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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Häuschen.«
    Francesca umarmte sie. »Danke, daß ich kommen durfte! Ich war mir nicht sicher, ob ich willkommen bin nach allem, was ich am Telefon erzählt habe.«
    »Nicht willkommen? Meine Güte, ich habe die Stunden gezählt!« Miß Sybil führte sie in die Küche und bat Francesca, Kaffee einzuschenken. »Ich will mich ja nicht beklagen, aber in letzter Zeit war mein Leben etwas eintönig. Ich komme nicht mehr so viel herum, und Dallie war die ganze Zeit mit einer furchtbaren jungen Frau zusammen. Ich konnte sie nicht einmal für Danielle Steel interessieren, geschweige denn für die Klassiker.« Sie bot Francesca einen Stuhl an. »Oh, wenn du wüßtest, wie stolz ich auf dich bin! Du hast es so weit gebracht. Und jetzt erzähl mir mal was über die schreckliche Situation.«
    Francesca erstattete Bericht und ließ nichts aus. Zu ihrer großen Erleichterung verurteilte die alte Lehrerin sie nicht. Sie konnte sehr wohl nachvollziehen, daß Francesca sich ihre Unabhängigkeit erkämpfen mußte. Aber sie war sehr besorgt über Dallies Reaktion auf die Entdeckung, daß er einen Sohn hatte. »Ich glaube, Holly Grace hat recht«, sagte sie schließlich. »Er kommt bestimmt hierher. Du kannst im Gästezimmer wohnen, bis er hier eintrifft.«
    Francesca hatte vorgehabt, im Hotel zu übernachten, nahm
die Einladung aber dankbar an. Solange sie sich in diesem Haus aufhielt, fühlte sie sich Teddy näher. Eine halbe Stunde später fand sich Francesca unter einer alten Patchworkdecke wieder. Die Wintersonne sandte ein paar spärliche Strahlen durch die Gardine, und der alte Heizkörper verbreitete brummend wohlige Wärme. Sie schlief sofort ein.
    Als Dallie am Mittag des folgenden Tages immer noch nicht aufgetaucht war, machte sie sich vor Angst fast verrückt. Hätte sie doch in New York bleiben sollen? Wenn er gar nicht nach Wynette käme?
    Und dann rief Holly Grace an und teilte ihr mit, daß Skeet verschwunden sei.
    »Was soll das heißen?« rief Francesca. »Er hat doch gesagt, er ruft dich an, wenn er was hört.«
    »Vermutlich hatte Dallie ihn angerufen und ihm befohlen, den Mund zu halten und sich mit ihm zu treffen.«
    Francesca war wütend und frustriert. Würde Skeet sich auf Dallies Befehl auch erschießen?
    Als Miss Sybil am Nachmittag ihren Töpferkurs besuchte, war Francesca bereits mit den Nerven am Ende. Wo blieb Dallie nur? Um sich abzulenken, büffelte sie den Stoff für die Einbürgerungsprüfung, amerikanische Geschichte, doch sie konnte sich nicht darauf konzentrieren. Sie lief unruhig im ganzen Haus umher und landete schließlich in Dallies Zimmer. Auf der Fensterbank standen seine Golftrophäen aufgereiht und funkelten in der blassen Wintersonne. Sie nahm ein Golfmagazin zur Hand, Dallies lachendes Gesicht zierte das Titelbild. »Dallas Beaudine – viele Bräute, aber keine Braut«, stand darunter. Die Lachfalten um die Augen waren tiefer, aber das tat seinem Aussehen keinen Abbruch. Er sah fast noch umwerfender aus als damals.
    Sie forschte in den Gesichtszügen nach irgendeiner Ähnlichkeit mit Teddy, fand aber nichts. Wie hatte er nur erraten, daß Teddy sein Sohn war?
    Auf dem Nachttisch klingelte das Telefon. In der Eile stieß sie sich heftig am Bettrahmen, als sie den Hörer von der Gabel riß. »Hallo? Hallo?«
    Schweigen.
    »Dallie?« Es klang wie ein Schluchzen. »Dallie, bist du das?«
    Immer noch keine Antwort. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Da war doch jemand in der Leitung, da war sie sicher.
    »Teddy?« flüsterte sie. »Teddy … ich bin’s, Mommy.«
    »Ich bin’s, Miss Tussipussy.« Er legte so viel Verachtung in seine Stimme, daß ihr alter Spitzname obszön klang. »Wir müssen mal ein paar Takte reden. In einer halben Stunde erwarte ich dich im Steinbruch im Norden der Stadt.«
    »Aber wo ist Teddy? Ich will mit ihm sprechen!«
    Er hatte bereits eingehängt.
    Sie raste die Treppe hinunter, riß die Wildlederjacke vom Haken und zog sie sich über den Pullover. Mit zitternden Händen nestelte sie an dem Seidentuch, das sich im Reißverschluß verklemmt hatte. Warum tat er das? Warum brachte er Teddy nicht hierher? War Teddy krank? War ihm etwas zugestoßen?
    Völlig außer Atem startete sie den Wagen und sauste mit überhöhter Geschwindigkeit zur nächsten Tankstelle, um dort nach dem Weg zu fragen. Es war nicht ganz einfach zu finden, sie verfuhr sich einmal und erreichte erst nach einer Stunde den vereinbarten Treffpunkt. Würde er auf sie warten? Teddy war vermutlich

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