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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Gesicht noch tiefer im hochgeschlagenen Kragen ihres russischen Fellmantels. »So ein Zobel ist ganz schön lästig«, murmelte sie.
    »Diese Meinung dürfte wohl kaum jemand mit dir teilen, Darling«, erwiderte Stefan, als er sie zu seiner wartenden Limousine führte.
    »Dieser ganze Rummel dreht sich nur um meinen Mantel.
Dich bedrängt die Presse nicht so. Hätte ich bloß meinen alten Regenmantel angezogen …« Sie plauderte weiter über den Zobel, um Zeit zu gewinnen. Sie brachte noch nicht genügend Mut auf, ihm weh zu tun. Endlich schwieg sie und überließ sich den Erinnerungen, die schon den ganzen Abend in ihr aufgestiegen waren – die Kindheit, Chloe, Dallie. Stefan sah zu ihr herüber. Offenbar hing er eigenen Gedanken nach. Als sie bei Cartier vorbeikamen, hielt sie den richtigen Moment für gekommen. Sie berührte ihn sanft am Arm. »Können wir ein bißchen zu Fuß gehen?«
    Es war nach Mitternacht, die Februarnacht war kalt, und Stefan sah sie voller Unbehagen an – als ob er schon ahnte, was kommen sollte –, aber er ließ den Fahrer anhalten. Sie schlenderten über die Fifth Avenue.
    »Stefan«, sagte sie, »ich weiß, daß du eine Frau fürs Leben suchst, aber ich bin es leider nicht.«
    Sie hörte, wie er tief Luft holte. »Du bist müde, Darling. Vielleicht sollten wir jetzt nicht darüber reden.«
    »Ich glaube, wir haben es schon zu lange hinausgezögert«, erwiderte sie sanft.
    Sie redete weiter, bis sie spürte, daß sie seine Gefühle verletzt hatte, aber nicht so sehr, wie sie befürchtet hatte. Vielleicht hatte er im Grunde seines Herzens schon geahnt, daß sie nicht seine Prinzessin sein konnte.
     
    Am nächsten Tag rief Dallie Francesca im Büro an. Er begann ohne jede Einleitung, als ob er erst gestern mit ihr gesprochen hätte und nicht vor sechs Wochen.
    »Hey, Francie, halb Wynette will dich lynchen.«
    Sie dachte plötzlich an die Wutanfälle in ihrer Jugend, blieb aber ruhig und gelassen. »Hat das einen besonderen Grund?«
    »Es war wirklich eine Schande, wie du den Fernsehpfarrer letzte Woche heruntergeputzt hast. Die Leute hier nehmen die Fernsehmissionare ernst, Johnny Platt ist sehr beliebt.«
    »Er ist ein Scharlatan«, antwortete sie so ruhig wie möglich. Sie krallte die Fingernägel in die Hände vor innerer Anspannung. Warum konnte er nicht ein Mal sagen, was er dachte? Warum brauchte er diese Ablenkungsmanöver?
    »Kann schon sein, aber seine Sendung läuft gleichzeitig mit der Wiederholung von ›Gilligans Insel‹, daher will keiner, daß sie abgesetzt wird.« Er machte eine kurze Pause. »Sag mal, Francie, das fällt doch in dein Ressort – wenn Gilligan und seine Kumpel so lange auf dieser einsamen Insel bleiben, wieso geht den Frauen nie das Make-up aus? Und das Klopapier? Meinst du, die haben die ganze Zeit Bananenblätter genommen?«
    Sie wollte ihn anbrüllen, gönnte ihm aber diese Genugtuung nicht. »Ich habe eine Besprechung, Dallie. Hast du aus einem besonderen Grund angerufen?«
    »Ja, ich fliege nächste Woche nach New York und könnte vielleicht Dienstag abend so gegen sieben Teddy hallo sagen und mit dir essen gehen?«
    »Das geht nicht«, sagte sie kalt.
    »Wir würden doch nur essen gehen, Francie. Mach doch nicht soviel Trara darum.«
    Wenn er schon nicht sagte, was er wirklich dachte, sie würde es offen aussprechen. »Ich will dich nicht sehen, Dallie. Du hast deine Chance gehabt, aber du hast sie vertan.«
    Eine lange Pause trat ein. Sie wollte einhängen, brachte es aber nicht fertig. Als Dallie endlich wieder sprach, war der leichte Ton aus seiner Stimme verschwunden. Er klang müde und bekümmert. »Es tut mir leid, daß ich nicht eher angerufen hab’, Francie. Ich habe Zeit gebraucht.«
    »Und ich brauche jetzt welche.«
    »Schön, dann laß mich wenigstens Teddy sehen!«
    »Kaum.«
    »Ich muß mich irgendwie mit ihm arrangieren, Francie. Ich möchte ihn nur ein paar Minuten sehen.«
    »Also gut! Ein paar Minuten, aber mehr nicht.«
    »Toll!« Er klang wie ein überschwenglicher Teenager. »Das finde ich wirklich prima, Francie.« Dann fügte er ganz rasch hinzu: »Und wenn ich Teddy gesehen hab’, führe ich dich zum Essen aus.« Bevor sie erneut protestieren konnte, hatte er den Hörer eingehängt.
    Sie legte den Kopf auf den Schreibtisch und stöhnte. Sie hatte ein Rückgrat, das weich war wie Spaghetti …
     
    Als der Pförtner ihr am Dienstagabend Dallies Ankunft mitteilte, war sie nur noch ein Häuflein Elend. Sie hatte drei

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