Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
heimgezahlt, genau wie sie es in der Nacht angedroht hatte, als sie sich auf dem Parkplatz geprügelt hatten. Sie hatte ihm
das Schlimmste angetan, was eine Frau einem Mann antun kann: ihm das Recht auf seinen eigenen Sohn verweigert.
    Dallie sah zu dem Jungen hinüber, der neben ihm saß, sein eigen Fleisch und Blut, genau wie Danny. Francesca würde ihn jetzt wohl schon vermissen. Der Gedanke erfüllte ihn mit tiefer Befriedigung. Hoffentlich war es ein schwerer Schlag.
     
    Wynette sah noch genauso aus wie damals, nur einige Läden waren neu. Francesca saß in einem Mietwagen und ließ ihre Blicke schweifen. Jetzt war sie an den Ort zurückgekehrt, wo vor zehn Jahren alles angefangen hatte. Der Kreis hatte sich geschlossen.
    Ob es richtig gewesen war, nach Texas zu fliegen? Nach drei Tagen hatte sie es in Manhattan nicht mehr aushalten können. Ständig war sie von Reportern umlagert, die sie über ihre Beziehung zu Stefan befragen wollten.
    Holly Grace hatte sie überredet, nach Wynette zu fliegen. »Dahin verzieht sich Dallie immer, wenn er verletzt ist«, hatte sie gesagt. »Und jetzt fühlt er sich bestimmt zutiefst verletzt.«
    Francesca hatte versucht, Holly Graces anklagenden Ton in der Stimme zu ignorieren, obwohl es ihr schwerfiel. Nach zehn langen Jahren wurde ihre Freundschaft auf eine ernste Probe gestellt. Als Francesca aus London zurückkam, hatte Holly verkündet: »Ich halte zu dir, Francesca, weil ich nicht anders kann, aber ich weiß nicht, wann ich dir wieder vertrauen kann.«
    Francesca hatte um Verständnis geworben. »Ich konnte dir nicht die Wahrheit sagen. Du bist doch so eng mit ihm befreundet!«
    »Und darum hast du mich angelogen? Hast mir diesen Vater in England aufgetischt? Und ich habe es immer geglaubt.« Holly Grace war verbittert. »Verstehst du denn nicht, daß eine Familie alles für Dallie bedeutet? Anderen Männern ist es vielleicht schnuppe, aber Dallie ist nicht wie andere Männer. Er
hat immer versucht, sich eine Familie zu schaffen – Skeet, Miss Sybil, ich und all die Streuner, die er überall aufliest. Das hier bringt ihn um. Sein erster Sohn ist gestorben, und du hast ihm den zweiten gestohlen.«
    »Ihr habt kein Recht, mich zu verurteilen. Du und Dallie, ihr habt sehr zweifelhafte Vorstellungen von Moral, ihr braucht nicht mit dem Finger auf mich zu zeigen. Ihr wißt nicht, wie das ist, wenn man sich selbst haßt und sich völlig ändern muß. Ich habe das getan, was ich tun mußte. Und wenn ich noch mal da durchmüßte, würde ich es nicht anders machen.«
    Holly Grace zeigte sich ungerührt. »Dann wärst du ja ein doppeltes Schwein!«
    Francesca blinzelte durch ihre Tränen Dallies knallbuntes Haus an. Es war ihr schwer ums Herz, weil Holly Grace ihren Standpunkt nicht verstehen wollte. Dabei war sie für Dallie doch nur ein flüchtiges Abenteuer gewesen. Die Entführung eines neunjährigen Kindes war durch nichts zu rechtfertigen. Warum war Holly Grace nicht auf ihrer Seite? Hätte sie vielleicht doch die Polizei einschalten sollen? Aber sie wollte auf keinen Fall Teddys Namen in den Schlagzeilen lesen. Ihre Beziehung mit Stefan würde wieder einmal breitgetreten, und sie würden alte Geschichten über Dallie und Holly Grace ausgraben.
    Francesca konnte sich nur allzu gut daran erinnern, was passiert war, als Holly Grace durch die Serie »China Colt« berühmt wurde. Jede Einzelheit ihrer ungewöhnlichen Ehe mit der schillerndsten Figur im Profi-Golf war plötzlich Futter für die Medien. Eine wilde Geschichte jagte die andere, beide konnten sich nirgendwo mehr blicken lassen, ohne von Paparazzi verfolgt zu werden. Holly Grace konnte besser damit umgehen als Dallie, der zwar an Sportjournalisten gewöhnt war, nicht aber an die Skandalpresse. Er war völlig ausgerastet, bis der Schiedsrichter des Golfverbands Wind davon bekam
und mehrere Monate Spielverbot über ihn verhängte. Kurz danach hatte Holly Grace die Scheidung eingereicht, damit sie beide in Ruhe und Frieden leben konnten.
    Das Haus war immer noch mit den Schneehasen verziert, aber die Farben hatte jemand etwas unfachgemäß aufgefrischt. Die alte Lehrerin kam selbst an die Tür. Miss Sybil war ein bißchen geschrumpft, aber ihre Stimme hatte noch nichts von ihrer Autorität eingebüßt.
    »Komm herein, meine Liebe, bleib nicht draußen in der Kälte stehen. Man könnte annehmen, wir wären in Boston, nicht in Texas, so kalt ist es geworden. Seit du mich angerufen hast, bin ich ganz aus dem

Weitere Kostenlose Bücher