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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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gestemmt hatte, ein untrügliches Zeichen seines Unwillens. Er verabscheute es, wenn sie offen zugab, daß eine Sendung nicht wunderbar gewesen war. Aber der königliche Gast der letzten Sendung war unglaublich langatmig gewesen, auch ihre unverschämtesten Fragen hatten ihn nicht aus der Reserve locken können. Leider hatte es sich um eine Live-Übertragung gehandelt, heute zeichneten sie die Show auf.
    »Vier attraktive junge Leute sind heute bei mir im Studio, Kinder aus berühmten Adelsfamilien des britischen Königreichs. Haben Sie sich manchmal gefragt, wie es wäre, wenn
Ihr ganzes Leben schon vorgezeichnet wäre? Möchten sich die blaublütigen Jugendlichen manchmal dagegen auflehnen? Wir wollen sie mal danach fragen.«
    Francesca stellte ihre vier Gäste vor, dann wandte sie sich der einzigen Tochter eines Grafen zu: »Lady Jane, haben Sie schon mal daran gedacht, mit der Familientradition zu brechen und mit dem Chauffeur durchzubrennen?«
    Lady Jane lachte, wurde rot, und Francesca wußte, daß die Show heute ein voller Erfolg werden würde.
    Zwei Stunden später war die Show im Kasten. Die lebhaften Reaktionen der Gäste bürgten für hohe Einschaltquoten. Vor dem »Connaught« stieg Francesca aus dem Taxi. Die meisten Amerikaner hielten das »Claridge’s« für das Nonplusultra, aber Francesca, die nur ungern auf Reisen war, zog dieses kleine Londoner Hotel mit nur neunzig Betten vor. Das »Connaught« verfügte über das beste Personal der Welt, und die Chance, auf dem Flur einem Rockstar zu begegnen, war äußerst gering.
    Sie war von Kopf bis Fuß in einen eleganten schwarzen russischen Zobel gehüllt, dazu trug sie ein Paar birnenförmige vierkarätige Diamantohrringe. Das Foyer mit seinen Orientteppichen und dunklen holzgetäfelten Wänden war warm und einladend nach der feuchten Dezemberkälte draußen in den Straßen von Mayfair. Eine großzügige, teppich- und messingverkleidete Treppe wand sich spiralförmig bis in den sechsten Stock hinauf, das Mahagonigeländer war auf Hochglanz poliert. Trotz aller Hektik rang Francesca sich ein Lächeln für den Portier ab. Alle Männer drehten sich nach ihr um, als sie zum Fahrstuhl ging, aber sie bemerkte es nicht.
    Unter dem eleganten Zobel und den glitzernden Diamanten trug Francesca legere Kleidung. Das konservative Ensemble aus der Fernsehshow hatte sie gegen hautenge schwarze Lederhosen und einen übergroßen erdbeerfarbenen Pulli mit Teddybär-Applikation vertauscht. Teddy gefiel diese Kombination
besonders, da er sowohl für knuddelige kleine Kuschelbären als auch für Motorradgangs in Lederkleidung schwärmte. Sie trug sie oft, wenn sie zusammen einkaufen gingen.
    Francesca lächelte bei dem Gedanken an Teddy. Sie vermißte ihn sehr. Es war schrecklich, von dem Kind getrennt zu sein. Sie hatte schon ernsthaft daran gedacht, etwas kürzerzutreten, wenn ihr Arbeitsvertrag im Frühjahr verlängert werden sollte. Was hatte sie von ihrem Kind, wenn sie nie Zeit hatte? Die depressiven Gefühle, die sie schon seit Monaten quälten, meldeten sich wieder. In letzter Zeit war sie oft schlecht gelaunt, ein untrügliches Zeichen, daß sie zu hart arbeitete. Aber wenn alles so klappte wie jetzt, wollte sie ungern den Lauf der Dinge bremsen.
    Sie hängte den Zobel auf einen Kleiderbügel mit Satinbezug und schloß ihn in den Schrank. Dann meldete sie ein Ferngespräch nach New York an. Zu ihrer großen Freude kam Teddy ans Telefon.
    »Hier spricht Theodore Day!«
    »Hallo, Baby!«
    »Mom! Rate mal, was gestern passiert ist. Wir waren bei Naomi, und Gerry ist auch gekommen. Da hat er sich wieder mit Holly Grace gestritten. Heute macht sie mit mir eine Hafenrundfahrt, und dann gehen wir in ihre Wohnung und essen chinesisch. Und weißt du, was Jason gemacht hat …«
    Lächelnd hörte Francesca dem munteren Geplauder zu. Als er einmal Luft holte, sagte sie: »Du fehlst mir, mein Kleiner. In ein paar Tagen bin ich wieder zu Hause, dann machen wir beide zwei Wochen Ferien in Mexiko. Ich freu’ mich schon ganz doll!« Es war ihr erster richtiger Urlaub, seit sie den Vertrag mit dem Fernsehsender unterzeichnet hatte, seit Monaten hatten sie sich schon darauf gefreut.
    »Badest du denn dieses Mal im Meer?«
    »Ich gehe mit den Füßen rein.«
    Er grunzte verächtlich. »Das Wasser muß dir wenigstens bis zum Bauch reichen.«
    »Okay, bis zu den Knien, aber nicht weiter.«
    »Du bist aber feige, Mom«, sagte er ernst. »Viel feiger als ich!«
    »Da hast du vollkommen

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