihre Publicity.
    »Holly Grace, bitte …«
    »Verpiß dich!«
    »Verdammt noch mal!« Er packte sie und zog sie in seine
Arme. Sie waren gleich groß, und da Holly Grace auch noch mit Hanteln trainierte, kostete es ihn viel Kraft, sie festzuhalten. Er küßte sie stürmisch auf den Mund, um nicht in Versuchung zu geraten, sie tüchtig durchzurütteln. Endlich gab

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